Thurgau

«Wir haben eine Heimat»

«Wir haben eine Heimat»
Hans-Ulrich Lindenmann
Lesezeit: 3 Minuten

Aus dem LEADER Special zum neuen Forster Campus: Hans-Ulrich Lindenmann, Head of Facility & Services, schaut auf die Entstehungsgeschichte zurück, erinnert sich an die Höhepunkte während der Bauphase und wagt einen Blick in die Kristallkugel.

Hans-Ulrich Lindenmann, was bleibt Ihnen vom Bau besonders in Erinnerung?
Ein grosser Meilenstein, der auch medial sichtbar war, war der Spatenstich im Mai 2022. Die Basis dazu war jedoch – bereits vor Baubeginn –, einen Shareholder wie die Reynaers-Gruppe zu haben, der bereit war, zu investieren. Und das dann auch noch in der Schweiz! Zudem hat mich besonders gefreut, dass unsere Anstrengungen belohnt wurden, in der Nähe der alten Standorte geeignetes Bauland zu finden.

Was waren die Gründe, überhaupt einen neuen Standort zu errichten?
Es gibt viele Gründe. Einfach gesagt, wollten wir nachhaltige Produkte nachhaltig in nachhaltigen Gebäuden produzieren. Und das ging am besten mit einem Neubau «auf der grünen Wiese», der ganz nach unseren Vorstellungen geplant wurde.

Mit dem Wegzug endet auch eine Ära – sieht man da mit einem lachenden und einem weinenden Auge in die Zukunft?
Sicher ist der Neubeginn in Romanshorn nach so vielen Jahren in Arbon eine grosse Veränderung. Aber mit nur zehn Kilometern Entfernung bleiben wir nicht nur in der Nähe des Bodensees, sondern haben auch erstmals eine «richtige» Heimat für Forster Profilsysteme.

Der ganze Bau hat wohl Koordination und genaues Timing gebraucht.
Absolut. Damit unsere Kunden möglichst nichts vom Umzug spüren, haben wir vor- und bei einigen Anlagen Standorten-überschneidend produziert. Dies bedingt eine erhöhte Koordination und mehr interne Transporte. Essenziell ist eine offene Kommunikation mit den Mitarbeitern, damit alle auf das gleiche Ziel hinarbeiten. Um Ausfälle und Mehrarbeit zu kompensieren, griffen wir zudem auf temporäre Angestellte zurück.

Wie war die Stimmung unter den Mitarbeitern während und nach dem Umzug?
Es gibt sehr viele positive Rückmeldungen, aber natürlich auch die ein oder andere kritische Anmerkung zum neuen Standort. Wir befinden uns in einem eigentlichen Change, alles ist neu – da gehört das dazu. Wir sind froh um diese Feedbacks, denn so können wir immer noch besser werden.

Welche Verbesserungen erhoffen Sie sich jetzt vom neuen Campus?
Ein grosser Vorteil ist, dass wir nicht mehr auf drei Standorte verteilt sind. Alles und alle sind näher beieinander. Dies erleichtert die Kommunikationswege enorm. Sämtliche Arbeitsplätze haben sich in Bezug auf Arbeitssicherheit und Wohlbefinden (Schall, Luft, Beleuchtung etc.) verbessert.

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Als erstes Gewerbegebäude-Ensemble haben Sie die LEED*-Zertifizierung auf Level Gold und für das Bürogebäude Platin erhalten.
Es ist toll, zu den Vorreitern im nachhaltigen Bauen zu gehören. Persönlich liegt mir Nachhaltigkeit sehr am Herzen. Was sich in den vergangenen Jahren stark verändert hat, ist der Stellenwert, den unsere Kunden dem Thema beimessen. Ich glaube auch, dass die zusätzlichen Anforderungen von LEED mehr und mehr in die Bauvorschriften einfliessen werden und unsere Gebäude so der Zeit voraus sind.

Wie geht es nach der Fertigstellung des Campus weiter?
Forster wird sich noch prägnanter für die Nachhaltigkeit der Produkte einsetzen. Es geht um CO₂-reduzierte Materialien, Transporte per Zug oder mit E-Lkw und vielem mehr. Forster wird auch in Zukunft mit weiteren Innovationen und Überraschungen kommen.

Wird der Campus ausschliesslich für die Arbeit oder auch anderweitig genutzt?
Aktuell wird der Campus ausschliesslich für die Tätigkeitsbereiche der Forster Profilsysteme genutzt. Allerdings sind spezifische Führungen zum Thema LEED oder generelle Betriebsführungen für interessierte Institutionen denkbar. 

*LEED: Leadership in Energy and Environmental Design

Text: Fabian Alexander Meyer

Bild: Thomas Hary

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