«Innovation ist unsere Tradition und Teil unserer DNA»

Leica Geosystems verstehe die Auszeichnung als Anerkennung für das, was über viele Jahre hinweg am Standort Heerbrugg und darüber hinaus geleistet worden sei, sagt Henning Sandfort, der seit dem 1. Februar dieses Jahres neuer CEO von Leica Geosystems ist. «Für mich persönlich ist es eine Ehre, in ein Unternehmen einzutreten, das nicht nur seit Jahrzehnten in globalen Märkten erfolgreich ist, sondern durch seine Innovationskraft und das Engagement seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Entwicklung der Region beiträgt.» Die Würdigung sei eine Auszeichnung für die gesamte Belegschaft, die unter der Leitung seines Vorgängers Thomas Harring diesen Erfolg ermöglicht hätten.
«Heerbrugg spielt historisch wie aktuell eine zentrale Rolle für unseren Erfolg.»
Heerbrugg als Zentrum für technologische Spitzenleistung
Ein wesentlicher Grund für die Auszeichnung liegt in der engen Verbindung von globaler Technologiekompetenz mit regionaler Verankerung. Leica Geosystems pflege starke Netzwerke mit Partnern aus Industrie, Wissenschaft, Politik und Verwaltung – lokal wie international. «Das tief verankerte Vertrauen in der Region bildet eine solide Grundlage für unseren nachhaltigen Erfolg», erklärt Sandfort. Dabei verstärkten sich das Wachstum des Unternehmens und die Wettbewerbsfähigkeit der Region gegenseitig.
Der Standort Heerbrugg habe für das Unternehmen seit jeher eine zentrale Bedeutung. «Die Gründung von Wild Heerbrugg im Rheintal war eine bewusste Entscheidung für die Region», so Sandfort. Heute sei Heerbrugg einer der grössten Standorte des Mutterkonzerns Hexagon weltweit – ein Ort, der für technologische Spitzenleistung steht. Die Region profitiere dabei von der Kombination aus guter lokaler Ausbildung und der Anziehungskraft auf internationale Talente. Mit der Weiterentwicklung des Heinrich-Wild-Areals wolle man moderne Infrastruktur, attraktive Arbeitsplätze und eine enge Zusammenarbeit mit der Gemeinde Balgach und dem Kanton St.Gallen verbinden. «Diese Investitionen zeigen deutlich, dass Heerbrugg auch in Zukunft eine tragende Rolle spielen wird», betont Sandfort.
Technologieführerschaft durch Pioniergeist
Leica Geosystems verstehe sich als Pionier in der Messtechnologie. «Wir bewegen uns in einem dynamischen Feld, in dem intensiv geforscht wird», sagt Sandfort. Entwicklungen in benachbarten Technologiebereichen wie künstlicher Intelligenz, Cloud-Technologien, Robotik und Edge Computing beeinflussten das eigene Innovationsumfeld – und Leica Geosystems trage aktiv dazu bei. «Wir integrieren kontinuierlich die neuesten Möglichkeiten in unsere Innovationen für die Vermessungs- und Baubranche, um stets an der Spitze technologischer Entwicklungen zu stehen.»
Ein Beispiel dafür sei die 2024 lancierte Lösung «Leica iCON trades». «Diese Lösung hat die Art und Weise, wie Handwerker bei Bauprojekten messen und abstecken, neu definiert», so Sandfort. Erstmals komme dabei die Technologie der sechs Freiheitsgrade in Kombination mit KI-gestützten Arbeitsabläufen auf Baustellen zum Einsatz. Was früher der industriellen Messtechnik vorbehalten war, sei nun für das Baugewerbe zugänglich – mit klarer Benutzerorientierung. Die Rückmeldungen aus der Praxis seien positiv: «Die iCON trades-Lösung erleichtert den Übergang zu digitalen Arbeitsabläufen und vermeidet durch präziseres und effizienteres Arbeiten kostspielige Fehler.»
«Innovation heisst für uns: neugierig bleiben und neue Wege gehen.»
Eine Kultur, die Innovation fördert
Diese Innovationskraft sei kein Zufall, sondern tief in der Unternehmenskultur verankert. «Innovation ist unsere Tradition und Teil unserer DNA», betont Sandfort. Zentral sei der direkte Austausch mit Kunden, um zu verstehen, wo Neuerungen ansetzen müssten. Gleichzeitig brauche es Freiräume für Ideen, moderne Infrastruktur, strategische Partnerschaften mit Hochschulen, Start-ups und Technologieunternehmen. «Innovation ist auch eine Haltung: neugierig bleiben, Bestehendes hinterfragen, den Austausch suchen und den Mut zu haben, neue Wege zu gehen», sagt Sandfort. Dazu gehöre manchmal auch die bewusste Entscheidung, Dinge nicht weiterzuverfolgen, um Platz für Neues zu schaffen. Im Mittelpunkt stünden dabei die Menschen: «Wir setzen stark auf die Förderung von Talenten und schaffen einen Rahmen, in dem Kreativität und Verantwortung Hand in Hand gehen.»
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Nachhaltigkeit in jeder Entscheidung
Der Rheintaler Wirtschaftspreis ehrt auch nachhaltiges Wirtschaften – ein Aspekt, den Leica Geosystems ebenfalls in den Mittelpunkt stellt. «Wir verstehen Nachhaltigkeit ganzheitlich: ökologisch, wirtschaftlich und sozial», erklärt Sandfort. Die Produkte des Unternehmens unterstützten Kunden weltweit dabei, Ressourcen effizienter zu nutzen, Prozesse zu digitalisieren und ihre eigenen Nachhaltigkeitsziele zu erreichen – etwa im Bauwesen, bei Infrastrukturprojekten oder in der Energieversorgung. «Auch intern setzen wir klare Zeichen: Wir reduzieren unseren eigenen ökologischen Fussabdruck, investieren in langlebige, reparierbare Produkte und fördern die Aus- und Weiterbildung.»
Geodaten als Schlüssel zur Zukunft
Für die kommenden Jahre sieht Sandfort zahlreiche Chancen: «Geodaten werden in immer mehr Bereichen genutzt, und mit jeder technologischen Weiterentwicklung öffnen sich neue Möglichkeiten.» Ziel sei es, weiterhin führende Sensor- und Softwarelösungen zu entwickeln, die Geodaten nicht nur erfassen, sondern in verständlich aufbereitete und nutzbare Informationen verwandeln – mit Hilfe moderner Plattformen, datenbasierter Analyse und dem gezielten Einsatz von künstlicher Intelligenz.
Starke Wurzeln, starke Region
Den Erfolg des Unternehmens sieht Sandfort auch im regionalen Umfeld begründet. «Ich erlebe das Rheintal als einen Ort, an dem Innovationsgeist, technische Exzellenz und starke Partnerschaften Hand in Hand gehen.» Er ermutigt andere Unternehmen in der Region, weiterhin in Zusammenarbeit zu investieren – etwa mit Bildungsinstitutionen, mit Forschungseinrichtungen oder in der Nachwuchsförderung. «Wir setzen auf die Förderung junger Talente und investieren gemeinsam mit Partnern wie libs in die Fachkräfte von morgen.» Das sei ein zentraler Bestandteil einer starken regionalen Wirtschaft – und eines nachhaltigen Unternehmenserfolgs.
Text: Patrick Stämpfli
Bild: zVg