20 Jahre W+P Weber und Partner AG

«Wir decken die ganze Palette ab»

«Wir decken die ganze Palette ab»
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Das Wiler Logistik- und Bauplanungsunternehmen W+P Weber und Partner AG feiert in diesem Jahr sein 20-jähriges Bestehen. Im Interview spricht Gründer und CEO/VRP Maurice Weber über den aussergewöhnlichen Firmenstart, die Bedeutung des Jubiläums und über bevorstehende Herausforderungen.

Firmen-Ideen entstehen oftmals auf ungewöhnliche Art – sei es bei einem Feierabend-Bier oder auf einem Ausflug mit der Familie. Wie war das bei Ihnen?
Maurice Weber: Die W+P Weber und Partner AG ist aus einer Notlage heraus entstanden. Mein damaliger Geschäftspartner und ich hatten zu dieser Zeit bereits eine Firma, zusammen mit einem Partner aus Zürich. Leider wollte der Kollege aus Zürich nur kontrollieren und kommandieren – er hat unsere erarbeiteten Gewinne mit seinen Aufwendungen und Repräsentationskosten jeweils gleich wieder aufgebraucht. Deshalb haben wir uns entschieden, alleine etwas auf die Beine zu stellen und haben W+P gegründet.

Und wie ging es dann weiter?
Nachdem die Trennung besiegelt war, haben wir innerhalb weniger Stunden eine neue Firma gegründet. Der Start war sehr spannend, da mein guter Freund Oliver Hadorn damals gerade seine Büroräumlichkeiten erweitert hatte und diese eigentlich auch beziehen wollte. Wir haben diese Büros dann aber einfach «gekapert» und Oliver musste noch ein gutes halbes Jahr warten, bis er seine neuen Büros endlich nutzen konnte. So gesehen, war Oliver ein klein wenig unser Geburtshelfer (lacht).

«Die W+P Weber und Partner AG ist aus einer Notlage heraus entstanden.»

Was unterscheidet die W+P Weber und Partner AG von anderen Unternehmen dieser Art?
Wir decken schnittstellenfrei die ganze Palette der Industriebauplanung ab: Betrieb/Logistik und Bau. Wir sind quasi die Entwickler einer Fabrik aus Maschinentechnologien, Prozessen, Abläufen, Warenflüssen, Handling, Automation, etc., woraus sich am Schluss die Form eines Gebäudes ergibt – «Form follows Function», unser Leitspruch. Dabei wird auch mit bautechnisch einfachen Lösungen nach dem wirtschaftlichsten Gesamt-Konzept gesucht, geplant und realisiert.

Sie realisieren aber auch komplette Projekte von A bis Z, oder?
Ja, das ist richtig. In solchen Fällen beginnt die Arbeit dann manchmal bereits mit der Suche eines geeigneten Grundstücks oder einer idealen Gesamtstrategie in einer Gruppe. Die grosse Erfahrung aus Praktikern – sowohl aus der Logistik/Betriebsplanung als auch der Bauplanung und -realisierung – macht den Unterschied zu einer reinen Architektur- oder Betriebs- und Logistikplanung. Wir setzen jeweils eine geballte Ladung an fachtechnischem Wissen ein, welches zum wirtschaftlichen Erfolg eines Kundenprojektes beitragen soll.

Der richtige Mix macht es also aus?
Genau. Die heterogene Mannschaft aus Alt und Jung, Erfahrung und Wissbegierigkeit, aus ganz unterschiedlichen Werdegängen, aus Frau und Mann führt zu tollen Ergebnissen in den Projekten. Mit teilweise 30 bis 40 Jahren Erfahrung im Industriebau und mit grossem Herzblut in den Projekten hat W+P in den vergangenen 20 Jahren herausragende Leistungen erbracht.

  

«Wir setzen eine geballte Ladung an fachtechnischem Wissen ein.»

Sie feiern in diesem Jahr das 20-jährige Bestehen Ihres Unternehmens. Welche Bedeutung hat ein solches Jubiläum für das Unternehmen und für Sie persönlich?
Für das Unternehmen sind es sicher Erfahrung, Kontinuität, Wachstum, Vertrauen, Kundenzufriedenheit (wir haben Kunden, die seit 20 Jahren mit uns bauen), ständiges Weiterentwickeln, Investitionen in die Jugend und vieles mehr. Ich persönlich bin stolz, jungen Menschen eine Chance bzw. eine Plattform geben zu können, Talente zu entdecken, sie zu fördern und zu fordern, damit sie sich zu Top-Mitarbeitenden entwickeln können.

Bereits wenige Minuten nach der Firmengründung konnten Sie das erste Logistik-Grossprojekt in der Schweiz planen. Wer war der Kunde und wie lief das Projekt?
Das war ein Neubau für Camion Transport in Schwarzenbach. Der damalige Chef hat mich persönlich gebeten, dieses ambitionierte Projekt für Camion Transport zu planen und zu realisieren - direkt aus den Startlöchern, mit zwei Zeichnern und einem Bauleiter. Die Investitionen beliefen sich auf über 20 Mio. CHF, welche wir gesamtverantwortlich ausführen durften. Und nur drei Jahre nach unserem Start durften wir am Grossprojekt Neubau TK-Logistik-Center «LC3» für die Galliker Transport AG in Dagmersellen mit einem Gesamt-Investitionsvolumen von weit über 200 Mio. CHF mitarbeiten.

«Ich bin stolz, jungen Menschen eine Chance geben zu können.»

2010 haben Sie mit Ihrem Unternehmen nach Deutschland expandiert. Warum dieser Schritt ins Ausland?
Nach Deutschland, oder generell ins europäische Ausland, sind wir mit unseren Kunden gegangen. Im angesprochenen Fall war dies die Schwarz-Gruppe, der Mutterkonzern von Lidl und Kaufland, welche die Sparte Produktion aufbaute. Bereits 2008 durften wir für diese Gruppe von der Schweiz aus als Planer Schokoladefabriken, Bäckereien, Getränkewerke usw. an verschiedenen Standorten in Deutschland planen und errichten.

Und hatten Sie damals auch schon Personal in Deutschland?
Ja, das war in den Büros des Kunden in Düsseldorf stationiert. Aufgrund des zunehmenden Wachstums haben wir dort dann später einen eigenen Standort errichtet. Mittlerweile haben wir auch den Standort in Zürich aufgebaut, und als neueste Niederlassung ist der Standort Friedrichshafen entstanden.

Wie hat sich Ihre Arbeit in den vergangenen 20 Jahren verändert?
Heute ist vieles anders als noch zu Beginn: Projekte werden komplexer, es ist mehr Geschwindigkeit und IT-Kompetenz notwendig. Weitere Themen sind die Vernetzung und die Dezentralität. Während früher hauptsächlich die Mechanik, also die Maschine im Mittelpunkt stand, ist es heute die IT – alles ist sehr digital geworden.

Und welche Auswirkungen hat die Digitalisierung auf Ihre Arbeit?
Durch die Digitalisierung, aber auch durch die Globalisierung ist alles viel schneller geworden. Die Geschwindigkeiten in den Projekten nehmen manchmal beängstigende Formen an und man fragt sich, ob das noch gesund sein kann.

Abgesehen vom zunehmenden Tempo, was waren die grössten Herausforderungen für das Unternehmen in den vergangenen Jahren?
Zum einen das Wachstum! Seit 20 Jahren integrieren wir im laufenden Betrieb immer wieder talentierte und wissbegierige neue Mitarbeitende. Dies ist nebst den eigentlichen Aufgaben eine ständige Herausforderung. Das Einbringen der eigenen Wissens-Rucksäcke der neuen Mitarbeitenden an der richtigen Stelle und im richtigen Mass ist eine weitere Herausforderung. Zum anderen der Glaube! Der Glaube an das eigene Können und die Motivation/Herzblut um auch allergrösste Projekte in geforderter Zeit, im Budget und in der benötigten Funktion errichten zu können.

Auf welche Projekte aus dieser Zeit sind Sie besonders stolz?
Auf sehr viele. Ein einzelnes Projekt herauszuheben wäre aber vermessen. Wir haben zum Teil herausragende Vorzeigeprojekte geplant und gebaut. Zum Beispiel das modernste Kleider-Reinigungswerk und das leistungsstärkste Getränkewerk in Europa, das modernste Steinplatten-Bearbeitungswerk in Europa, die grösste und modernste Bäckerei in Europa oder das grösste Tiefkühllager in der Schweiz, um nur einige zu nennen. Vor allem aber bin ich auch sehr stolz auf die Top-Leistungen meiner Mitarbeitenden.

Was plant W+P Weber und Partner AG für die Zukunft? Wo steht das Unternehmen in den nächsten fünf bis zehn Jahren?
Wir haben viele bevorstehende Projekte und werden uns ständig weiterentwickeln – das sind wir uns, unseren Mitarbeitenden und unseren Kunden und Partnern schuldig. Geplant sind unter anderem der weitere Ausbau der Büro-Standorte Friedrichshafen und Wil, Investitionen in die Mitarbeitende-Aus- und -Weiterbildung auf allen Stufen, die Unterstützung von Start-ups sowie die Umsetzung meiner Nachfolgeregelung.

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