St.Galler Festspiele 2021

«Uns geht es um Nachhaltigkeit und darum, etwas Einzigartiges zu ermöglichen»

«Uns geht es um Nachhaltigkeit  und darum, etwas Einzigartiges zu ermöglichen»
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Seit 2006 unterstützt die Credit Suisse als eine der Hauptsponsoren die St.Galler Festspiele. Im Gespräch erklärt Reto Müller, Leiter Region Ostschweiz bei Credit Suisse, was die Festspiele so besonders macht und welchen Stellenwert Gefühle im Bankenalltag haben.

Reto Müller, Credit Suisse ist seit Beginn der Festspiele als Hauptsponsor dabei. Weshalb unterstützen Sie als Bank gerade diese Veranstaltung?
Bei ihrem Sponsoring setzt die Credit Suisse auf Qualität, Nachhaltigkeit und eine partnerschaftliche Beziehung. All diese Faktoren sind bei der Partnerschaft mit den St.Galler Festspielen garantiert. Qualität bedeutet für uns, exzellent zu sein und Herausragendes zu leisten. Genau das ist den St.Galler Festspielen immer wieder eindrücklich gelungen. Mich fasziniert, mit welcher Leidenschaft und Hingabe sich Künstlerinnen und Künstler sowie Mitarbeitende und die Leitung des St.Galler Theaters an den Festspielen engagieren. Ich bin überzeugt: Mit Franz Schmids Oper Notre Dame wird auch 2021 im Klosterbezirk wieder Einzigartiges zu erleben sein.

Hat die Corona-Pandemie das Engagement der Credit Suisse für die Festspiele auf die Probe gestellt?
Im Gegenteil: Uns geht es bei der Unterstützung der Festspiele um Nachhaltigkeit und darum, etwas Einzigartiges zu ermöglichen. Im letzten Jahr fand der Anlass gar nicht statt, darum haben wir den Vertrag mit den St.Galler Festspielen um ein zusätzliches Jahr bis 2023 verlängert. Dies zeigt unser Bekenntnis zu den Festspielen und ist Ausdruck unserer langjährigen lokalen Verbundenheit mit dem Standort St.Gallen. Dieses Jahr feiert die Credit Suisse übrigens ein Jubiläum: Wir sind seit 140 Jahren in der Gallusstadt präsent.

Notre Dame ist eine tragische Oper, es geht um unerfüllte Liebe, aber auch um Hass und Rache – um starke Gefühle. Welchen Stellenwert haben Gefühle bei Ihnen im Bankiersalltag?
Das Bankgeschäft an sich ist eher sachorientiert. Aber natürlich spielen auch im Bankalltag Gefühle und Emotionen in der Diskussion mit Kundinnen und Kunden sowie untereinander im Team eine entscheidende Rolle. Gerade jetzt mit den Covid-bedingten Einschränkungen ist es besonders wichtig, für unsere Kundschaft und die Mitarbeitenden persönlich da zu sein. Es gilt noch mehr, auf Emotionen zu achten und mit Fingerspitzengefühl darauf zu reagieren.

Apropos Gefühle: Wie entscheiden Sie als Bankier, wenn Ihr Herz einem Kunden Kredit geben will, der Verstand aber davon abrät?
Zu diesem Konflikt sollte es gar nicht kommen. Ich mag Menschen, deshalb höre ich ihnen genau zu. Dadurch kann ich optimal auf ihre Bedürfnisse eingehen und sie auch vor zu grossen Risiken schützen, etwa wenn eine Hypothek oder ein Kredit in der gewünschten Form und Höhe nicht tragbar ist. Was es dann braucht, ist Einfühlungsvermögen und die Fähigkeit, die Botschaft verständlich zu übermitteln.

Kommen wir zurück zur Oper: Die Notre-Dame in Paris fiel im Jahr 2019 teilweise den Flammen zum Opfer. Kam Ihnen beim Anblick der brennenden Kathedrale auch diejenige in St.Gallen in den Sinn?
Nicht unmittelbar. Ich kenne Paris und die Notre-Dame gut, weil ich einige Zeit für die Credit Suisse in Paris gearbeitet habe. Auch deshalb hat mich der Brand emotional sehr berührt. Ich hoffe, dass die notwendigen Lehren daraus gezogen werden und die Vorkehrungen unsere Kathedrale in St.Gallen auch bei einem Feuer wirksam schützen. An ein ähnlich schreckliches Ereignis hier bei uns will ich gar nicht denken.

Bankprodukte sind vielfach austauschbar, den Unterschied macht wie so oft der Mensch. Wie stark können Mitarbeitende der Credit Suisse in ihrem Arbeitsalltag die eigene Persönlichkeit einbringen?
Gewisse standardisierte Produkte und Dienstleistungen sind sicher austauschbar. Viele Kundinnen und Kunden haben aber individuelle Bedürfnisse. Hier wollen wir uns mit exzellentem Service und innovativen Produkten differenzieren. Besonders wichtig sind dabei unsere Beraterinnen und Berater sowie die grosse Expertengruppe, die bei speziellen Fragestellungen mit Fachwissen und Erfah-rung zur Verfügung steht. Ich bin deshalb überzeugt, dass die persönliche Expertise auch künftig den Unterschied im Bankgeschäft ausmachen wird.

Die Digitalisierung schreitet überall rasant voran. Trotzdem sehnen sich die Menschen – Corona hat es einmal mehr gezeigt – nach persönlichen Kontakten. Ist da der eingeschlagene Weg zahlreicher Banken, möglichst viele Vorgänge zu digitalisieren, wirklich der richtige und wo steht da die Credit Suisse?
Die Digitalisierung vereinfacht die standardisierten Prozesse enorm. Die sich ändernden Gewohnheiten erleben wir auch konkret in unseren Geschäftsstellen, wo die Kundenfrequenz für Standarddienstleistungen seit einiger Zeit rückläufig ist. Um unsere Kundschaft auch in Zukunft optimal zu betreuen, bauen wir deshalb unseren Regionensitz im Herbst um. Rechtzeitig zu unserem 140-jährigen Jubiläum im November dieses Jahres wird die Credit Suisse St.Gallen in neuem Glanz erstrahlen und einige innovative Konzepte in der Kundenzone einführen. Mehr will ich hier noch nicht verraten. Aber so viel soll gesagt sein: Auf die Öffentlichkeit wartet ein spannendes Jubiläums-programm.

Worauf freuen Sie sich persönlich besonders in diesem Jahr bei den Festspielen?
Auf alles, was die Festspiele zu bieten haben. Und einfach darauf, wieder einmal live einen Kulturanlass mit vielen persönlichen Begegnungen zu erleben. Besonders gespannt bin ich aber natürlich auf die Inszenierung der Oper Notre Dame.

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