ImmoPuls 2022

Universale Oase der Erholung

Universale Oase der Erholung
Natursteine und regionale Pflanzen sind in den Ostschweizer Gärten auf dem Vormarsch.
Lesezeit: 3 Minuten

Für viele ist der Garten nicht nur optischer Hingucker oder reiner Nutzgarten. Der Outdoorbereich wird zunehmend als erweitertes Wohnzimmer oder Homeoffice unter freiem Himmel genutzt. Dabei ist die Diversität der individuellen Gartennutzung grösser als je zuvor, weiss Daniel Morger, Geschäftsführer von Waldburger Gartenbau in Herisau.

Daniel Morger, die Pandemie hat auch ihre guten Seiten, denn immer mehr Menschen verwirklichen sich seitdem im eigenen Garten. Merken Sie dies auch an Ihren Auftragsbüchern?
Absolut. Wer im Homeoffice arbeitete und sich im Garten bewegen konnte, fühlte sich privilegiert. Wir spüren, dass viele unserer Privatkunden jetzt noch mehr Acht auf den Garten geben, sich schöner einrichten und auf neue Ideen kommen. 2021 war ein schwieriges Gartenjahr, das Wetter spielte ziemlich verrückt, Grillabende fielen oft buchstäblich ins Wasser. Nichtsdestotrotz war unsere Auftragslage sehr gut.

Sie sprechen die neuen Ideen der Kunden an. Haben sich deren Gartenwünsche während der Pandemie grundlegend verändert?
Nicht unbedingt. Kundenwünsche sind für uns etwas organisches, wie Pflanzen, die sich langsam entwickeln. Sie verändern sich laufend und werden vom Zeitgeist genährt. Was wir feststellen: Die individuellen Ansprüche sind heute gewachsen. Unsere Kundinnen und Kunden – institutionelle und private – haben viele eigene Ideen und suchen in uns den zuverlässigen Grünprofi, der sie individuell berät und Pläne in die Tat umsetzt.

Wie werden Sie bei Waldburger diesen individuellen Ansprüchen gerecht?
Die entscheidende Frage ist immer, wie der Garten genutzt werden soll. Möchte man Gartenfeste feiern, auf dem Rasen Fussball spielen oder mit Blumenbeeten, Sträuchern und Hecken einen Lebensraum auch für Tiere schaffen? Die grünen Optionen sind heute unzählig. Wir helfen bei der Aufwertung des Gartens durch Gartenküchen, Grillstellen, Lärm- und Sichtschutz, Beschattung, durch Wasserspiele oder Badebrunnen, durch Natursteine oder individuelle Pergolas. Dabei arbeiten wir eng mit regionalen Anbietern zusammen.

  
Bienenfreundliche Sträucher und Pflanzen liegen hoch im Kurs.
Bienenfreundliche Sträucher und Pflanzen liegen hoch im Kurs.

Und wie steht es um das Thema Nachhaltigkeit und Biodiversität?
Einige Kunden kennen sich in Sachen Biodiversität bestens aus und gärtnern mit viel Wissen und Leidenschaft. Häufig genannter Wunsch ist, mit dem eigenen Garten etwas gegen das Bienensterben zu tun. Da können wir helfen. Auch bei der Auswahl von Pflanzen spüren wir eine erhöhte Sensibilität, und den Trend zu einheimischen Pflanzen. Wir bieten auf Wunsch jeweils auch einen Biodiversitäts-Check an.

Jedes Gartenjahr bringt neue Trends mit sich. Welche erwarten uns dieses Jahr?
Schöne und vielfältige Gärten sind immer in Mode, unterliegen kaum Trends und verlieren ihren Reiz nicht. Der Trend liegt für uns heute in der individuellen Ausprägung der Gartenwünsche. Die Diversität ist grösser als je zuvor. Das gepflegte Einerlei ist auf dem Rückzug. Die Artenvielfalt prägt die aktuelle Gartenkultur.

Welche Rolle spielen Wasser und andere Gestaltungsobjekte im Gartenjahr 2022?
Wasser im Garten ist seit langem ein zentrales Thema. Das gilt einerseits für die regelmässige, heute oft auch automatisierte Bewässerung des Grüns und viel mehr noch für den Erholungswert im Garten. Blau und Grün harmonieren seit eh und je im Garten. Bei uns spielt Wasser immer eine Rolle, und wir freuen uns, wenn wir Teiche anlegen, Wasserspiele einrichten oder Brunnen in Gärten platzieren dürfen. Wir selbst können hier von langjährigen Erfahrungswerten profitieren.

Daniel Morger stellt bei vielen seiner Kunden eine erhöhte Sensibilität für Nachhaltigkeit und Biodiversität fest.
Daniel Morger stellt bei vielen seiner Kunden eine erhöhte Sensibilität für Nachhaltigkeit und Biodiversität fest.

Der Klimawandel ist nicht zu leugnen und so langsam leiden Gartenpflanzen darunter. Verwenden Sie heute in Gärten andere Pflanzen, als noch vor dreissig Jahren?
Bei Waldburger Gartenbau waren wir schon immer biodivers. Wir bevorzugen heimische Pflanzen und setzen möglichst auf Vielfalt. Bei unserer institutionellen und privaten Kundschaft merken wir schon, dass ein Umdenken stattfindet und die Sensibilität wächst. Die enorme Vielfalt heimischer Arten ist ausreichend. Entscheidend ist vielmehr, die Arten standortgerecht anzupflanzen. Auch regionale Saatguthersteller, Pflanzenzüchter oder Baumschulen tragen mit ihrer Arbeit dazu bei, dass wir den Herausforderungen der Klimaerwärmung eine grüne Antwort entgegensetzen können.

Welche Punkte sollten bei der Gartenplanung unbedingt beachtet werden?
Elementar sind die Ausrichtung des Gartens, der Sonnenverlauf und auch die Wirkung des Gartens in den Jahreszeiten Herbst und Winter. Der Garten soll auch in kalten und verschneiten Wochen ansprechend aussehen und entsprechend spielt auch die Sicht vom Wohnraum aus in den Garten eine wichtige Rolle. Und natürlich auch die standortgerechte Bepflanzung, Artenvielfalt, Saisonvielfalt, das Neben- und Miteinander der einzelnen Gewächse.

Gibt es bei der Gartenplanung wichtige Aspekte, die von Hobbygärtner oft unterlassen werden?
Als Laie vergisst man gerne, dass auch Traumgärten Arbeit mit sich bringen. Natürlich kann man Areale auch so ausrichten, dass der Pflegeaufwand gering ist. Aber man muss sich vorher überlegen, was man bereit ist für Pflege, Unterhalt und nachhaltiges Wachstum zu investieren. Der Evergreen unter den Gartenfehlern heisst, «Ich hab’s vergessen» und in diesem Zusammenhang sind wir dann sehr gerne zur Stelle.

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