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«Breites Fachwissen ist nach wie vor eine Stärke»

«Breites Fachwissen ist nach wie vor eine Stärke»
Heinz Lanz, Leiter MAS in Real Estate Management, Ostschweizer Fachhochschule – OST
Lesezeit: 2 Minuten

Gesellschaftlicher Wandel und wirtschaftliche Unsicherheiten beeinflussen auch die Berufsbilder in der Immobilienwirtschaft. Mit breitem Fachwissen und Kommunikationsstärke können sich Fachleute aber immer noch profilieren. Heinz Lanz weiss, mit welchen Herausforderungen sich die Immobilienlehrgänge an der OST befassen.

Heinz Lanz, welche Entwicklungen beeinflussen aktuell die Berufsbilder in der Immobilienwirtschaft?
Die wirtschaftlichen Entwicklungen sind aktuell vorwiegend von Unsicherheit geprägt. Steigende und sinkende Zinsen, Kriege und andere missliche politische Entwicklungen wie etwa in Deutschland stellen Immobilienprofis direkt oder indirekt vor neue Herausforderungen. Im technischen Bereich sind es primär die Baukostenentwicklung oder die Frage nach der Baute der Zukunft.

Mit welchen Herausforderungen und Fragen sehen sich die Berufsleute zunehmend konfrontiert? Was heisst das für ihren Rucksack an benötigtem Wissen und Fähigkeiten?
Der Begriff ist zwar bereits etwas abgegriffen: Aber sämtliche Fragen rund um Nachhaltigkeit sind die Herausforderung der Gegenwart. Wie plane und erstelle ich für welches Zielpublikum an welcher Lage zu welchen Kosten mit welchem Ertrag die richtige Baute? Wie stehen sich Wert und Kosten gegenüber? Für die eigenständige Beantwortung solcher und ähnlicher Fragen versuchen wir, den Lehrgangsteilnehmern die nötige Basis zu vermitteln. Dies erfolgt teilweise im konventionellen Rahmen mit dafür entwickeltem Lehrmaterial. Wir erlauben uns aber auch immer wieder, kritische oder unkonventionelle Schritte und Möglichkeiten anzudenken und deren Auswirkung abzuschätzen.

Mit speziellem Blick auf Ostschweizer Berufsleute: Welche aktuellen und vielleicht lokalspezifischen Fragen tragen dies in den Unterricht?
Die Ostschweiz ist ein spezieller Immobilienmarkt. Und trotz der beschränkten Grösse gibt es zahlreiche Teilmärkte. Darin unterscheidet sich die Ostschweiz aber nicht vom Rest des Landes. Insofern sind die vermittelten Strategien wohl schweizweit gültig. Mit Ausnahme von bau- und planungsrechtlichen Gegebenheiten könnte der Lehrgang auch in Basel oder Luzern durchgeführt werden.

 

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«Damit gilt auch in unserer Branche, dass das einzig Beständige der Wandel ist.»

Mit welchen speziellen Kenntnissen oder Softskills verschafft man sich heute Vorteile? In welchen Nischen kann man sich hervortun?
Ich denke, dass breites Fachwissen nach wie vor eine besondere Stärke darstellt. Natürlich braucht es Spezialisten in vielen Bereichen. In einem Kundengespräch oder in einer Projektsteuerung beeindruckt der Fachmann aber vor allem durch breites Wissen. Nischen lassen sich immer wieder finden, sei es in der Immobilienentwicklung, in der Vermarktung oder in der Bewertung. Allerdings werden gute Konzepte oft schnell von Mitbewerbern kopiert oder sogar verbessert. Damit gilt auch in unserer Branche, dass das einzig Beständige der Wandel ist. Über alles dürften aber gute Fähigkeiten in der Kommunikation und Präsentation von Resultaten Wettbewerbsvorteile bringen.

Was unterscheidet die Immobilien-Lehrgänge der OST von anderen?
Der Master-of-Advanced-Studies-Lehrgang in St.Gallen unterscheidet sich vorrangig durch die Tiefe, die praktische Umsetzung und die relativ geringe Anzahl an Dozierenden. Die Arbeit zwischen ihnen und Teilnehmern erfolgt über eine längere Zeit und bietet damit die Möglichkeit für eine vertiefte Auseinandersetzung mit einem Thema. Zwangsläufig lassen wir zahlreiche Themen von Mitbewerbern unbehandelt. Der Bezug zur Ostschweiz erfolgt vorwiegend in den Projektarbeiten, wo wir ausschliesslich an Liegenschaften aus der Region arbeiten.

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