Innovation als Haltung

«Bei den Entwicklungen im Holzbau vorne mit dabei zu sein – das ist unser Anspruch», sagt Pirmin Dürlewanger, Holzbautechniker HF aus Gossau, seit 2020 im Unternehmen. Ein hoher Vorfertigungsgrad sei dabei zentral: «Je mehr wir in unseren Hallen vorbereiten, desto effizienter, präziser und nachhaltiger ist das Bauprojekt.»
Vorfabrikation bedeutet weit mehr, als Wandelemente vorproduzieren
«Wir integrieren Installationen, Fenster und Fassaden schon im Werk», erklärt Dürlewanger. Das erlaube kurze Bauzeiten, hohe Qualität und wetterunabhängiges Arbeiten. «Viele Stunden aufwendiger Baustellenarbeit verlagern wir so in kontrollierte Produktionsbedingungen. Das ist effizienter und für alle Beteiligten angenehmer.»
Kaufmann Oberholzer setzt seit Jahren auf digitale Prozesse – von der Planung über die Produktion bis zur Montage. «Heute ist eine Umsetzung ohne 3D-Modellierung und digitalen Datenaustausch kaum mehr vorstellbar», sagt Nicholas Berchtold (*2000) aus Thundorf. Vorteile seien exakte Maschinenansteuerung, millimetergenaue Vorfabrikation und deutlich verkürzte Montagezeiten.
Berchtold, gelernter Schreiner, fand seinen Weg früh in die Digitalisierung und betreut seit 2020 das ERP/IT. «Innovation heisst für uns, Bestehendes kontinuierlich zu hinterfragen und neue Technologien dort einzusetzen, wo sie echten Mehrwert schaffen – sei es in der Planung, der Produktion oder direkt auf der Baustelle.» Besonders wichtig ist die durchgängige Digitalisierung: «Wir haben CAD-Stücklisten mit Lagerbewirtschaftung und CNC-Maschinen verknüpft. Das reduziert Medienbrüche und steigert die Effizienz erheblich.»
Trotz aller technologischen Fortschritte kennen beide die Grenzen der Digitalisierung
«CNC-Technologie verändert unsere Abläufe grundlegend, ersetzt aber keine Erfahrung und kein handwerkliches Feingefühl», so Primin Dürlewanger. «Gerade bei speziellen Anschlüssen oder in der Oberflächenbehandlung braucht es weiterhin manuelle Kompetenz.» Nicholas Berchtold sieht das ähnlich: «Automatisierung steigert Präzision, aber Programmierung und individuelle Lösungen bleiben anspruchsvoll.»
Ein Beispiel für gelebte Innovation ist die Eigenmarke Optiholz®. «Dieses Deckensystem aus massiven Fichtenlamellen mit Buchenholz-Dübeln funktioniert rein mechanisch – ohne Leim oder Metall», erklärt Dürlewanger. Jede Lamelle könne schwinden oder quellen, ohne die Stabilität zu beeinträchtigen. Das Ergebnis sei ein langlebiges Deckensystem mit hoher Natürlichkeit und Präzision.
Auch in der Prozessvernetzung geht das Unternehmen neue Wege. «Wir integrieren KI-gestützte Planungstools, um Materialeinsatz und Bestellprozesse zu optimieren», so Berchtold. «Unser ERP-System entwickeln wir laufend weiter, um die internen Abläufe noch besser zu vernetzen.» Wichtig sei die Einbindung der Mitarbeiter: «Wir setzen auf praxisnahe Schulungen und interne Multiplikatoren, die ihr Wissen weitergeben. So entsteht Akzeptanz und Begeisterung für neue Tools.»
In der Freizeit suchen beide den Ausgleich in der Natur: Primin Dürlewanger beim Velofahren oder Musizieren, Nicholas Berchtold beim Joggen oder Wandern. Passend zu einem Unternehmen, das Holz nicht nur als Werkstoff, sondern als Haltung versteht: nachhaltig, lebendig und zukunftsorientiert.