Verkehrsprojekte: Rosenbergtunnel erhält höchste Priorität
Die Untersuchung, die von der Eidgenössisch Technischen Hochschule Zürich erstellt wurde, umfasst 226 Projekte mit einem Investitionsvolumen von insgesamt rund 112 Milliarden Franken. 27 dieser Projekte betreffen die Region Bodensee und Ostalpen. Darunter befindet sich auch das Rosenbergtunnel-Projekt mit einer Investitionssumme von 1,244 Milliarden Franken und Priorität 1. Das Vorhaben war Teil des Ausbauschritts 2023, der im November 2024 von der Schweizer Stimmbevölkerung abgelehnt wurde.
Die rund 40 Jahre alte Doppelröhre des Rosenbergtunnels auf der N1 gilt als neuralgischer Engpass. Das Projekt sieht neben einer zusätzlichen Röhre auch die sogenannte Spange Güterbahnhof vor, um den Verkehr aus den Appenzeller Kantonen künftig direkt in die Autobahn einzubinden. Damit sollen die Stadtstrassen entlastet und die Sicherheit bei Wartungsarbeiten verbessert werden. Die Studie betont die doppelte Funktion des Projekts: Es schafft Redundanz im Fall von Sperrungen und erhöht gleichzeitig die Kapazität auf einer der meistbefahrenen Ost-West-Achsen des Landes.
Während andere Projekte in der Ostschweiz wie Ortsumfahrungen in Weinfelden oder Amriswil nur nachrangig priorisiert wurden, wird der Rosenbergtunnel als zweckmässig und vergleichsweise prioritär eingestuft. Das Vorhaben eröffnet laut Gutachten zusätzlich Spielräume für eine städtebauliche Aufwertung in St.Gallen.
Die Priorisierung bedeutet allerdings noch keinen sofortigen Baustart. Entscheidend ist, wann das Projekt in den Ausbauschritt der Nationalstrassen aufgenommen und finanziert wird. Mit der klaren Priorität 1 hat es jedoch gute Chancen, bereits vor 2045 realisiert zu werden.
