St.Galler Stadtwerke treiben die Energiezukunft aktiv voran

Der Wandel zur klimafreundlichen Stadt ist in vollem Gange – das Energiekonzept 2050 der Stadt St.Gallen dient als Leitfaden auf diesem Weg. «Wir sind ein bedeutender Umsetzer des Konzepts», sagt Marco Letta, Unternehmensleiter der St.Galler Stadtwerke. Ziel ist eine vollständig erneuerbare und CO₂-neutrale Energieversorgung bis 2050.
Eine Schlüsselrolle übernimmt dabei die Sektorenkopplung. Strom, Wärme und Mobilität werden intelligent vernetzt. Solarstrom aus Photovoltaikanlagen betreibt Wärmepumpen und lädt Elektrofahrzeuge, die Batterien der Fahrzeuge wiederum dienen als Speicher. «So entsteht ein Energiesystem über alle Infrastrukturen hinweg», so Letta. Das langfristige Ziel ist das «virtuelle Kraftwerk»: Strom und Wärme werden lokal und dezentral erzeugt, aber gesamthaft betrachtet und gesteuert.
Der Umbau des Energiesystems erfordert Investitionen. Durch den zunehmenden Einsatz von Wärmepumpen, E-Mobilität und Photovoltaik wird bis 2050 mit einer Verdoppelung der Stromlastspitzen gerechnet. Ab 2035 wird die Spannung im Mittelspannungsnetz schrittweise von 10’000 auf 20’000 Volt erhöht.
Konkrete Erfolge zeigen Wirkung
Ein wichtiges Erfolgsbeispiel ist die Fernwärme. Bereits heute werden fast 1000 Gebäude mit jährlich 161 Gigawattstunden versorgt. Bis 2050 soll sich diese Menge verdoppeln. Auch beim Ausbau von Photovoltaikanlagen geht es voran: Das städtische Ziel liegt bei 150 Megawatt peak bis 2050, mit einem jährlichen Zubau von rund 4,5 Megawatt.
Die Bevölkerung unterstützt den eingeschlagenen Kurs – das zeigen auch Abstimmungen. Letta sagt: «Der ökologische Umbau gelingt nur, wenn wir uns gemeinsam engagieren.»