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CO₂-Transparenz auf Knopfdruck: ASTAG setzt Branchenstandard

CO₂-Transparenz auf Knopfdruck: ASTAG setzt Branchenstandard
Stefanie Katic
Lesezeit: 2 Minuten

Die Nachfrage nach präzisen CO₂-Berechnungen im Strassentransport steigt. Kunden und Auftraggeber verlangen zunehmend transparente Angaben zu Emissionen. Mit der Branchenrichtlinie «Fair Carbon Player» hat die ASTAG nun einen Standard geschaffen, der eine exakte und vergleichbare CO₂-Berechnung ermöglicht.

Der neue Standard basiert auf der ISO-Norm 14083:2023 und definiert, wie CO2-Emissionen erfasst werden. «Bislang gab es viele Methoden mit unterschiedlichen Ergebnissen», erklärt Stefanie Katic von der ASTAG. «Jetzt gibt es eine einheitliche Grundlage.»

Für Transportunternehmen bedeutet dies eine Anpassung ihrer Prozesse. Die standardisierte Methodik erleichtert die Berechnung und den Nachweis von Emissionen. «Unternehmen müssen nicht mehr eigene Berechnungsmodelle entwickeln», sagt Katic. Dadurch wird der Aufwand gesenkt und die Vergleichbarkeit verbessert.

«Die Richtlinie enthält die Methodik, das CO2-Berechnungstool dient zur Umsetzung.»

Unterstützung durch die ASTAG

Die ASTAG stellt die Richtlinie kostenlos zur Verfügung. Ergänzend dazu bietet sie mit CarbonCare ein digitales CO2-Berechnungstool an. «Wichtig ist, den Unterschied zu kennen: Die Richtlinie enthält die Methodik, das CO2-Berechnungstool dient zur Umsetzung!» Mit dem Tool will die ASTAG vor allem KMU unterstützen, die keine Möglichkeit haben, die Methodik in ihr TMS-, SAP- oder ERP-System zu integrieren, betont Katic. Interessierte Unternehmen können sich über astag-we-go-green.ch anmelden und das CO2-Berechnungstool nach Freigabe von CarbonCare nutzen. Die Lizenz kostet CHF 1500 pro Jahr. Im Preis inbegriffen ist eine monatliche Berichterstattung über die CO2-Emissionen einzelner Sendungen.

Mit diesem Angebot erhalten Transportunternehmen eine klare Berechnungsgrundlage und praxisnahe Unterstützung. Wer die CO2-Bilanz in seine bestehenden IT-Systeme integrieren will, kann zusätzlich auf die Expertise von Carbon­Care zurückgreifen.

«Unternehmen müssen nicht mehr eigene Berechnungsmodelle entwickeln.»

Nachhaltigkeit als Wettbewerbsvorteil

Immer mehr Auftraggeber verlangen CO2-Berechnungen als Entscheidungsgrundlage. Besonders in öffentlichen Ausschreibungen kann eine transparente Klimabilanz über den Zuschlag entscheiden. «Wer seine Emissionen präzise ausweist, hat einen klaren Vorteil», sagt Katic. Auch für die nationalen Klimaziele spielt der Standard eine Rolle: Einheitliche Berechnungen schaffen Transparenz und eine verlässliche Datenbasis.

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Langfristige Auswirkungen

Die Frage nach Auswirkungen auf die Preisgestaltung bleibt offen. «Das ist Sache der Unternehmen», sagt Katic. Klar ist jedoch: Der Standard könnte Innovationen fördern. Unternehmen, die ihre Emissionen konsequent messen, können gezielter in emissionsarme Technologien investieren. «Eine präzise CO2-Bilanzierung wird Investitionen in klimafreundliche Technologien beschleunigen», so Katic.

Text: Patrick Stämpfli

Bild: zVg

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