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St.Gallen auf dem Weg zum Innovationshub

St.Gallen auf dem Weg zum Innovationshub
Karin Jung
Lesezeit: 3 Minuten

Der Kanton St.Gallen will seine Standortattraktivität und Innovationskraft erhöhen. Dafür setzt er neue Impulse für Startups und KMU. Karin Jung, Leiterin des Amts für Wirtschaft und Arbeit, zeigt im Gespräch auf, wo die Dynamik bereits spürbar ist und gibt Einblicke in aktuelle Projekte.

Karin Jung, die St.Galler Regierung hat im September ihr Zukunftsbild vorgestellt. Eines der fünf Ziele in der Schwerpunktplanung 2025 bis 2035 ist es, die Standortattraktivität und Innovationskraft des Kantons zu erhöhen. Was bedeutet das für Sie als Leiterin des Amts für Wirtschaft und Arbeit konkret?
Dieses Ziel ist ein klarer Auftrag: Wir optimieren die Rahmenbedingungen für Unternehmen weiter, um Innovationen zu fördern. Wir sind gut unterwegs, haben aber noch viel Arbeit vor uns. St.Gallen soll ein Innovationshub für bestehende und neue Firmen sein. 

Wie wollen Sie dieses Ziel erreichen?
Das gelingt insbesondere im Miteinander. Wie vernetzen Wirtschaft, Forschung und Bildungsinstitutionen und bauen Brücken zwischen etablierten KMU und jungen Startups, zwischen regionalen Unternehmen und internationalen Partnern. An diesen Schnittstellen entsteht Innovation. 

Nennen Sie uns ein konkretes Beispiel, wie dies gelingt.
Ein bedeutendes Projekt aus der Startup-Förderung ist der HSG START Accelerator. Das Gemeinschaftsprojekt der Universität St.Gallen mit der START Foundation und dem Switzerland Innovation Park Ost unterstützt nationale und internationale Startups bei der Professionalisierung ihrer Unternehmen. Der Kanton St.Gallen unterstützt das Förderprogramm mit 5.4 Millionen Franken. Das Programm hat im September mit acht Tech-Startups gestartet. Bis Ende November durchlaufen die Teams ein intensives Programm, das ihre Geschäftsmodelle stärkt, Markteintrittsstrategien verfeinert und Kontakte zu Investorinnen, Unternehmen und Mentorinnen vermittelt.

«Ein bedeutendes Projekt aus der Startup-Förderung ist der HSG START Accelerator.»

Innovation betrifft nicht nur Startups, sondern auch die etablierten KMU. Welche Impulse setzen Sie hier?

Ein aktuelles Projekt ist das Inno-Netzwerk St.Gallen, das wir diesen Herbst in Zusammenarbeit mit dem IDEE Institut für Innovation, Design und Engineering der OST – Ostschweizer Fachhochschule pilotieren. Wir bringen KMU zusammen, um für ähnliche Herausforderungen gemeinsame Lösungen zu entwickeln. In rund sechs Monaten sollen daraus konkrete und übertragbare Ergebnisse entstehen. Damit wollen wir die Innovationskraft von KMU weiter stärken. Mir ist es wichtig, KMU und Startups nicht getrennt zu denken: beide profitieren voneinander. Kooperation ist der Schlüssel dazu. Das haben zuletzt auch die Swiss {ai} Weeks eindrücklich gezeigt.

 

Die Swiss {ai} Weeks sind eine schweizweite Initiative, die den Austausch rund um Künstliche Intelligenz fördert. Was hat der Kanton St.Gallen damit zu tun?

Wir haben als Partner Beispiele, Einblicke und Perspektiven aus St.Gallen aufgezeigt beziehungsweise koordiniert. Partnerinstitutionen haben von September bis Oktober Veranstaltungen an verschiedenen Standorten im Kanton St.Gallen angeboten. Die Themen reichten von künstlicher Intelligenz im Alltag oder im Recht über Bildgenerierung mit KI bis zu Coding oder AI-Stammtischen. Ein Highlight war die «START Hack Tour St.Gallen»: 100 Hacker haben während 36 Stunden 3 AI-Cases gelöst. Als Partner des Hackathons durften wir die internationale Hacker-Community im Herzen der Stadt St.Gallen begrüssen.

 

Sie haben eingangs erwähnt, dass Sie noch viel Arbeit vor sich haben. Was steht als nächstes auf Ihrer Pendenzenliste?

Wir sind beispielsweise dabei, zahlreiche Massnahmen aus unserer Innovationsförderstrategie für KMU und der Startup-Förderstrategie zu initiieren und umzusetzen. Darüber hinaus wollen wir unsere wertvollen bestehenden Partnerschaften und Kooperationen noch besser nutzen, um St.Gallen als Innovationshub zu stärken und zu positionieren. Die Wege sind in St.Gallen kurz. Das ermöglicht es uns, gemeinsam im Netzwerk Mehrwert für unsere Wirtschaft, Region und Gesellschaft zu schaffen.

Text: Claudia Züger

Bild: zVg

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