Photovoltaik im Wandel – Chancen trotz sinkender Tarife

Strompreise im Auf und Ab
Netzbetreiber senken im Jahr 2026 vielerorts die Strompreise und die Vergütung für eingespeisten Solarstrom. Für Besitzerinnen und Besitzer von Photovoltaikanlagen – oder alle, die eine Installation planen – klingt das zunächst nach schlechten Nachrichten. Michael Koller, Inhaber von Zuglian Haushaltsgeräte, und Jan Müller, Geschäftsführer von Appenzeller Energiekonzept, geben jedoch Entwarnung: «Diese Entwicklung ist normal und war in Teilen sogar absehbar, insbesondere bei den Vergütungssätzen.»
Ein Blick zurück zeigt die Gründe: Seit dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs stiegen die Energiepreise in Europa stark an. Weitere Krisen trieben die Strompreise 2024 auf neue Höchststände. Dass dieses Niveau nicht von Dauer sein würde, war absehbar. Inzwischen haben sich die Preise stabilisiert, wenn auch auf einem höheren Niveau als noch vor zehn Jahren. Viele Netzbetreiber haben ihre Tarife bereits gesenkt, weitere Anpassungen folgen. In einem Punkt sind sich Koller und Müller jedoch einig: Langfristig werden die Strompreise steigen.
Dynamische Speicher statt vernetzte Geräte
Die Sonne scheint, die Photovoltaikanlage liefert Strom – gleichzeitig laufen Waschmaschine, Trockner oder Geschirrspüler. Das klingt nach perfekter Eigenverbrauchsoptimierung. Tatsächlich entfällt rund die Hälfte des Strombedarfs eines Haushalts auf diese Geräte. Aber: Haushaltsgeräte benötigen über längere Zeiträume eine konstante Leistung. «Wir sprechen deshalb von statischen Verbrauchern», erklären die Fachexperten. «Sie laufen unabhängig von der aktuellen Solarstromproduktion. Eine flexible Ansteuerung macht technisch wenig Sinn.»
Deutlich wirkungsvoller für einen hohen Eigenverbrauch sind dynamische Speicher, etwa Elektroautos, stationäre Batteriespeicher oder Elektroboiler. Sie nehmen Solarstrom dann auf, wenn Überschüsse vorhanden sind, und passen ihre Ladeleistung flexibel an die Verfügbarkeit an – beispielsweise
bei wechselhaftem Wetter. «Viele denken, man müsse alle Haushaltsgeräte ins Smart Home einbinden», sagt Michael Koller. «Doch das ist ein Irrtum: Waschmaschinen oder Trockner sind nicht auf schwankende Strommengen ausgelegt.» Jan Müller ergänzt: «Mit einem bewussten Betrieb der Haushaltsgeräte und dem Einsatz dynamischer Speicher lässt sich der Eigenverbrauch erheblich steigern. Wer nachhaltig und wirtschaftlich denkt, sollte seine Investitionen klar in diese Richtung lenken.» Dabei gilt zu berücksichtigen, dass viele Netzbetreiber Hoch- und Niedertarife zu einem Einheitstarif zusammenführen – mit dem Ziel, dass mehr Solarstrom dort genutzt wird, wo er entsteht.
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Hausverstand statt Technik-Overkill
Solarstrom effizient zu nutzen, kann einfach und sogar komplett technikfrei sein. Schon die Umstellung kleiner Alltagsgewohnheiten hilft: Waschmaschine und Trockner tagsüber, den Geschirrspüler gleich nach dem Mittagessen starten. «Wir plädieren für eine gesunde Balance zwischen Technik und Hausverstand», sagt Michael Koller. «Wärmepumpen oder Boiler lassen sich sinnvoll steuern – bei Waschmaschine oder Trockner ist der Mensch nach wie vor der bessere Entscheider.» Viele Photovoltaikanlagen sind mit einer App ausgestattet, die Stromproduktion und -verbrauch visualisiert. Das erleichtert eine clevere Entscheidung im Alltag.
Fazit: Die richtige Technik am richtigen Ort
Die Energiewelt von morgen verlangt nicht nach immer komplexeren Systemen, sondern nach zielgerichteten Lösungen. Wer den Eigenverbrauch optimieren will, sollte auf dynamische Speicher setzen und gleichzeitig die Alltagsgewohnheiten anpassen. Technik und Hausverstand ergänzen sich dabei ideal: Batteriespeicher, Elektroautos oder Boiler sorgen für Flexibilität, während ein bewusster Geräteeinsatz zusätzliche Wirkung entfaltet. Das schont Umwelt, Geldbeutel und Nerven.
Hand in Hand für eine nachhaltige Energiezukunft
Dieser Bericht entstand in Zusammenarbeit von Zuglian Haushaltsgeräte und Appenzeller Energiekonzept – zwei Partner mit einem gemeinsamen Ziel: clevere Lösungen für den Eigenverbrauch von Solarstrom und alltagstaugliche Haushaltsgeräte, die einfach funktionieren.
Jan Müller, Appenzeller Energiekonzept AG
Wührestrasse 32a, 9050 Appenzell, www.energiekonzept.ai
Jan Müller ist Eidg. Dipl. Elektroinstallateur, Energieberater und GEAK-Experte. Seit 2022 ist er Geschäftsführer und Mitinhaber von Appenzeller Energiekonzept AG, die auf die Konzeption und Montage schlüsselfertiger Photovoltaik-Systeme spezialisiert ist. Mit seinem technischen Hintergrund und seiner Erfahrung in der Projektleitung treibt er zusammen mit seinem Team kleine und grosse Photovoltaik-Vorhaben praxisnah und effizient voran. Sein Ziel: Lösungen schaffen, die ökologisch überzeugen und wirtschaftlich Bestand haben.
Michael Koller, Zuglian Haushaltsgeräte AG
Wührestrasse 32a, 9050 Appenzell, www.zuglian.ch
Michael Koller ist Mitgründer von Appenzeller Energiekonzept AG sowie Mitinhaber von Monaco Schaltanlagen AG und Dobler & Koller Energiecontracting GmbH. 2025 übernahm er Zuglian Haushaltsgeräte AG. Der gelernte Elektriker hat sich auf einen nachhaltigen Umgang mit Energie spezialisiert und verbindet technisches Know-how mit Erfahrung in der Immobilienbewirtschaftung. Sein Antrieb: ganzheitliche Lösungen entwickeln, die Technik, Nachhaltigkeit und Alltag sinnvoll verbinden.