WTT Young Leader Award 2025

Veloplus’ Kundenkarte zukunftsfähig gemacht

Veloplus’ Kundenkarte zukunftsfähig gemacht
Das Siegerteam: Elvis Berisha (Einsiedeln), Nick Züger (Galgenen), Leandro Roth (Niederurnen), Tim Wäspe (Stäfa), Pedro Hagmann de Lima Castro (Rapperswil) und Silvan Spühler (Kaltbrunn)
Lesezeit: 4 Minuten

Ein gemeinsames Steakessen soll es geben, so viel steht fest. Mit 6000 Franken Preisgeld in der Tasche darf das Team «Veloplus» seinen Erfolg beim WTT Young Leader Award gebührend feiern. Es überzeugte die Jury mit einer Marktforschung für Veloplus, den führenden Anbieter von Velozubehör. Im Gespräch erzählen die Studierenden, wie sie vorgingen, was sie gelernt haben und was ihre Zukunft bringt.

Was machen Sie mit 6‘000 Franken Preisgeld?

Elvis Berisha: Wir haben beschlossen, einen Teil des Preisgelds für ein gemeinsames Essen zu verwenden – wahrscheinlich im Steakhouse. Es soll ein schöner Abend werden, an dem wir den Erfolg einfach geniessen.

 

Ihre Marktforschung überzeugte die Jury. Was analysierten Sie darin?

Silvan Spühler: Im Kern wollten wir herausfinden, wie Veloplus sein Treueprogramm zukunftsfähig aufstellen kann, um die Kunden langfristig zu binden. Uns interessierte, wie das Unternehmen im Wettbewerb mit digitalen Anbietern konkurrenzfähig bleibt. Wir haben zunächst das bestehende Kundenbindungsprogramm analysiert, dann Hypothesen entwickelt und diese mit einer breit angelegten Marktforschung überprüft.

 

Wie sah diese Forschung konkret aus?

Nick Züger: Wir befragten Kunden zu ihrem Kaufverhalten, ihrer Kenntnis und Nutzung des Treueprogramms sowie zur Zufriedenheit. Ergänzend führten wir qualitative Interviews mit Branchenexperten. Daraus entstand ein Massnahmenplan mit kurzfristigen und langfristigen Handlungsempfehlungen – von der Optimierung des Registrierungsprozesses bis zur besseren Kommunikation der Vorteile. Auch die Nutzung von Kundendaten war ein Thema: Hier kann Veloplus das Kundenerlebnis künftig noch individueller gestalten.

Was haben Sie aus der Zusammenarbeit mit Veloplus gelernt?

Pedro Hagmann de Lima Castro: Veloplus ist ein klassisches KMU. Wir haben gesehen, dass solche Unternehmen sehr wohl mit grösseren Playern mithalten können, wenn sie strategisch planen. Entscheidend ist, Trends wie digitale Treueprogramme ernst zu nehmen und konsequent umzusetzen.

Leandro Roth: Spannend fand ich, dass Veloplus stark auf das Ladengeschäft setzt. Das unterscheidet sie von vielen anderen und hat uns beeindruckt.

 

Was war Ihr Erfolgsrezept?

Elvis Berisha: Wir konnten uns mit Veloplus identifizieren. Alle von uns fahren regelmässig Velo – das half beim Verständnis für die Kundschaft. Und wir hatten mit Simon Brassel, dem Marketingleiter, ein sehr offenes, fast familiäres Verhältnis.

Tim Wäspe: Wir arbeiteten von Beginn an sehr strukturiert. Schon in der ersten Woche planten wir den Ablauf im Detail, weil wir viele Termine und Methoden koordinieren mussten. Diese Organisation erlaubte uns, tief in die Themen einzutauchen und gleichzeitig die Qualität hochzuhalten. Ich glaube, das hat letztlich den Unterschied gemacht.

frifag  Fortimo  

Am Award-Abend sprach der Reiseunternehmer André Lüthi über Vertrauen und Führung. Was haben Sie aus seiner Rede mitgenommen?

Pedro Hagmann de Lima Castro: Er hat gesagt, man brauche immer auch etwas Glück – und das stimmt. Die Konkurrenz war stark, aber wir hatten ein gutes Team und viel Konsistenz in der Zusammenarbeit.

Elvis Berisha: Mich hat das Bild beeindruckt, das ihn bei einem Unfall im Buggy zeigte: Fehler passieren, und man sollte tolerant bleiben. Das haben wir im Team auch so gelebt. Wenn etwas schiefging, suchten wir Lösungen statt Schuldige.

Silvan Spühler: Mir blieb hängen, wie zentral Führung ist. Man kann die besten Mitarbeitenden haben – wenn man sie nicht richtig führt, ziehen sie nicht am gleichen Strang. Das gilt im Projekt genauso wie im Unternehmen.

 

Was bringt der Award für Ihre berufliche Zukunft?

Nick Züger: Der Preis zeigt, dass wir in kurzer Zeit komplexe Projekte stemmen können – unter Druck, in neuen Teams, mit hohem Qualitätsanspruch. Das ist sicher ein Pluspunkt im Bewerbungsprozess.

Pedro Hagmann de Lima Castro: Und er beweist, dass wir im Team gut kommunizieren und planen können – eine wichtige Fähigkeit für jedes Unternehmen.

Wie sehen Ihre nächsten Schritte aus?

Pedro Hagmann de Lima Castro: Ich beende nächstes Jahr meinen Bachelor und möchte danach ein Traineeprogramm im Bankwesen starten, idealerweise im Bereich Asset Management oder Private Banking.

Elvis Berisha: Ich arbeite neben dem Studium im Betrieb meines Vaters, einer Gartenbau- und Immobilienfirma. Mein Ziel ist, das Unternehmen später zu übernehmen oder alternativ ins Consulting einzusteigen, vorzugsweise bei einer der grossen Wirtschaftsprüfungen.

Leandro Roth: Mich zieht es in die Immobilienbranche. Ich studiere Vollzeit und plane, nach dem Abschluss dort Fuss zu fassen.

Silvan Spühler: Ich bewerbe mich derzeit für Praktika in der Unternehmensberatung oder Wirtschaftsprüfung, bevor ich dann einen Master anstrebe.

Nick Züger: Nach dem Bachelor möchte ich ins Accounting oder Controlling einsteigen und meine Karriere dort aufbauen, um mein Wissen später mit passenden Weiterbildungen zu vertiefen.

Tim Wäspe: Nach meinem Bachelorabschluss im nächsten Sommer möchte ich verschiedene Praktika in unterschiedlichen Bereichen absolvieren, um herauszufinden, welches Fachgebiet ich im Master vertiefen möchte.

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