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«Das vorrangige Ziel ist die Rückkehr in den Alltag»

«Das vorrangige Ziel ist die Rückkehr in den Alltag»
Dr. Stefan Goetz
Lesezeit: 3 Minuten

Die Klinik St.Katharinental in Diessenhofen bietet ein breites Spektrum an Rehabilitationsmassnahmen, um Patientinnen und Patienten auf dem Weg zurück in ein selbstständiges Leben zu unterstützen. Dr. Stefan Goetz, Ärztlicher Direktor und COO der Reha, erklärt im Interview, wie individuell abgestimmte Behandlungspläne und spezialisierte Programme den Heilungsprozess fördern.

Welche Arten der Rehabilitation bieten Sie in der Klinik St.Katharinental an, und wie unterscheiden sie sich?
Wir bieten muskuloskelettale, geriatrische, internistische und onkologische Rehabilitation an, basierend auf einem bio-psycho-sozialen Modell. Zusätzlich bieten wir die multimodale rheumatologische Komplexbehandlung an, die sich besonders für Patienten mit unklaren Schmerzen eignet. Die verschiedenen Rehabilitationsarten unterscheiden sich in der Art und Intensität der Therapien sowie in der Zusammensetzung der Teams. Die muskuloskelettale Rehabilitation fokussiert stark auf Physio- und Ergotherapie, während bei geriatrischen Patienten auch eine intensivere medizinische und pflegerische Betreuung erforderlich ist.

Wie wird ein massgeschneiderter Behandlungsplan erstellt, und welche Faktoren spielen dabei eine Rolle?
Der Behandlungsplan wird individuell auf den Patienten abgestimmt, basierend auf einer umfassenden Evaluierung durch das Team. Im Gespräch mit dem Patienten werden konkrete Ziele festgelegt. Faktoren wie der gesundheitliche Zustand, die körperlichen und geistigen Fähigkeiten sowie das soziale Umfeld des Patienten spielen eine entscheidende Rolle. Der Plan wird regelmässig angepasst, um den Fortschritten des Patienten gerecht zu werden.

Was sind die Hauptziele der Rehabilitation, und wie unterstützen Sie die Patienten dabei? 
Das vorrangige Ziel ist die Rückkehr in den Alltag und nach Hause. Selbstständigkeit und Mobilität stehen dabei im Vordergrund. Bei berufstätigen Patienten liegt der Fokus häufig auf dem Wiedereinstieg ins Berufsleben, weshalb spezialisierte Programme angeboten werden. Ein weiteres Ziel ist es, die Patienten zur ambulanten Weiterführung der Therapie zu befähigen, sei es durch Rehabilitation oder Eigentraining.

 

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Wer hat Anspruch auf eine stationäre Rehabilitation, und nach welchen Kriterien wird entschieden?
Eine stationäre Rehabilitation ist notwendig, wenn die Ziele ambulant nicht erreichbar sind. Patienten mit Mehrfacherkrankungen oder nach grossen Eingriffen profitieren besonders von der stationären Betreuung. Die Entscheidung basiert auf klaren Kriterien, die im Krankenversicherungsgesetz und den Manualen der Krankenkassen festgelegt sind.

Was unterscheidet die ambulante von der stationären Rehabilitation?
Ambulante Rehabilitation ergänzt das stationäre Angebot. Während die Art der Therapie vergleichbar ist, ist die Intensität bei der ambulanten Behandlung geringer. Pflegerische Massnahmen sind in der Regel nicht notwendig und können durch Spitex oder Angehörige übernommen werden. Ambulante Rehabilitation ist besonders geeignet für Patienten, die bereits Fortschritte gemacht haben und keine intensive Überwachung mehr benötigen.

Welche Fachleute gehören zum Rehabilitations-Team, und wie arbeiten sie zusammen?
Das Team umfasst Pflegekräfte, Physio- und Ergotherapeuten, Rehabilitationsärzte, Psychologen, Bewegungstherapeuten, Ernährungstherapeuten, Logopäden und Sozialberater. Die Zusammenarbeit erfolgt auf der Basis gemeinsamer Ziele, die individuell für jeden Patienten festgelegt werden. Der interdisziplinäre Austausch zwischen den Fachleuten ist entscheidend für den Erfolg der Behandlung.

 

«Der Behandlungsplan wird individuell auf den Patienten abgestimmt.»

Wie werden Angehörige in den Rehabilitationsprozess einbezogen? 
Angehörige spielen eine wichtige Rolle, indem sie die Patienten unterstützen und motivieren. In Gesprächen mit dem Rehabilitations-Team werden gemeinsame Ziele definiert und regelmässig überprüft. Auch bei der Planung des Austritts und der Rückkehr in den Alltag sind die Angehörigen oft stark involviert.

Wie lange dauert eine Rehabilitation, und wovon hängt die Dauer ab?
Die Dauer variiert, beträgt aber meist zwei bis drei Wochen. Sie hängt von den individuellen Fortschritten, der Komplexität der Erkrankung und den gesetzten Rehabilitationszielen ab. In manchen Fällen wird eine Verlängerung der Behandlung notwendig, die dann beantragt werden muss.

Welche Vorteile bietet die Lage der Klinik am Rhein und das Café Katharina für die Patienten?
Viele Patienten schätzen die ruhige Atmosphäre und den Blick auf den Fluss. Der Innenhof und die umliegenden Grünflächen laden zum Entspannen ein und tragen zur Genesung bei. Das Café Katharina mit seiner schönen Terrasse ist ein beliebter Ort für Patienten und ihre Angehörigen. Es bietet nicht nur eine angenehme Atmosphäre, sondern auch kulinarische Genüsse, die zur allgemeinen Erholung und positiven Stimmung beitragen.

Text: Patrick Stämpfli

Bild: unsplash, zVg

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