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Dorfzentrum Sirnach soll gestärkt werden

Dorfzentrum Sirnach soll gestärkt werden
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Die EW Sirnach AG (ews) entwickelte seit 2013 auf ihrem ehemaligen Werkareal Unterdorf unter Einbezug des Hauptmieters Coop ein modernes Wohn- und Gewerbegebäude. Die Pensionskasse Thurgau investiert als neue Eigentümerin in das Projekt im Minergie-Standard.

Infolge von Verzögerungen bei der Zonenplanrevision und dem neuen Baureglement der Gemeinde Sirnach konnte der Gestaltungsplan Unterdorf erst im Sommer 2020 in Kraft treten. Im August 2022 wurde die rechtskräftige Baubewilligung für den Abbruch und den Neubau des Wohn- und Gewerbehauses durch das Departement Bau und Umwelt des Kantons Thurgau (DBU) erteilt. Der Verwaltungsrat der ews hat sich intensiv mit dem Projekt auseinandergesetzt. Es wurden verschiedene Optionen für die Realisierung geprüft und mit dem Gemeinderat als Eigner-Vertreter abgestimmt. Nach sorgfältiger Abwägung aller Vor- und Nachteile sowie Chancen und Risiken für die ews wurde beschlossen, für das Grundstück und das Projekt einen Käufer zu suchen.

20 Millionen für die Zukunft

Mettler2Invest wurde von der ews für eine Projektbeurteilung angefragt und suchte einen Investor für das Projekt. «Die ews ist sehr erfreut, mit der Pensionskasse Thurgau (pk.tg) eine Käuferin gefunden zu haben, welche die gesamtheitlichen Erwartungen der ews für die Umsetzung des hochwertigen Projekts, und damit auch das Bedürfnis der Bevölkerung, erfüllt», heisst es seitens ews.

Mettler2Invest schliesst gleichzeitig einen TU-Vertrag mit der Pensionskasse Thurgau zur Erstellung des Neubaus ab. Die pk.tg investiert über 20 Millionen Franken und beauftragt Mettler2Invest AG mit der Realisierung.

«Die Makro- sowie die Mikrolage sowie die Projektqualität haben uns zum Kauf bewegt», sagt Romeo Vetter, Leiter Immobilienanlagen bei der Pensionskasse Thurgau. Im südlichen Thurgau entsteht damit eine neues Wohn- und Gewerbehaus. Die beiden Parzellen Nr. 84 und 85 der EW Sirnach AG befinden sich im erweiterten Zentrumsbereich. Südwestlich der Parzellen verläuft die Winterthurerstrasse, eine Hauptverkehrsachse in Sirnach. Südöstlich bildet die Unterdorfstrasse den Abschluss des Areals. Nördlich grenzt das Areal an die Wohn- und Gewerbezone sowie an einen Kindergarten. Die bestehenden Gebäude werden zurückgebaut.

 

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Roland Ebneter und Romeo Vetter
Roland Ebneter und Romeo Vetter

Im Erdgeschoss sind zwei Gewerbeflächen geplant. Im grösseren Teil wird Coop eine neue Filiale errichten. Im 1. bis 3. Obergeschoss, welches gleichzeitig das Dachgeschoss ist, entstehen 19 Mietwohnungen mit 21/2, 31/2 und 51/2 Zimmer. Die Wohnungen im 3. Ober- bzw. im Dachgeschoss verfügen über grosszügige Dachterrassen und/oder Loggias. Angrenzend an die Dachterrassen entstehen in den östlichen und westlichen Ecken des Gebäudes intensiv begrünte, jedoch nicht begehbare Dachgärten. Ebenso wird die Dachfläche des Erdgeschosses zum Innenhof begrünt.

Den Kunden, Bewohnern und dem Personal stehen Parkmöglichkeiten im Aussenbereich sowie eine Tiefgarage mit 70 Parkplätzen zur Verfügung. Die Gemeinschaftspraxis «Praxis Tannzapfenland» sowie die Regionale Berufsbeistandschaft Bezirk Münchwilen (RBBM) ziehen in das erste Obergeschoss ein.

Besonders nachhaltig

«Mit Coop, einer Hausarztpraxis und weiteren Dienstleistungsangeboten sowie Wohnungen in der Grösse von 21/2  und 51/2 Zimmern möchten wir das Dorfzentrum Sirnach stärken. Die Bewohner verfügen über eine sehr gute Erschliessung direkt ab der Winterthurer- respektive Unterdorfstrasse. Die Bushaltestelle der Buslinie 735 von WilMobil befindet sich ebenso in unmittelbarer Nähe», sagt Roland Ebneter, Immobilienentwickler bei Mettler2Invest und zuständig für das Projekt.

Die strassenseitigen Fassaden im Erdgeschoss bestehen aus gedämmtem und verputztem Mauerwerk sowie grossflächigen Verglasungen. Ab dem 1. Obergeschoss besteht die Gebäudehülle aus einer hinterlüfteten Holzfassade, dunklen Kunststoff-Alufenstern, dunklen Alu-Verbundraffstoren und Absturzsicherungen aus Metall. Das Mauerwerk der Obergeschosse im Bereich des Innenhofs ist gedämmt und verputzt.

Herausfordernd seien die Bauteuerung, die engen Platzverhältnisse und die aufwendigen Umlegungsarbeiten der technischen Infrastrukturen sowie die erforderlichen Provisorien für Rück- und Neubauten gewesen. Auch allen verschiedenen Bedürfnissen der Mieter in einem Projekt gerecht zu werden, sei laut Romeo Vetter ein Balanceakt.

«Die gelungene Kombination zwischen Wohn- und Dienstleistungsgebäude zeichnen dieses Projekt aus. Ebenso wird bei der Erstellung sowie im Betrieb der Liegenschaft das Thema Nachhaltigkeit grossgeschrieben», sagt Vetter. So ist es mit Minergie-Standard zertifiziert, verfügt über eine Grundwasser-Wärmepumpe, eine Photovoltaikanlage, Lademöglichkeiten für E-Fahrzeuge und einer kontrollierten Wohnraumlüftung.

Die Vorbereitungsarbeiten für die Werkleitungen und Rückbauarbeiten haben bereits im September 2022 begonnen. «Aktuell läuft der Abschluss der Tiefbauarbeiten wie Baugrubensicherung und Baugrubenaushub, bald starten wir mit den Baumeisterarbeiten», sagt Ebneter. Die Fertigstellung und der Bezug des Gebäudes sind für den Frühling 2025 vorgesehen.

Text: Miryam Koc

Bild: zVg

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