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Zollsoftware Passar: Herausforderungen und Fortschritte

Zollsoftware Passar: Herausforderungen und Fortschritte
Fredy Weissenbrunner, Remo Wild
Lesezeit: 2 Minuten

Mit der Einführung des neuen Warenverkehrssystems Passar soll die Abwicklung von Waren durch die Digitalisierung vereinfacht werden. In einem Gespräch mit einem Vertreter des Zolls und der IHK St.Gallen-Appenzell wird deutlich, wie die neue Software den Arbeitsalltag prägt und welche Hürden noch zu überwinden sind.

Seit dem 1. Juni 2023 ist das Warenverkehrssystem Passar 1.0 in der Schweiz in Betrieb. Die Umstellung erfolgte schrittweise und umfasste zunächst internationale Durchfuhren sowie seit dem 17. März 2024 auch weitere Geschäftsfälle wie Eröffnungen und Beendigungen internationaler Durchfuhren, nationale Durchfuhren und Ausfuhren. Fredy Weissenbrunner, Programmleiter Passar beim Bundesamt für Zoll und Grenz­sicherheit (BAZG), äussert sich zuversichtlich: «Die Systeme arbeiten zuverlässig und performant. Selbstverständlich gibt es noch ein paar Justierungen, was bei einem solchen Grossprojekt normal ist.»

Schnellere Grenzübertritte dank App

Die Vorteile der neuen Software für die tägliche Arbeit werden von Fredy Weissenbrunner deutlich gemacht: «Mit Passar und seinen Umsystemen kommen wir unserem Ziel, Zwischenstopps und Schaltergänge an der Grenze zu vermeiden, schrittweise näher.» Besonders die Nutzung der Activ App für automatische Warenanmeldungen und die neue Funktion des Remote Loadings, bei dem Dokumente direkt auf das Smartphone des LKW-Fahrers geschickt werden, würden zu einem schnelleren Grenzübertritt beitragen.

«Die Systeme arbeiten zuverlässig und performant.»

Die Einführung von Passar brachte aber auch Herausforderungen mit sich, wie Fredy Weissenbrunner erklärt: «Der Wechsel auf Passar bringt Änderungen auf der technischen wie auch auf der prozessualen Ebene mit sich.» Insbesondere die Umstellung von monolithischen Systemen auf eine verteilte IT-Architektur und die Anpassung an neue Begrifflichkeiten erfordern Anpassungen seitens der Wirtschaftsbeteiligten und der Zollmitarbeitenden.

Erfahrungswerte fehlen noch

Remo Wild, Leiter Exportdienste und Mitglied der Geschäftsleitung der IHK St.Gallen-Appenzell äussert sich zurückhaltend zum aktuellen Stand von Passar: «Zum gegenwärtigen Zeitpunkt können wir kein abschliessendes Urteil fällen. Es fehlen noch aussagekräftige Erfahrungswerte, da beispielsweise bei der Ausfuhrliste nicht alle Informationen angedruckt werden.» Dennoch wird die Einführung von Passar in Etappen auch von der IHK begrüsst. 

Die IHK hat sich bereits vor der Einführung von Passar aktiv darum bemüht, Informationen über das System bereitzustellen, da es allgemein noch an Wissen mangelt. Zudem wurden Fachseminare angeboten, um praxisbezogene Informationen zur Zollanmeldung über Passar zu vermitteln. «Obwohl zu diesem Zeitpunkt das System noch nicht einsatzbereit war, konnten wir den Teilnehmenden unter anderem einen Vergleich der Ausfuhrliste zwischen ‹e-dec Export› und ‹Passar Ausfuhr› aufzeigen», erklärt Wild. 

Die häufigsten Fragen und Probleme der Unternehmen drehen sich gemäss Remo Wild um Unsicherheiten bezüglich des Zeitpunkts und des Vorgehens der Umstellung ihrer Prozesse sowie konkrete Fragestellungen zur Handhabung von Passar auf Sachbearbeiterebene.

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Passar gemeinsam weiterentwickeln

Fredy Weissenbrunner betont die Bedeutung des Dialogs für die Weiterentwicklung von Passar: «Wichtig ist dabei, dass wir den offenen und konstruktiven Dialog mit den Wirtschaftsbeteiligten sowie auch mit den Mitarbeitenden weiterführen.» Nur so könnten relevante Erkenntnisse gewonnen und Passar gezielt weiterentwickelt werden, auch mit Blick auf die geplante Phase 2, die Anfang 2025 starten soll und die Einfuhr von Waren in die Schweiz sowie weitere Spezialverfahren digitalisieren wird.

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