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Beständigkeit statt Billiglösung

Beständigkeit statt Billiglösung
Thomas Schmidheiny
Lesezeit: 4 Minuten

Ganzheitliche Energieplanung bedeutet für Thomas Schmidheiny, Inhaber der Die Energiegestalter AG aus Widnau, weit mehr als die Installation von Solarpanels oder Ladelösungen. Für den Geschäftsführer umfasst sie Planung, Umsetzung, Koordination, Monitoring, Optimierung und Wartung. Entscheidend seien Effizienz, Kostenstabilität und Zukunftssicherheit.

«Gesamtheitliche Energielösungen und deren Konzeption kann man immer umsetzen. Entscheidend ist das richtige Gebäude mit den richtigen Nutzern, gepaart mit einer guten individuellen Lösung», ist Thomas Schmidheiny überzeugt. Die Rahmenbedingungen änderten sich allerdings laufend, gibt er zu bedenken. «Aktuell sind etwa die Rückliefertarife fast bei null. Dafür gibt es neue Möglichkeiten im Bereich von Eigenverbrauchsgemeinschaften wie VZEV (virtueller Zusammenschluss zum Eigenverbrauch) oder LEG (lokale Elektrizitätsgemeinschaften). Diese Optionen muss man nutzen, damit die Lösung für alle passt.»

Gesamtkonzept statt einzelner Bausteine

Welche Aspekte wie Photovoltaik, Speicher, Elektromobilität oder Monitoring zuerst zum Tragen kommen, hängt für Schmidheiny stark von den Rahmenbedingungen ab. «Gesetzliche Vorgaben und örtliche Komponenten wie die Netzinfrastruktur oder Verbraucher in der Nähe sind massgebend. Bezug und Rückliefertarife bestimmen den grössten Teil des wirtschaftlichen Aspektes.» Zugleich seien die Abrechnung des grünen Stroms und die Optimierung des Eigenverbrauchs zentral. «Wenn keine Lösungen vom energieliefernden Werk vorhanden sind, kommen wir ins Spiel. Wir können auf unseren intelligenten Systemen abrechnen, monitoren und optimieren. Auch das Abrechnen von E-Mobility-Stationen läuft über dasselbe System und wird für Nutzer transparent dargestellt.»

Viele Anbieter würden laut Schmidheiny zu kurzfristig denken. «Wir haben meist einen anderen Zugang und eine andere Flughöhe der Projekttiefe. Bei spannenden Objekten, Arealen oder grösseren Überbauungen sind wir früh zur Stelle und simulieren mit allen Komponenten Eigenverbrauch, Rentabilität und Optionen wie Speicher oder Zusammenschlüsse. Unsere Rechnung stimmt gesamtheitlich im Sinne einer vollständigen Ertragsrechnung. Bei einer Investition über mehr als 25 Jahre darf man das erwarten.»

Damit setzt er sich klar ab: «Viele am Markt machen keine Vollkostenrechnung und verkaufen Investoren unpassende Lösungen.» Dieser Unterschied sei für die Branche zentral. «Wir liefern nicht nur einzelne Bausteine, sondern ein tragfähiges Gesamtkonzept. Wer viel Kapital über Jahrzehnte bindet, erwartet zu Recht, dass sich die Investition auch langfristig rechnet.»

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Technologieunabhängig, aber flexibel

Flexibilität in der Entwicklung von Nachhaltigkeitslösungen wird für Thomas Schmidheiny über intelligente Zusammenschlüsse erreicht. Aber: «Nur wenn sämtliche Verbräuche jederzeit bekannt sind, kann das Netz entlastet und die grüne Energie nahe beim Produzenten verbraucht werden.» Besonders spannend ist für ihn das bidirektionale Thema, bei dem etwa das E-Auto als Pufferspeicher genutzt werden kann. «Leider hinkt die verfügbare Technologie noch etwas hinterher. Gerade im Bereich Speicher und Mobilitätskonzepte sehe ich aber grosse Chancen, die bald realisiert werden sollten.»

Ein weiteres Fundament ist die Unabhängigkeit von Technologie und Herstellern. «Als klassischer Elektroingenieur war es mir wichtig, die Unabhängigkeits-Fahne hochzuhalten. Aber wenn man gute Lösungen braucht, muss man die richtigen Rädchen zusammenfügen. So wie bei einer Rolex.» Deshalb habe er die Energiegestalter AG gegründet. «Wir suchen nicht die billigsten Partner, sondern diejenigen mit hoher Qualität und Lösungen, die auch langfristig tragen.»

Fixpreise, Beteiligungsmodelle und Contractinglösungen

Dass die Energiegestalter AG Fixpreis-Lösungen anbietet, erklärt Schmidheiny mit einem klaren Anspruch: «Unser Zugang kommt von einem ganzheitlichen Wertversprechen. Wir wissen, was Lösungen kosten und was das Ziel für den Investor sein muss. Wenn es um eine billige PV-Anlage geht, sind wir die Falschen. Das sage ich jedem.»

Gleichzeitig sei man flexibel. «Nebst Fixpreis-Lösungen können wir auch offen abrechnen. Wenn es passt, sind auch Beteiligungsmodelle oder Contractinglösungen denkbar. Wichtig ist, dass es eine Win-win-Lösung gibt.» Damit hebt er hervor, dass finanzielle Transparenz ebenso wichtig ist wie technische Qualität.

Die Energiegestalter AG hat viele Gewerke im eigenen Haus. «Nur die Subunternehmer sind extern, sie leisten aber qualitativ hervorragende Arbeit. Natürlich ist das ein grosser Koordinationsaufwand. Doch wir haben motivierte Mitarbeiter, die das zuverlässig umsetzen.» Wichtig sei zudem eine klare Ansprechperson. «Wenn etwas nicht funktioniert, gibt es jemanden, der sich kümmert. Darauf legen wir grossen Wert.»

Thomas Schmidheiny kann mit Erfahrungen aus der Praxis dienen: «Bei zwei grösseren Industriebetrieben konnten wir Anlagen von rund 500 Kilowatt installieren. Sehr komplexe Gebäude, also wie gemacht für uns. Nebst Eigenkapitalrenditen von mindestens fünf Prozent bei kleineren Anlagen sowie acht bis zehn Prozent bei grösseren Anlagen über fast 25 Jahre profitieren auch die Nutzer und Mieter: Sie erhalten auf den grün vermarkteten Strom 20 Prozent Abschlag. Das steigert die Attraktivität der Liegenschaften zusätzlich.»

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Investitionen in Energielösungen müssten langfristig tragen. «Grundsätzlich würde ich mich vom Bauchgefühl leiten lassen. Das ist nie schlecht. Gleichzeitig braucht es Wissen, Fähigkeiten und Verständnis. Auch vom Investor ist ein gewisses Know-how nötig, um zu prüfen, ob präsentierte Zahlen plausibel sind.»

Zugleich übt er Kritik an Teilen der Branche. «Es gibt zahlreiche PV-Anlagenbauer, die umsatzgetrieben gehandelt haben und mit wenig fachlichem Know-how vorfinanziert waren. Das Ergebnis waren Schlagzeilen und Konkurse. Das schadet der Branche und dem Nachhaltigkeitsthema.

Thomas Schmidheiny macht deutlich, worauf es wirklich ankommt. «Fachkompetenz, Vertrauen und Beständigkeit sind wichtig. Vorauszahlungen sind ohne Garantie generell gefährlich.» Für ihn sind das die eigentlichen Leitlinien, die ein Projekt erfolgreich und dauerhaft machen.

Text: Stephan Ziegler

Bild: zVg

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