RWD Schlatter baut aus

Social Recruiting statt Stellenanzeigen

Social Recruiting statt Stellenanzeigen
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RWD Schlatter beschäftigt rund 200 Menschen. Wie viele in der Branche spürt auch das Traditionsunternehmen einen Fachkräftemangel. Was die Türspezialisten dagegen tun und wie man es schafft, dass Mitarbeiter lange bleiben, erklärt HR-Expertin Claudia Diem.

Claudia Diem, wie viele der RWD-Schlatter-Angestellten kommen aus der Region?
Hauptsitz und Produktion sind in Roggwil TG beheimatet. Hier arbeiten 156 Mitarbeitende aus der Ostschweiz und der Bodenseeregion inkl. Deutschland und Österreich. Zudem haben wir in Dietikon ZH, in Taverne TI sowie in Jongny VD je eine Niederlassung.

Spürt RWD Schlatter auch einen Fachkräftemangel?
Ja, auch wir sind davon betroffen. Projektleiter, Betriebselektriker und Entwicklungstechniker sind rar.

Was tun Sie dagegen?
Wir nutzen Social Recruiting und sind auf allen gängigen sozialen Plattformen aktiv. Wir zeigen unsere Firma, unsere Jobs und unsere Leute mittels Kurzfilmen, damit man eine Idee, ein Bauchgefühl für das Unternehmen und unsere tollen Mitarbeitenden erhält. Zudem dürfen wir auf die Unterstützung unserer Angestellten zählen, die unsere Inserate und Filme fleissig teilen, Kollegen ansprechen und somit selbst als Recruiter fungieren. Auch Quereinsteiger sollen eine Chance haben, daher verzichten wir auf eine digitale Vorselektion.

Worauf kommt es beim Recruiting für Sie an?
Wir suchen Menschen, die zu unserer Firmenkultur passen. Wir möchten, dass sich alle aufgehoben fühlen sowie unsere Werte teilen und schätzen. Das ist die Grundlage. Wenn dann noch Freude an der Arbeit, Einsatzwille und Humor dazu kommen, finden wir uns. Natürlich ist auch eine solide Grundausbildung wichtig. Alles andere kann mit Personalentwicklungsmassnahmen und Weiterbildungen erworben werden.

 

Recruiting ist das eine, Mitarbeiter lange zu behalten, das andere. Welche Massnahmen ergreifen Sie, um die Mitarbeiterbindung und -motivation zu erhöhen?
Hier greift die Firmenkultur, die uns sehr wichtig ist: Wir haben flache Hierarchien,  offene Türen und die Du-Kultur auf allen Stufen. Unsere Mitarbeitenden sollen sich aufgehoben fühlen. Fehler werden angesprochen und analysiert, damit das Team daraus lernen kann. Wir denken lösungsorientiert. Lösungen kommen im besten Falle aus den Reihen der Angestellten, sie sind die Fachleute. Sie sollen ihre Meinung sagen und ihre Verbesserungsvorschläge einbringen, das schafft Vertrauen.
Zudem gehören Humor und Geselligkeit zur RWD-DNA. Gute Entlohnung und Sozialleistungen, Unterstützung bei Weiterbildungen sowie ein breites Angebot an Fringe-Benefits sind selbstverständlich. Ausserdem können sich unsere Mitarbeitenden intern weiterentwickeln und bei Interesse und Eignung die Funktion wechseln oder sich für eine Führungs- oder Spezialistenlaufbahn empfehlen. Solche Perspektiven helfen Menschen, sich längerfristig zu binden und ihre Karriere primär intern zu verfolgen. Und wir als Arbeitgeberin dürfen so von der Erfahrung und dem Know-how der Mitarbeitenden profitieren.

Wie wichtig ist es, eine positive und offene Unternehmenskultur zu pflegen?
Das ist uns sehr wichtig, zumal es die Grundlage für das Gefühl der Zugehörigkeit bildet. Menschen wollen wahrgenommen und wertgeschätzt werden. Das ist nur mit einem positiven Menschenbild und offenen Ohren und Herzen möglich. Das schafft Vertrauen, die Basis einer erfolgreichen Unternehmung.

  

«Erfolge werden gefeiert, Probleme besprochen.»

Wie wird diese Unternehmenskultur bei  Ihnen gelebt?
Durch die offene, transparente Kommunikation nimmt die Geschäftsleitung die Mitarbeitenden mit auf die Reise. Erfolge werden gefeiert, Probleme besprochen. Wir haben eine Personalkommission und einen Gesundheitszirkel, welche die Anliegen der Angestellten mit der Geschäftsleitung besprechen können. Die Kultur der offenen Türen macht es aber allen Mitarbeitenden möglich, auch das direkte Gespräch zu suchen.  Unsere Leute haben immer mehrere Ansprechstellen, wenn ihnen etwas auf der Seele liegt. Und wir als Personalverantwortliche sehen uns als Vermittler und Coachs. Wir sind für alle da.
Sehen Sie: Unsere Mitarbeitenden sind der Grund unseres Erfolgs. Mit ihren Ideen, ihrem Einsatz und ihrem Engagement sind sie die Pfeiler der RWD Schlatter AG. Mit unserem kontinuierlichen Verbesserungsprozess stellen wir sicher, dass sie auch bewusst  aktiv an Verbesserungen teilnehmen können und in unsere Weiterentwicklung eingebunden sind.

Wie gehen Sie als HR-Expertin mit Konfliktsituationen am Arbeitsplatz um?
Wir holen die Parteien an einen Tisch und  suchen das Gespräch. Unser oberstes Ziel ist, dass der Konflikt nicht weiter schwelt und sich  beide Seiten abgeholt und ernst genommen fühlen.

Besonders junge Leute zu rekrutieren, gestaltet sich heute schwer. Wie gelingt das RWD Schlatter?
Wir bilden in den Bereichen KV, Schreinerpraktiker EBA und Anlagenführer selbst aus. Zudem dürfen wir von der Mund-zu-Mund-Propaganda profitieren: Unsere jungen Mitarbeitenden bringen immer wieder Kollegen oder Familienmitglieder dazu, sich bei uns zu bewerben, was uns natürlich ungemein freut und zeigt, dass unser Einsatz zugunsten der RWD-Kultur Früchte trägt.

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«Wir profitieren von der Mund-zu-Mund-Propaganda.»

Vor welchen Herausforderungen steht die HR-Branche ausserdem?
Es ist essenziell, dass HR die Herausforderungen des Business kennt und geeignete  Instrumente schafft, um diese erfolgreich meistern zu können. Auch den gesellschaftlichen Entwicklungen muss frühzeitig Rechnung getragen und neue Arbeitsformen ermöglicht werden. Nur wer diesen Schritt macht, findet geeignete Fachleute, bleibt  attraktiv für Mitarbeitende und Bewerbende und hat längerfristig Erfolg.

Und wo blicken Sie mit RWD Schlatter sonst noch freudig in die Zukunft?
Wir haben sehr viele, loyale, engagierte und kreative Mitarbeitende, die sich mit Humor und Herzblut für die RWD-Familie einsetzen und das Unternehmen erfolgreich machen – was will man mehr?

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