20 Jahre LEADER

Print meets digital

Print meets digital
Patrick Stämpfli, Stv. LEADER-Chefredaktor und leitender Redaktor des Ostschweizer Digital Hubs east#digital.
Lesezeit: 3 Minuten

2002 lancierte die St.Galler MetroComm AG mit dem LEADER ein Unternehmermagazin – ein Print-Magazin, notabene. Ein mutiger Schritt, läutete das Jahr 2002 doch auch den Beginn des digitalen Zeitalters ein.

Auch wenn es das Internet bereits seit über 50 Jahren gibt und 1990 am Kernforschungszentrum CERN in Genf die weltweit erste Webseite online ging, markiert dennoch erst das Jahr 2002 den «offiziellen» Beginn des digitalen Zeitalters. In diesem Jahr gab es erstmals gleich viele analoge und digitale Speichermöglichkeiten für Informationen. Von da an wurde digitalisiert, was man digitalisieren konnte – dazu gehörten selbstverständlich auch Medieninhalte. Und just in dieser Zeit lancierte ein kleines, privat geführtes Verlagshaus in St.Gallen mit dem LEADER ein neues Printmagazin. Und das nicht etwa für die breite Masse, sondern «nur» für Unternehmer aus der Ostschweiz. Nicht wenige prophezeiten deshalb dem neuen Magazin damals eine eher bescheidene Lebensdauer. Heute, 20 Jahre später, gibt es das Internet bekanntlich immer noch. Ebenso das St.Galler Verlagshaus (das unterdessen etwas grösser geworden ist) und den LEADER – und zwar nicht nur als gedrucktes Magazin, sondern auch digital. Wie bei vielen anderen Printmedien waren allerdings auch beim LEADER die ersten digitalen Gehversuche ziemlich holprig. Dies änderte sich, als der MetroComm-Verlag 2017 die Weinfelder Webagentur Chrisign GmbH mit zehn Angestellten übernahm. Nach den anfänglichen Schwierigkeiten hat sich leaderdigital.ch zu einer wohltuenden Ausnahme zwischen all den schreierischen und journalismusfernen Medieninhalten entwickelt, die man online finden kann. Denn Onlinejournalismus ist heute vor allem Boulevardjournalismus. Damit lassen sich Klicks, Reichweite und Werbeeinnahmen generieren.
Der LEADER ist digital glücklicherweise nie auf den Boulevard-Zug aufgesprungen, sondern berichtet nach wie vor mehrheitlich unaufgeregt über und für Leader aus den Kantonen St.Gallen, Thurgau sowie Appenzell Inner- und Ausserrhoden. Ebenfalls erfreulich ist, dass man beim LEADER nie den Fehler gemacht hat, sämtliche Print-Inhalte einfach 1:1 für die Webseite zu übernehmen. Das wäre zwar die einfachste Lösung, aber man kannibalisiert sich damit nur selbst, denn wer will online schon dasselbe lesen, wie im Magazin – oder umgekehrt? Stattdessen findet man digital das tägliche «Wirtschaftskurzfutter», die recherchierten Geschichten und Interviews einmal pro Monat im Print-Magazin. Zudem prämiert der LEADER mit dem «LEADER Digital Award» auch jährlich die innovativsten Digitalprojekte der Ostschweiz.
Ganz ohne Boulevard geht es heute aber auch im LEADER- Verlagshaus MetroComm AG nicht mehr. Nachdem 2019 der Digital Hub eastdigital.ch lanciert wurde, der mehrmals pro Jahr auch in Form eines Print-Magazins über die Digitalisierung in der Ostschweiz berichtet, ging 2020 erst das lokale Newsportal stgallen24.ch online, kurze Zeit später dann auch noch rheintal24.ch. Dort kommen nun auch die Freunde des gepflegten Regional-Boulevards auf ihre Kosten. Und natürlich dürfen sowohl beim LEADER als auch bei den anderen Medien der MetroComm die dazugehörigen Social-Media-Kanäle nicht fehlen.
Der LEADER hat also sowohl im Print als auch digital vieles richtig gemacht, ansonsten könnte er heuer nicht bereits sein 20-jähriges Bestehen feiern.

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