Thurgau

Thurgauer Konjunktur verliert an Schwung

Thurgauer Konjunktur verliert an Schwung
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Die Thurgauer Wirtschaft läuft nach wie vor auf hohen Touren; der Schwung lässt aber deutlich nach. Die Zukunftserwartungen sind skeptischer als vor ein paar Monaten. Dies geht aus der soeben publizierten November-Ausgabe des Thurgauer Wirtschaftsbarometers hervor.

Gemäss dem Thurgauer Wirtschaftsbarometer, der vom Kanton Thurgau, der Thurgauer Kantonalbank, der IHK Thurgau und dem Thurgauer Gewerbeverband getragen wird, bleibt die Wirtschaftslage im Thurgau überwiegend gut. Sie büsst aber spürbar an Dynamik ein und die Betriebe blicken vorsichtiger in die Zukunft als noch im Sommer.

Hohe Kapazitätsauslastung, aber weniger Bestellungen in der Industrie

In der Thurgauer Industrie stuften die befragten Betriebe ihre Geschäftslage im Oktober 2022 nicht mehr ganz so günstig ein wie zuvor. Die Produktion lief im dritten Quartal 2022 aber nach wie vor auf hohen Touren und die Kapazitäten waren gut ausgelastet. Arbeitskräftemangel und Lieferengpässe, zunehmend aber auch eine ungenügende Nachfrage, bremsten die Produktion.

Im dritten Quartal gingen weniger Bestellungen ein als im Vorjahr. Die Auftragsbücher sind noch immer reichlich gefüllt, aber bei weitem nicht mehr so gut wie vor wenigen Monaten. Der Auftragsbestand aus dem Ausland hat sich spürbar verkleinert und gilt inzwischen als zu niedrig.

Für das vierte Quartal erwarten die Betriebe weiter rückläufige Bestellungen und Preissteigerungen beim Einkauf. Auch für den längeren Zeitraum bis zum Frühling 2023 sind sie skeptisch, sie gehen von einer Eintrübung ihrer Geschäftslage aus.

Baukonjunktur bleibt rege

In der Thurgauer Bauwirtschaft hält das Hoch an, hat sich aber zuletzt leicht abgeflacht. Bautätigkeit und Nachfrage bleiben lebhaft und die Auftragsbücher sind gut gefüllt. Verbreitet wird die Produktion durch Engpässe beim Personal gedämpft. Auch die Knappheit bei Materialien und Vorprodukten behinderte die Bautätigkeit im dritten Quartal, allerdings nicht mehr so ausgeprägt wie vor ein paar Monaten.

Die Erwartungen der Thurgauer Baubetriebe für die nahe Zukunft sind etwas zurückhaltender als noch im August. Für das vierte Quartal 2022 gehen sie von einer einigermassen stabilen Bautätigkeit und Nachfrage aus. Fast jeder zweite befragte Betrieb kalkuliert mit Preishöhungen, um die Erträge trotz steigender Einkaufspreise halten zu können.

Auch der Blick auf das kommende Halbjahr ist etwas vorsichtiger geworden; bis zum Frühling 2023 rechnen die Baubetriebe überwiegend mit einer unveränderten Geschäftslage.

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Zuversicht im Detailhandel

Im Thurgauer Detailhandel ist man mit der Geschäftslage mehrheitlich zufrieden; fast jeder dritte Betrieb meldet sogar eine gute Situation. Für das bevorstehende Weihnachtsgeschäft erwarten die Detailhändlerinnen und – händler anziehende Umsätze. Entsprechend soll der Einkauf ausgeweitet und der Personalbestand aufgestockt werden.

Jeder zweite Betrieb kalkuliert mit höheren Verkaufspreisen; bei den anderen sind keine Preisanpassungen geplant. Für den längeren Zeitraum bis zum Frühling 2023 gehen die Detailhandelsbetriebe mehrheitlich von einer unveränderten Geschäftslage aus.

Die Energiekrise beschäftigt die Thurgauer Wirtschaft

Steigende Energiepreise und eine drohende Mangellage belasten auch Thurgauer Unternehmen. Die November-Ausgabe des Thurgauer Wirtschaftsbarometers zeigt, wie verschiedene Thurgauer Unternehmen von der Energiekrise betroffen sind und wie sie damit umgehen.

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