Thurgau

Mehrheitlich solide Finanzlage der Thurgauer Gemeinden

Mehrheitlich solide Finanzlage der Thurgauer Gemeinden
Egnach
Lesezeit: 2 Minuten

Die Finanzhaushalte der meisten Politischen Gemeinden sind intakt. Die überwiegende Mehrheit schloss das von der Coronapandemie geprägte Rechnungsjahr 2020 mit einem Ertragsüberschuss ab. Dies geht aus der soeben erschienenen Statistischen Mitteilung «Thurgauer Gemeindefinanzkennzahlen 2020» hervor.

Die Thurgauer Gemeinden blicken insgesamt auf ein erfreuliches Rechnungsjahr 2020 zurück. 71 der 80 Gemeinden schlossen das Rechnungsjahr 2020 mit einem Ertragsüberschuss oder ausgeglichen ab. Die Finanzkennzahlen zeigen bei der Mehrheit der Gemeinden einen problemlosen Finanzhaushalt an.

Insbesondere verfügen die Gemeinden über genügend Eigenkapital. Leicht getrübt wird das Gesamtbild dadurch, sich die Zahl der Gemeinden mit einer hohen Bruttoschuld in den letzten Jahren erhöht hat. Über alle Gemeinden gesehen ist die Verschuldungssituation jedoch unproblematisch.

Genügend Eigenkapital

Die Thurgauer Gemeinden haben ein komfortables Eigenkapitalpolster. Der Bilanzüberschuss summierte sich 2020 auf 115 % der direkten Steuern, es sind also genügend Reserven vorhanden, um künftige Aufwandüberschüsse zu decken. 77 der 80 Politischen Gemeinden haben eine gute oder sogar sehr gute Eigenkapitalausstattung.

Selbstfinanzierungsgrad wieder über 100 Prozent

Im Jahr 2020 konnten die Thurgauer Gemeinden im Schnitt ihre Investitionen vollumfänglich durch selbst erwirtschaftete Mittel finanzieren. Dies wird durch den Selbstfinanzierungsgrad angezeigt. Er stieg 2020 wieder über die 100-Prozent-Marke.

Unproblematische Bruttoverschuldung

Die Thurgauer Gemeinden haben insgesamt eine unproblematische Verschuldungssituation. Die Bruttoschulden haben sich allerdings zuletzt etwas erhöht, 2020 machten sie 102 % des Laufenden Ertrags aus (2019: 99 %). Bei 48 Gemeinden liegt die Bruttoverschuldung in einem guten oder sehr guten Bereich. Bei 21 weiteren Gemeinden lag der Bruttoverschuldungsanteil etwas höher, aber mit 100 % bis 150 % in einem unproblematischen Bereich.

Die Zahl der Gemeinden mit einer hohen Bruttoverschuldung ist in den letzten Jahren gestiegen. 2020 summierten sich die Bruttoschulden bei 11 Gemeinden auf über 150 % des Laufenden Ertrags. Dies sind gleich viele wie im Vorjahr. Im Vergleich zu 2017 haben jedoch 3 Gemeinden mehr, im Vergleich zu 2016 sogar 7 Gemeinden mehr eine hohe Bruttoverschuldung.

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35 der 80 Gemeinden halten alle Richtwerte ein

Wie im Vorjahr hielten 2020 35 der 80 Thurgauer Gemeinden bei allen Finanzkennzahlen die Richtwerte ein, bewegten sich also überall in einem problemlosen oder sogar guten Bereich. 26 Gemeinden verpassten den mittleren oder guten Bereich bei 1 Kennzahl.

19 Gemeinden lagen bei mindestens 2 Kennzahlen in einem Bereich, der nicht mehr als gut oder problemlos gilt. 14 dieser Gemeinden verpassten die Richtwerte bei 2 Kennzahlen und 5 Gemeinden bei 3 oder mehr Kennzahlen.

Ertragsüberschuss nicht mehr so hoch wie im Vorjahr

Alle 80 Thurgauer Gemeinden zusammen erzielten 2020 einen Ertragsüberschuss von 34 Millionen Franken. Dies sind 5 Millionen Franken oder 13 % weniger als im Vorjahr.

Zum etwas kleineren Ertragsüberschuss trugen unter anderem geringere Fiskalerträge und höhere Nettoausgaben bei. Absolut am stärksten nahmen die Nettoausgaben in den Funktionen Verkehr und Nachrichtenübermittlung (+3.9 Mio. CHF; +5,9 %) sowie Kultur, Sport und Freizeit (+2.9 Mio. CHF; +7,5 %) zu.

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