Gold-Nachfrage steigt stark an – Münzen und Barren in der Schweiz gefragt

Text: PD/stz.
Die Zentralbanken kauften etwas weniger Gold als in anderen Quartalen, doch sind sie für den Gesamtbedarf immer noch äusserst bedeutsam. Bei Münzen und Barren aus Gold betrug die Nachfrage 307 Tonnen (+11 % gegenüber Vorjahr). In der Schweiz lag der entsprechende Bedarf im zweiten Quartal bei 6,3 Tonnen (+24 %). Das war die höchste Nachfrage innerhalb der letzten fünf Quartale. Bei Philoro hat der Ankauf von Gold abgenommen. Die Kunden sind trotz hohem Goldpreis in abwartender Haltung.
Weiterhin wird der Investmentbereich stark durch den Zuwachs bei den Gold-ETFs gestützt. Konkret betrug der Zufluss im zweiten Quartal 171 Tonnen. Bezüglich des Bedarfs bei Münzen und Barren sind die Barren für das Wachstum verantwortlich mit 243 Tonnen (+21 %). Im Bereich der Münzen und Barren fällt auf, dass diese vor allem in China und im Mittleren Osten stark begehrt sind; demgegenüber verzeichneten die USA einen Rückgang des Bedarfs um 45 Prozent auf 12 Tonnen.
Goldbedarf der Zentralbanken auf hohem Niveau rückläufig
Die Nachfrage der Zentralbanken lag am unteren Ende der jüngsten Kaufbandbreite. Zentralbanken fügten ihren offiziellen Reserven im zweiten Quartal 166 Tonnen Gold hinzu – weniger als der Durchschnitt der letzten Jahre, aber weiterhin ein Zeichen robuster Nachfrage. Die Zentralbanken tragen aber immer noch entscheidend zur aktuell grossen Goldnachfrage bei. Ihr Anteil am Gesamtbedarf beträgt 15 Prozent.
Die Rekordpreise bei Gold beeinträchtigen weiterhin die Erschwinglichkeit von Goldschmuck. Gegenüber dem Vorjahr sank der Bedarf hier um 14 Prozent auf 357 Tonnen. Die Menge des geförderten Goldes (Minen und Recycling) stieg um 3 Prozent.
Der Schweizer Edelmetallhändler philoro verzeichnete seitens der Kunden im zweiten Quartal dieses Jahres gegenüber dem Vorjahr einen Umsatzrückgang von 29 Prozent. Zu vermerken ist, dass nun insbesondere der Ankauf von Gold zurückgegangen ist.
«Trotz hohem Goldpreis sind die Leute derzeit in einer abwartenden Haltung angesichts der Unsicherheiten am Markt», sagt dazu Christian Brenner, CEO von Philoro Schweiz aus Wittenbach. «Viele Kunden horten lieber ihr Gold, anstelle Gewinnmitnahmen zu realisieren», so Brenner.