St.Gallen

Was kommt da noch?

Was kommt da noch?
Alessandro Sgro
Lesezeit: 3 Minuten

Das erste Börsenquartal ist zu Ende und es zeigte sich wie erwartet äusserst schwankungsanfällig. Die jüngsten Entwicklungen sind eine Folge der jahrelang ausserordentlich expansiven Geldpolitik und dürften noch länger anhalten. Negative Überraschungen sind weiter möglich. Woher sie kommen könnten, analysiert Alessandro Sgro, CIO der Cronberg AG aus St.Gallen.

Text: pd

Der Start ins neue Börsenjahr war fulminant. Mitte Januar resultierte teilweise bereits mehr als eine durchschnittliche Jahresperformance. «Dass die Finanzmärkte derart schwungvoll ins neue Börsenjahr starteten, war sowohl erfreulich als auch erstaunlich, resultierten doch im Jahr 2022 aufgrund der starken Zinswende in nahezu allen Anlageklassen historische Performance-Einbussen», sagt Alessandro Sgro, Chief Investment Officer der Cronberg AG.

Erstaunlich sei dieser dynamische Start ins neue Börsenjahr auch, weil sich das makroökonomische Bild kaum verändert hat. Im ersten Quartal zeigten sich Konjunktur und Arbeitsmarkt ziemlich robust. «Als dies die Mehrheit der Marktteilnehmer realisierte, schmolzen im Verlauf des Quartals die Wertzuwächse wieder weg», ergänzt Sgro. Wie fragil die Märkte sind und wie schnell die Stimmung kippen kann, zeigte sich spätestens im März mit den Turbulenzen im Bankensektor. Auch wenn es sich hier um ein spezifisches Problem handelte, weckte dies Erinnerungen an die Finanzkrise 2008 und verunsicherte einige Anleger stark.

«Die aktuelle Phase stellt für die Finanzmärkte einen regelrechten realen Stresstest dar», sagt Alessandro Sgro. Es zeigen sich nämlich die Nebenwirkungen der jahrelang ausserordentlich expansiven Geldpolitik deutlich. «Wir rechnen damit, dass die stärkste geldpolitische Straffung der letzten vierzig Jahre weitergeht», ist Sgro überzeugt. Denn die Inflationsraten seien immer noch viel zu hoch und dürften weniger stark fallen als erhofft.

Die Finanzmärkte werden auch im weiteren Jahresverlauf schwankungsanfällig bleiben. Bei all den im ersten Quartal durchlebten Marktturbulenzen ist es nachvollziehbar, dass die Anleger verunsichert sind. Sein Vermögen deshalb auf dem Konto zu horten, ist aber gerade in der aktuell durch eine erhöhte Inflation geprägten Zeit nicht empfehlenswert.

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Neues Cronberg-Anlagebulletin

Der Schlüssel in der Vermögensverwaltung liegt in der Erschliessung verschiedener Ertragsquellen und in einer optimalen und breiten Diversifikation über verschiedene Anlageklassen hinweg, um das Risiko von Verlusten durch Schocks zu minimieren sowie an der langfristig ausgerichteten Anlagestrategie festzuhalten. Denn Schocks wird es immer wieder geben.

Meist kommen sie aus einer Ecke, in denen sie nicht erwartet werden. Geldpolitik, globaler Schuldenstand, Geopolitik, Handelshemmnisse: Die Risiken und Gefahren sind vielfältig. Letztlich ist es irrelevant, welche (vielfach unerwartete) Entwicklungen auf einen zukommen. Deren Prognose ist ohnehin schwierig bis unmöglich. Möglich ist aber, sich auf sie vorzubereiten. In der Umsetzung in der Vermögensverwaltung ist dabei ein geschicktes und selektives Vorgehen gefragt.

Die Schwankungen im ersten Börsenquartal an den Finanzmärkten verunsicherten einige Anleger. Zu Recht stellen sie sich die Fragen: Was kommt da noch? Und was bedeutet das für die Vermögensentwicklung? Die neue Ausgabe des Cronberg Anlagebulletins geht genau diesen Fragen nach und zeigt auf, worauf es zu achten gilt.

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