Gast-Kommentar

War’s das nun?

War’s das nun?
Alessandro Sgro, Chief Investment Officer Cronberg AG
Lesezeit: 2 Minuten

Der vergangene April begann mit einem Paukenschlag: Donald Trumps aggressive Handelspolitik löste eine starke Korrektur an den Aktienmärkten aus – der S&P 500 verlor innerhalb von zwei Tagen über 10 % seines Wertes. Die neue US-Regierung setzt auf Zölle und wirtschaftlichen Druck – mit tiefgreifenden Folgen für die globalen Märkte. Wie ist die aktuelle Lage einzuordnen, und worauf kommt es nun an?

Text: PD/stz.

Selten wurde die Weltwirtschaft so direkt durch eine pompös inszenierte politische Machtdemonstration unter Druck gesetzt wie in den ersten Aprilwochen. Die Wucht des Kursrutsches war bemerkenswert – ebenso wie die rasche Erholung. Doch ob das Schlimmste überstanden ist, bleibt offen.

Die Unsicherheiten sind vielschichtig: Zollandrohungen, fragile Lieferketten, nervöse Märkte und eine anhaltend angespannte Inflation prägen das Umfeld. «Solche Episoden wirken zunächst schockierend, folgen jedoch oft einem vertrauten Muster», erklärt Alessandro Sgro, Chief Investment Officer der Cronberg AG.

Anatomie der Finanzmärkte: Nach einer Korrektur folgt die Erholung  Entwicklung des S&P 500 mit markierten heftigsten Krisen seit 1927
Anatomie der Finanzmärkte: Nach einer Korrektur folgt die Erholung Entwicklung des S&P 500 mit markierten heftigsten Krisen seit 1927

Entscheidend sei, wie stark sich politische Eingriffe auf Unternehmenskennzahlen auswirken – und wie flexibel Geschäftsmodelle reagieren. Gerade jetzt zeigt sich, welche Firmen Substanz haben und welche nur vom Momentum getragen wurden. Zwar ist die Berichtssaison aktuell noch stabil, doch protektionistische Massnahmen könnten künftige Gewinne belasten.

Frühindikatoren wie Einkaufsmanagerindizes mahnen zur Vorsicht. Die Wirtschaft zeigt sich bisher erstaunlich widerstandsfähig – getragen von starken Arbeitsmärkten und robuster Binnennachfrage in vielen Regionen.

Auch in Sachen Finanzstabilität zeigt sich ein gemischtes Bild. Während die US-Verschuldung zur Belastung wird – besonders bei steigenden Refinanzierungskosten –, präsentieren sich Europa und die Schweiz strukturell deutlich solider. Unterschiedliche fiskalische Ausgangslagen führen zu unterschiedlichen Risikoprofilen. Die US-Notenbank wiederum bleibt ihrem Mandat treu: Preisstabilität und Vollbeschäftigung. Eine geldpolitische Kehrtwende dürfte erst bei einem markanten Wirtschaftseinbruch erfolgen. «Ein automatischer Schutzmechanismus für die Märkte durch die Notenbank ist illusorisch», so Sgro.

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Qualität schlägt Panik

Gerade deshalb bleibt eine klare, langfristige Anlagestrategie entscheidend. Die Cronberg AG setzt auf Qualität: robuste Geschäftsmodelle, stabile Cashflows, Preissetzungsmacht und eine solide Kapitalstruktur stehen im Fokus.

«Solche Titel zeigen erfahrungsgemäss auch in volatilen Marktphasen Stabilität und bieten bei anschliessender Erholung überdurchschnittliches Potenzial», fasst Sgro zusammen. Wer Unsicherheit mit Disziplin, Substanz und Weitblick begegnet, wird langfristig belohnt.

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