Thurgau

Thurgauer Wirtschaft blickt gemeinsam in eine Zukunft voller Veränderungen

Thurgauer Wirtschaft blickt gemeinsam in eine Zukunft voller Veränderungen
IHK-TG-Präsident Christian Neuweiler verkündete seinen Rücktritt auf die Generalversammlung 2023. Vizepräsidentin Kristiane Vietze soll seine Nachfolgerin werden
Lesezeit: 3 Minuten

Wie bleiben Unternehmen zukunftsfähig? Dieser Frage widmete sich die 104. Generalversammlung der IHK Thurgau vom 28. April. Zukunftsforscher David Bosshart beleuchtete im Sport- und Kulturzentrum Dreispitz in Kreuzlingen die Resilienz der Wirtschaft aus verschiedenen Perspektiven und verriet die Zauberformel der Schweiz für ihren Erfolg: «Klein, reich, kühl und alt.»

Alle Bilder des Events finden Sie hier.

Unternehmer müssen sich in einer sich immer schneller verändernden Welt zurecht finden. Dabei, hält David Bosshart in seinem Inputreferat fest, soll Disruption als etwas Positives aufgefasst werden. «Wir sind alle komplett überfordert.» meint er, dennoch soll man ständig mit dem Unmöglichen rechnen. Als Führungskraft gelte es besonders, seine Zeit richtig einzusetzen und Entscheide nicht zu lange aufzuschieben.

Christian Neuweiler und IHK-TG-Direktor Jérôme Müggler
Christian Neuweiler und IHK-TG-Direktor Jérôme Müggler

«Menschen werden immer älter und Firmen sterben immer früher»

Vieles befinde sich momentan auf dem Peak und werde in Zukunft grossen Veränderungen unterworfen. Ein Bespiel ist die Arbeitskraft: Die demografische Entwicklung stellt unsere Wirtschaft vor grosse Herausforderungen. Neben den zahlreichen Unternehmen, welche in Zukunft auf eine solide Nachfolgelösung angewiesen sein werden, sei auch das Karriereende der Arbeitnehmer noch nicht optimal gelöst.

Es müsse uns gelingen, die älteren Arbeitnehmer mit ihrer Expertise länger im Arbeitsmarkt zu halten. Generell würden die westlichen Länder aufgrund ihrer Demografie ohne die Zustimmung der älteren Generationen nicht vorankommen.

Der Thurgau als Hotspot für Innovationen

Der Fachkräftemangel war auch auf dem anschliessenden Podium mit Michael Grossniklaus und IHK-Vizepräsidentin Kristiane Vietze ein Thema. Dabei zeigte sich, dass der Thurgau eigentlich sehr gute Voraussetzungen mitbringt, um in eine innovative Zukunft gehen zu können.

Neben dem Faktor Mensch sind aber auch Initiativen wie beispielsweise der Digital & Innovation Campus Thurgau zentrale Quellen für zukunftsfähige Lösungen. Das Projekt wurde im vorangegangenen statutarischen Teil von IHK-Direktor Jérôme Müggler näher vorgestellt.

Klarheit in den Beziehungen mit der EU

In seiner Präsidialadresse erwähnte Christian Neuweiler die steigenden Rohstoffpreise und die Abhängigkeit von internationalen Lieferketten, welche die Ostschweizer Wirtschaft ausbremsen. Ein grosses Hindernis sei aber auch die ungeklärte Situation mit der Europäischen Union. Hier sei rasch eine Lösung gefordert.

Der IHK-Präsident hält fest: «Wir müssen den Mut haben, uns zwischen einem Beitritt zum EWR und einem Alleingang zu entscheiden.»

Auch interessant

Ostschweizer und Zürcher Handelskammern gehen die Vernehmlassung zu den Bilateralen III gemeinsam an
Ostschweiz

Ostschweizer und Zürcher Handelskammern gehen die Vernehmlassung zu den Bilateralen III gemeinsam an

«Starkes Zeichen für Ostschweizer Mobilität»
Ostschweiz

«Starkes Zeichen für Ostschweizer Mobilität»

«Zölle sind ein schlechtes Instrument für die Industrie»
Ostschweiz

«Zölle sind ein schlechtes Instrument für die Industrie»

Verabschiedungen und Neuwahlen

Mit Annemarie Fleisch Marx, Klinik Schloss Mammern, und Andreas Schmidt, Strässle Installationen, verlassen zwei langjährige Mitglieder den IHK-Vorstand. Mit Applaus von der Generalversammlung neu gewählt wurden Urs Neuhauser, Griesser AG, Beat Oehrli, Klinik Schloss Mammern, Jürg Huber, Sunnen AG, und Ralph Wattinger, Kaufmann Oberholzer AG.

IHK-Präsident Christian Neuweiler verkündete zudem seinen Rücktritt auf die Generalversammlung 2023 und kündigte die derzeitige Vizepräsidentin Kristiane Vietze als seine Nachfolgerin an der Spitze des Verbandes an.

Tüftlerin entwickelt Kinderteller

Das Finale des Abends gehörte dem Startnetzwerk Thurgau und der Verleihung des Thurgauer Jungunternehmerpreises START award.

Als Siegerin ging die Gründerin Esther Blaser mit ihrem selbst erfundenen Kinderteller «Ploup» hervor. Diese soll aufgrund seiner speziellen Form das selbständige Essen bei Kleinkindern erleichtern.

Den zweiten und dritten Rang belegten die Startups «Haag Brass» und «Businesscard Plus» aus Weinfelden.

Auch interessant

Erbschaftssteuerinitiative gefährdet Existenzen von Ostschweizer Unternehmen
Ostschweiz

Erbschaftssteuerinitiative gefährdet Existenzen von Ostschweizer Unternehmen

US-Zölle: 9 von 10 Ostschweizer Unternehmen erwarten negative Auswirkungen
Ostschweiz

US-Zölle: 9 von 10 Ostschweizer Unternehmen erwarten negative Auswirkungen

IHK Thurgau: «Wohlstand basiert auf Wachstum und Innovation, nicht auf Stillstand»
Thurgau

IHK Thurgau: «Wohlstand basiert auf Wachstum und Innovation, nicht auf Stillstand»