Thurgauer Wirtschaft blickt gemeinsam in eine Zukunft voller Veränderungen

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Unternehmer müssen sich in einer sich immer schneller verändernden Welt zurecht finden. Dabei, hält David Bosshart in seinem Inputreferat fest, soll Disruption als etwas Positives aufgefasst werden. «Wir sind alle komplett überfordert.» meint er, dennoch soll man ständig mit dem Unmöglichen rechnen. Als Führungskraft gelte es besonders, seine Zeit richtig einzusetzen und Entscheide nicht zu lange aufzuschieben.
«Menschen werden immer älter und Firmen sterben immer früher»
Vieles befinde sich momentan auf dem Peak und werde in Zukunft grossen Veränderungen unterworfen. Ein Bespiel ist die Arbeitskraft: Die demografische Entwicklung stellt unsere Wirtschaft vor grosse Herausforderungen. Neben den zahlreichen Unternehmen, welche in Zukunft auf eine solide Nachfolgelösung angewiesen sein werden, sei auch das Karriereende der Arbeitnehmer noch nicht optimal gelöst.
Es müsse uns gelingen, die älteren Arbeitnehmer mit ihrer Expertise länger im Arbeitsmarkt zu halten. Generell würden die westlichen Länder aufgrund ihrer Demografie ohne die Zustimmung der älteren Generationen nicht vorankommen.
Der Thurgau als Hotspot für Innovationen
Der Fachkräftemangel war auch auf dem anschliessenden Podium mit Michael Grossniklaus und IHK-Vizepräsidentin Kristiane Vietze ein Thema. Dabei zeigte sich, dass der Thurgau eigentlich sehr gute Voraussetzungen mitbringt, um in eine innovative Zukunft gehen zu können.
Neben dem Faktor Mensch sind aber auch Initiativen wie beispielsweise der Digital & Innovation Campus Thurgau zentrale Quellen für zukunftsfähige Lösungen. Das Projekt wurde im vorangegangenen statutarischen Teil von IHK-Direktor Jérôme Müggler näher vorgestellt.
Klarheit in den Beziehungen mit der EU
In seiner Präsidialadresse erwähnte Christian Neuweiler die steigenden Rohstoffpreise und die Abhängigkeit von internationalen Lieferketten, welche die Ostschweizer Wirtschaft ausbremsen. Ein grosses Hindernis sei aber auch die ungeklärte Situation mit der Europäischen Union. Hier sei rasch eine Lösung gefordert.
Der IHK-Präsident hält fest: «Wir müssen den Mut haben, uns zwischen einem Beitritt zum EWR und einem Alleingang zu entscheiden.»
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Verabschiedungen und Neuwahlen
Mit Annemarie Fleisch Marx, Klinik Schloss Mammern, und Andreas Schmidt, Strässle Installationen, verlassen zwei langjährige Mitglieder den IHK-Vorstand. Mit Applaus von der Generalversammlung neu gewählt wurden Urs Neuhauser, Griesser AG, Beat Oehrli, Klinik Schloss Mammern, Jürg Huber, Sunnen AG, und Ralph Wattinger, Kaufmann Oberholzer AG.
IHK-Präsident Christian Neuweiler verkündete zudem seinen Rücktritt auf die Generalversammlung 2023 und kündigte die derzeitige Vizepräsidentin Kristiane Vietze als seine Nachfolgerin an der Spitze des Verbandes an.
Tüftlerin entwickelt Kinderteller
Das Finale des Abends gehörte dem Startnetzwerk Thurgau und der Verleihung des Thurgauer Jungunternehmerpreises START award.
Als Siegerin ging die Gründerin Esther Blaser mit ihrem selbst erfundenen Kinderteller «Ploup» hervor. Diese soll aufgrund seiner speziellen Form das selbständige Essen bei Kleinkindern erleichtern.
Den zweiten und dritten Rang belegten die Startups «Haag Brass» und «Businesscard Plus» aus Weinfelden.
Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Thurgau ist ein branchenübergreifender Wirtschaftsverband von mehr als 600 Dienstleistungs-, Industrie- und Handelsunternehmen aus dem Kanton Thurgau. Als Interessenvertretung ihrer Mitglieder wirkt die IHK Thurgau als Scharnier zwischen Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Sie analysiert, kommuniziert und handelt mit dem Ziel, optimale wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen für Ihre Mitgliedsunternehmen und den Arbeits- und Wohnort Thurgau zu schaffen.