Stadler baut erste Wasserstoffzüge für Sizilien

Text: PD/stz.
«Es ist uns eine grosse Freude, die ersten zwei wasserstoffbetriebenen Schmalspurzüge für Sizilien bauen zu dürfen. Die von FCE bestellten Züge werden zur Dekarbonisierung des italienischen Schienenverkehrs in einer neuen Region beitragen und damit die Präsenz von Stadler auf dem italienischen Markt weiter ausbauen. Wir danken der FCE für das uns entgegengebrachte Vertrauen und dafür, dass sie als Teil des italienischen Green Technology Teams mit an Bord ist», sagt Maurizio Oberti, Sales & Marketing Director Italy bei Stadler.
Der erste Vertrag über die Herstellung und Lieferung von zwei massgeschneiderten Schmalspurzügen mit Wasserstoffantrieb wurde im Rahmen der Expo Ferroviaria letzte Woche in Mailand unterschrieben.
Der Rahmenvertrag wurde nach der Vergabe der öffentlichen Ausschreibung von FCE unterzeichnet und sieht die Möglichkeit vor, weitere 13 Fahrzeuge desselben Bautyps zu liefern. In der Lieferung der ersten beiden Züge sind auch fünf Jahre Full Service und das technische Ersatzmaterial enthalten.
Technische Besonderheiten der Züge
Die neuen Wasserstoffzüge werden vollständig am Hauptsitz von Stadler in Bussnang hergestellt.
Jeder Wasserstoffzug besteht aus zwei Personenwagen und einer zentralen «Power Pack», die die Brennstoffzellen und Wasserstofftanks enthält.
Die Fahrzeuge verfügen über 87 Sitzplätze und bieten Raum für insgesamt 147 Fahrgäste. Sie sind ausserdem mit universellen PRM-Toiletten ausgestattet und verfügen über einen niedrigen Einstieg, der Passagieren mit eingeschränkter Mobilität und älteren Menschen einen bequemeren Zugang gewährt. In den Zügen sind ausserdem spezielle Bereiche für Passagiere mit Fahrrädern und/oder Kinderwagen vorhanden.
Die besonders geringe Achslast von weniger als 11 Tonnen pro Achse ermöglicht den Einsatz auf dem gesamten von der FCE betriebenen Schmalspurnetz.
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Züge fahren entlang des Ätna-Naturparks
Besonderes Augenmerk wurde auf das Antriebssystem gelegt, da die Circumetnea-Linie durch starke Steigungen gekennzeichnet ist. Der statische Umrichter und die Antriebsbatterien sind über dem Motorwagen angeordnet, um unter allen Wetterbedingungen eine hervorragende Haftung und optimale Zugkraft zu gewährleisten.
Die neuen Züge werden auf der Strecke Paternò–Randazzo eingesetzt, die sich durch das Naturgebiet des Ätna-Parks erstreckt.
Mit dem neuen Auftrag der FCE erhöht sich die Gesamtzahl der Schmalspurwasserstoffzüge von Stadler für den italienischen Markt auf 19. Die Züge wurden von drei verschiedenen Kunden in drei Regionen Italiens bestellt: acht Fahrzeuge von ARST (Region Sardinien) und neun von FdC (Region Kalabrien).
Es handelt sich um die weltweit ersten massgeschneiderten Schmalspurzüge mit Wasserstoffantrieb und Brennstoffzellen.