St.Galler Finanzspritze für Berner Gewebeoxygenierungs-Überwachungssensor

Diese Technologie wird dazu beitragen, schmerzhafte und gefährliche Druckverletzungen und/oder Druckgeschwüre zu verhindern, sowie eine kontinuierliche Überwachung in postoperativen und traumatologischen Abteilungen zu ermöglichen, um die chirurgische Genesung zu verbessern und invasive Überwachungsverfahren zu ersetzen, wodurch die Lebens- und Pflegequalität für Millionen von Menschen auf der ganzen Welt verbessert wird.
Sensawear aus Bern wird die 150'000 Franken Venture Kick-Finanzierung nutzen, um mit Industriepartnern zusammenzuarbeiten, um die Sensoren weiterzuentwickeln und an Spitäler und Kliniken zu vermarkten, die ein geschätztes weltweites Marktpotenzial von 850 Millionen USD für verschiedene Anwendungen haben.
Einwegsensoren, die bis 72 Stunden lang getragen werden
Derzeit gibt es keine kontinuierlichen Überwachungsmethoden für die Prävention von Druckverletzungen. So sind beispielsweise Querschnittsgelähmte - die keine Schmerzen in den verletzten Regionen empfinden können - auf strenge Bewegungspläne ohne Rückmeldung über den Zustand des Gewebes angewiesen.
In Krankenhäusern müssen Krankenschwestern und Pfleger die Patienten invasiv auf Anzeichen für frühe Stadien der Entstehung von Druckverletzungen untersuchen, was schwierig sein kann, da die Verletzung oft unter der Haut beginnt.
Bis die Haut Anzeichen der Verletzung zeigt, ist der Schaden oft schon angerichtet und der Weg zur Genesung ist lang, schmerzhaft, schwierig und teuer.
Die Sensoren von Sensawear sind Einwegsensoren, die 24 bis 72 Stunden lang kontinuierlich getragen werden können. Da die Sensoren atmungsaktiv, wasserdicht und sanft zur Haut sind, können sie getragen werden, ohne die Haut durch Reibung oder Feuchtigkeit zu reizen. Damit sind die Sensoren von Sensawear ideal für die Prävention von Druckverletzungen und die postoperative Überwachung.
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Produktentwicklungs-, Zulassungs- und Markteintrittsstrategien intensivieren
Prof. Dr. Ursula Wolf ist Mitgründerin, CMO und Vorstandsvorsitzende von Sensawear. Sie ist Expertin für Nahinfrarot-Technologie und verfügt über jahrzehntelange Erfahrung in der klinischen und medizinischen Forschung.
Dr. Oliver Kress ist Mitgründer und CEO des Startups. Er hat einen Hintergrund in Physik und einen starken Wunsch, eine revolutionäre Technologie im Bereich der Medizintechnik zu kommerzialisieren.
Mitgründer Tarcisi Cantieni ist CTO und wird die Forschung und Entwicklung von Sensawear leiten. Alle drei Mitgründer sind am Institut für Komplementär- und Integrative Medizin (IKIM) der Universität Bern tätig.
«Bevor wir Venture Kick starteten, war die Idee, eine eigene Firma zu gründen und unsere Innovation auf den Markt zu bringen, nur eine Idee. Nachdem wir Stufe 1 gewonnen hatten, änderte sich alles. Unser Schwerpunkt verlagerte sich drastisch von der reinen Forschung auf die Schaffung der Grundlagen, die für den erfolgreichen Aufbau eines Startups und die Markteinführung erforderlich sind. Mit jeder Stufe entwickelten wir uns weiter und nutzten die neu erworbenen Mittel, um unsere Produktentwicklungs-, Zulassungs- und Markteintrittsstrategien zu verfolgen. Neben der Finanzierung hat uns die Unterstützung während der Kickers Camps das nötige Feedback gegeben, um unsere Prioritäten neu zu setzen und auf Kurs zu bleiben», so Oliver Kress.
Die philanthropische Initiative Venture Kick der Venturelab AG aus St.Gallen stellt Schweizer Startups eine Startfinanzierung von bis zu CHF 150’000 zur Verfügung und bietet einen gut strukturierten unternehmerischen Weg zum Aufbau eines erfolgreichen Unternehmens. Die Startups pitchen in drei Phasen vor Expertenjurys, um eine Finanzierung zu erhalten. Dabei erhalten sie direktes Feedback und Zugang zu einem internationalen Netzwerk von 200 erfolgreichen Unternehmern und Investoren. Die Gewinner von Venture Kick haben Anspruch auf eine Investition von CHF 850’000 aus dem Kickfund und auf einem InnoBooster-Grant von zusätzlichen CHF 150’000.
Seit seiner Lancierung im Jahr 2007 hat Venture Kick 841 Schweizer Startup-Projekte mit über CHF 39,71 Millionen unterstützt. Das Programm aus finanzieller Unterstützung, Ausbildung und Netzwerk hat zur Gründung von 675 Unternehmen geführt. Venture Kick zählt ein Portfolio von 518 aktiven Hightech-Unternehmen und 57 Exits. Die Alumni-Firmen haben insgesamt CHF 5,3 Milliarden von führenden Schweizer und internationalen Investoren erhalten. Die unterstützten Startups haben 9’061 Arbeitsplätze geschaffen und repräsentieren 59 Unternehmen, die in den TOP 100 Swiss Startups 2021 aufgeführt sind.
Im Jahr 2022 wird Venture Kick CHF 6,1 Millionen in Startup-Projekte einbringen, die der Schweizer Wissenschaft den Zugang zu den Weltmärkten ermöglichen.
Die Venture Kick Foundation wird unterstützt von der Gebert Rüf Stiftung, der Ernst Göhner Stiftung, der Hauser-Stiftung, André Hoffmann, Hansjörg Wyss, Martin Haefner, Fondation Pro Techno, ESA BIC Schweiz und Swisscom.