Thurgau

Weniger Konkurse im Thurgau dank Corona-Wirtschaftshilfen

Weniger Konkurse im Thurgau dank Corona-Wirtschaftshilfen
Der Kanton - im Bild das Thurgauer Regierungsgebäude - hat's gerichtet: Viel Geld von der öffentlichen Hand brachte die Thurgauer Wirtschaft überraschend gut durch die Pandemie
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Im Kanton Thurgau ist es in den beiden Jahren der Corona-Pandemie zu bedeutend weniger Konkursen gekommen als davor. Dazu beigetragen haben laut dem Volkswirtschaftsdepartement Corona-Wirtschaftshilfen von fast 400 Millionen Franken.

Konkret wurden im Thurgau seit dem 1. März vergangenen Jahres 267 Millionen Franken als Kurzarbeitsentschädigungen ausbezahlt, wie das Departement für Inneres und Volkswirtschaft am Montag mitteilte. Insgesamt waren über 11'000 Voranmeldungen für Covid-Kurzarbeit eingegangen.

Zugleich beantragten knapp 5800 selbständig Tätige Erwerbsersatzzahlungen. Sie wurden mit 24,4 Millionen unterstützt. Dazu kamen Covid-Überbrückungskredite von 1,3 Millionen Franken.

Weiter zahlte der Kanton Härtefallentschädigungen von 95 Millionen Franken an Unternehmen aus. Genau 999 Gesuche gingen von Februar bis Ende Juni 2021 ein, unterstützt wurden schliesslich 713 kleinere Firmen (40 Mio. Fr.) und 35 grössere Unternehmen (55 Mio. Fr.).

Den Unternehmen geht es laut dem Amt für Wirtschaft und Arbeit gesamthaft erstaunlich gut und der Arbeitsmarkt habe sich stark erholt. Im Kanton diskutiere man sogar über eine Steuersenkung, wird Amtsleiter Daniel Wessner in der Mitteilung zitiert.

"Die Wirtschaftssituation präsentiert sich heute robust und die Prognosen sind positiv", so Wessner. Erkennbar sei das insbesondere daran, dass die Unternehmen aktiv nach Fachkräften suchen würden. Jetzt sei die Rückkehr zu einer liberalen Marktwirtschaft angezeigt und die Wirtschaft gefordert, wieder auf eigenen Beinen zu stehen.

Das Härtefallprogramm wurde deshalb mittlerweile geschlossen. Aktiv bleiben der Schutzschild für Veranstaltungen, der Covid-Erwerbsersatz und die Kurzarbeitsentschädigung.

Wettbewerbsverzerrungen unter den Kantonen

Die Schattenseite der Härtefall-Millionen sind laut Wessner dadurch entstandene Wettbewerbsverzerrungen zwischen den Kantonen. Problematisch sei, dass jeder Kanton ein eigenes Härtefallprogramm habe erarbeiten, umsetzen und wiederholt anpassen müssen.

Bei den ausbezahlten Härtefallgeldern will der Kanton als Missbrauchsbekämpfung jetzt einen Fünftel der Fälle nachträglich ein zweites Mal prüfen. Der dafür zuständige Chef der Wirtschaftsförderung, Marcel Päpple, rechnet mit einer "sehr tiefen Missbrauchsquote". Den Grund dafür sieht er in der konsequenten Prüfung der Gesuche um die Härtefallhilfen.

Bei den Kurzarbeitsentschädigungen wurde bisher in etwa 50 Fällen ein Missbrauch vermutet. Daraus resultierten verschiedene, hauptsächlich noch laufende Verfahren.

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