Techniktalente frühzeitig fördern
Text: pd/stz.
In Arbon ist im August der dritte Durchgang der Variosystems Talent Factory gestartet. Die Talent Factory bringt Lehrlinge aus Berufen wie Elektronik, Polymechanik, Konstruktion, Automation oder Mediamatik zusammen. In diesem Jahr ist mit der Bruderer AG ein neues Unternehmen in der Talent Factory vertreten. Weitere Lehrlinge kommen von den Unternehmen FPT Motorenforschung AG, Aerne Engineering AG, Stadler Rail und der SBW Haus des Lernens AG.
Während 20 Wochen arbeiten die Teilnehmer jeweils einen Nachmittag pro Woche an einem interdisziplinären Hightech-Projekt. Im Zentrum steht die praktische Erfahrung. Zum Abschluss präsentieren die Jugendlichen ihre Projekte vor Publikum und Geschäftsleitung. So erwerben sie nicht nur technisches Know-how, sondern auch wichtige Kompetenzen wie Teamarbeit, Projektorganisation und Kommunikation, die sie fit machen für ihre weitere Ausbildung und den Berufsalltag.
Einzigartiges Technologielabor
Organisiert und durchgeführt wird die Variosystems Talent Factory von der Firma Birdypol, die im Thurgau ein europaweit einzigartiges Robotik- und Technologielabor betreibt. Dort steht modernstes Equipment bereit: von industriellen Robotern und autonomen Transportsystemen bis hin zu 3D-Technologien und sogar einem Rastertunnelmikroskop. Schüler, Lehrlinge und Studenten lernen dort praxisnah den Umgang mit Technologien, die sonst lediglich in der Industrie oder an Hochschulen zugänglich wären.
Die Talent Factory ist das Herzstück der Aktivitäten von Birdypol, doch das Angebot geht weit darüber hinaus. Es reicht von Ateliers und Impulstagen für Fünft- bis Siebtklässler über weitere langfristige Talentprogramme bis hin zur Betreuung von Diplomarbeiten. «Wir wollen einen Kreislauf zwischen Bildung und Industrie schaffen», erklärt Manuel Vogel, der Birdypol gemeinsam mit seinem Vater Niklaus gegründet hat.
Tech-Unternehmen aus der Region Ostschweiz – und zunehmend auch schweizweit – beteiligen sich, indem sie ihre Lehrlinge ins Labor schicken und gleichzeitig von einem praxisnahen, innovativen Ausbildungsumfeld profitieren.
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Begeisterung schon in der Primarschule wecken
Für Swiss Engineering ist Birdypol ein Musterbeispiel für die Verbindung von schulischer Bildung und industrieller Praxis. «Wir müssen schon in der Primarschule Begeisterung für Technik wecken», erklärt Martin Messerli, Vorstandsmitglied der Sektion Thurgau. «Nur so schaffen wir die Grundlage dafür, dass später genügend Lehrlinge für technische Berufe zur Verfügung stehen. Birdypol hat im Bereich Hightech-Projekte und Talentförderung ein einzigartiges Angebot, welches künftig von der Sektion Thurgau von Swiss Engineering gezielt unterstützt wird.»
Martin Messerli ist überzeugt, dass Lernformate, wie sie von Birdypol angeboten werden, auch regionale oder gar schweizweite Wirkung erzielen können, um künftig mehr Ingenieure zu gewinnen. Birdypol, so Messerli, soll deshalb als künftiger Bildungspartner im Future Skills Hub Thurgau eine sehr wichtige Rolle spielen, «eben gerade, weil es nichts Vergleichbares gibt in der Schweiz».