Thurgauer Wirtschaft bleibt unter Druck
Text: pd/stz.
Die Thurgauer Industriekonjunktur scheint ihren Boden gefunden zu haben. Die Geschäftslage hat sich zuletzt nicht mehr weiter eingetrübt. Gleichzeitig läuft es in der Bauwirtschaft weniger gut als bisher. Dies geht aus der November-Ausgabe des Thurgauer Wirtschaftsbarometers hervor.
Gemäss dem Thurgauer Wirtschaftsbarometer, der vom Kanton Thurgau, der Thurgauer Kantonalbank, der Industrie- und Handelskammer Thurgau sowie dem Thurgauer Gewerbeverband publiziert wird, stufen die Thurgauer Industriebetriebe ihre Geschäftslage Anfang Oktober als knapp befriedigend ein. Zuletzt hat sich ihre Einschätzung nicht weiter eingetrübt. Die Nachfrage und die Auftragsbestände, insbesondere jene aus dem Ausland, sind deutlich zu klein. Die Nachfrageschwäche zeigt sich auch bei den Exporten.
Die Thurgauer Industrieunternehmen blicken verhalten auf die kommenden Monate. Sie erwarten jedoch keinen weiteren Rückgang der Produktion und bezüglich des Bestellungseingangs sind sie leise zuversichtlich. Für den Zeitraum bis zum Frühling 2026 rechnen sie mehrheitlich mit einer unveränderten Geschäftslage.
Nachfrage im Bau stagniert
In der Thurgauer Bauwirtschaft ist die Geschäftslage nach wie vor gut, zuletzt hat sie sich aber abgekühlt. Die Bautätigkeit zieht im dritten Quartal zwar weiter an und die Ertragslage verbessert sich, die Nachfrage stagniert jedoch. Der Auftragsbestand gilt erstmals seit mehreren Quartalen nicht mehr als gross, aus dem Bauhauptgewerbe werden sogar zu kleine Auftragspolster gemeldet.
Die Zukunftserwartungen sind im Baugewerbe vorsichtiger geworden. Für das vierte Quartal rechnen die Betriebe mit rückläufiger Nachfrage. Auch für den längeren Zeitraum bis zum Frühling 2026 äussern sie sich skeptisch.
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Detailhandel: leise Zuversicht
Im Thurgauer Detailhandel hat sich die Geschäftslage im dritten Quartal etwas eingetrübt. Trotzdem äussern sich die Betriebe für das bevorstehende Weihnachtsgeschäft recht zuversichtlich. Sie gehen zudem davon aus, dass sich ihre Geschäftslage im Frühling 2026 leicht freundlicher präsentieren wird.
Weniger Hotelübernachtungen
Die Thurgauer Hotellerie verbucht auch im dritten Quartal weniger Logiernächte. Von Januar bis September bleiben die Übernachtungszahlen um 3,2 Prozent hinter dem Vorjahresergebnis zurück. Insbesondere Gäste aus dem Inland fehlen. Gut besucht sind demgegenüber die Campingplätze.
Die digitale Transformation löst Papier als Leitmedium nach und nach ab. In der November-Ausgabe des Thurgauer Wirtschaftsbarometers beleuchtet Digitalexperte Sarah Genner, was dies für KMU bedeutet. Die grösste Herausforderung liegt gemäss der Expertin darin, die Effizienz digitaler Kommunikation zu nutzen, ohne dabei den persönlichen Kontakt zu verlieren.
Thurgauer Wirtschaftsbarometer online: www.wirtschaftsbarometer.tg.ch