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Rekordjahr für Bank Linth

Rekordjahr für Bank Linth
Die Bank Linth hat 17 Standorte und ein Geschäftsvolumen von 14 Milliarden Franken
Lesezeit: 3 Minuten

Ein Plus bei Kreditvolumen und neuen Kundengeldern und ein Minus bei den Kosten: Das führt bei der Bank Linth zu 29 Millionen Franken Gewinn im Jahr 2022 oder 7.2 Prozent mehr als im Jahr 2021.

Text: pd

«Die geopolitischen Erschütterungen, die Unsicherheiten an den Märkten, die aufkommende Inflation und die Zinswende haben die Finanzwelt 2022 stark gefordert», hält Verwaltungsratspräsident Urs Müller rückblickend fest. «In dem anspruchsvollen Umfeld hat die Bank Linth ein erfreuliches Ergebnis erzielt, das auch für die Zukunft zuversichtlich stimmt.»

Auch CEO David Sarasin äussert sich positiv: «Die Kunden haben auch 2022 der Bank Linth vertraut. Es ist uns gelungen, das operative Geschäft auf einem hohen Niveau stabil zu halten und unsere Kosten im Verbund mit der Liechtensteinischen Landesbank zu senken.»

CEO David Sarasin
CEO David Sarasin

Anhaltendes Kundenvertrauen

Der Wegfall der Corona-Einschränkungen im Frühjahr 2022 hat es der Kundschaft ermöglicht, mit der Bank Linth wieder vermehrt physisch in Kontakt zu treten, und auch die wieder aufgenommenen Kundenanlässe wurden rege besucht. Das Bedürfnis nach persönlicher Beratung zeigte sich angesichts geopolitischer Unsicherheit, Börsenturbulenzen und Zinsanstiegen in allen Kundensegmenten deutlich.

Kunden nutzen auch die telefonischen Beratungsdienstleistungen und digitalen Angebote intensiv, die während der Corona-Pandemie massgeblich ausgebaut wurden. Gleichzeitig hat die Pandemie bewusst gemacht, wie wertvoll auch im Bankgeschäft der direkte persönliche Austausch ist.

Das Volumenwachstum der Bank Linth hat 2022 seine Dynamik beibehalten. Die Kundenausleihungen stiegen um 4.4 Prozent auf CHF 6'783.9 Mio. Das Hypothekarvolumen, die wichtigste Komponente des Ausleihungsgeschäfts, nahm um 3.8 Prozent auf CHF 6'544.1 Mio. zu. Bei der Kreditvergabe verfolgte die Bank Linth ihre bisherige risikobasierte Politik weiter.

Das anhaltende Kundenvertrauen zeigt sich auch im Nettozufluss an Neugeldern. Im Berichtsjahr belief sich dieser auf CHF 131.5 Mio., gegenüber CHF 105.4 Mio. im Vorjahr. Die verwalteten Vermögen reduzierten sich per Ende 2022 marktbedingt um 6.5 Prozent auf CHF 7'205.4 Mio.

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Verwaltungsratspräsident Urs Müller
Verwaltungsratspräsident Urs Müller

Stabiles operatives Geschäft bei reduzierten Kosten

Die Bank Linth schliesst das Geschäftsjahr 2022 mit einem Jahresgewinn von CHF 29.0 Mio. ab. Dies sind 7.2 Prozent mehr als im Vorjahr.

Der Bruttoertrag im Zinsengeschäft, der nach wie vor wichtigsten Ertragsquelle, blieb mit CHF 64.4 Mio. praktisch auf Vorjahresniveau. Die konjunkturelle Situation veranlasste die Bank, ihre Risikovorsorge zu verstärken und auf ihrem Kreditportefeuille ausfallbedingte Wertberichtigungen von netto CHF 3.1 Mio. zu bilden. In der Folge wurde im Gegensatz zum Vorjahr auf eine Zuweisung an die Reserven für allgemeine Bankrisiken verzichtet.

Das Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft wurde durch die Turbulenzen an den Finanzmärkten beeinträchtigt; bedingt durch die tieferen Volumina und die geringere Anzahl Transaktionen ging der Erfolg auf CHF 20.1 Mio. zurück. Der Erfolg im Handelsgeschäft stieg unter anderem dank mehr Kundentransaktionen im Devisenhandel deutlich auf CHF 8.1 Mio. Insgesamt belief sich der Geschäftsertrag 2022 auf CHF 91.0 Mio.

Der Personalaufwand war um 6.7 Prozent tiefer als im Vorjahr. Der Rückgang ist primär auf einen tieferen Personalbestand aufgrund von Effizienzverbesserungen zurückzuführen. Der Sachaufwand sank geringfügig um 0.5 Prozent. Insgesamt nahm der Geschäftsaufwand auf CHF 53.1 Mio. ab.

Erfolgreiches öffentliches Kaufangebot

Die Liechtensteinische Landesbank AG (LLB) hat im vergangenen Jahr ihre Beteiligung an der Bank Linth von 74.9 Prozent auf 100 Prozent erhöht. Im Januar 2022 unterbreitete sie den damaligen Minderheitsaktionären der Bank Linth ein öffentliches Kaufangebot. Dieses lag deutlich über dem Marktpreis der Aktie vor der Angebotsankündigung und stiess bei den Aktionären auf eine überaus hohe Akzeptanz.

Bis Ende Mai 2022 konnte die LLB ihren Aktienanteil auf 99.9 Prozent steigern. Die wenigen sich noch im Publikum befindenden Aktien wurden im Dezember 2022 per Gerichtsentscheid für kraftlos erklärt und die betroffenen Aktionäre entschädigt. Kurz vor Jahresende wurden die Bank Linth-Aktien von der SIX Swiss Exchange dekotiert.

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Ausblick

Gemäss Prognosen wird die Schweizer Wirtschaft 2023 verhalten wachsen. Die Teuerung dürfte abflauen, die Bautätigkeit wegen der höheren Zinsen an Dynamik einbüssen. Die weltpolitischen und -wirtschaftlichen Aussichten bleiben unsicher. In der Schweiz dürften sich die nationale und regionale Wirtschaft wie in früheren Krisen als recht widerstandsfähig erweisen.

Die Bank Linth sieht sich für das laufende Jahr in einer guten Ausgangslage. Mit der Erhöhung ihrer Beteiligung auf 100 Prozent hat die LLB ihr Bekenntnis zur Bank Linth und zum Schweizer Markt bekräftigt.

Synergien zwischen beiden Banken lassen sich noch konsequenter nutzen. 2023 steht für die Bank Linth die Umsetzung der LLB-Gruppenstrategie ACT-26 mit den Kernthemen Wachstum, Effizienz und Nachhaltigkeit im Zentrum.

Die Bank Linth strebt bei Kundengeldern und Ausleihungen ein weiteres profitables Wachstum an. Auch will die Bank Linth mit der umweltgerechten Gestaltung von Produkten und Prozessen die hohe Bedeutung unterstreichen, die sie der nachhaltigen Entwicklung beimisst.

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