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Neuer Bachelor AI Augmentation an der OST

Neuer Bachelor AI Augmentation an der OST
Mit dem Studiengang reagiert die OST auf die wachsende Nachfrage nach Fachleuten, die gestalterische Kompetenz, technisches Verständnis und ein reflektiertes Verhältnis zu KI miteinander verbinden
Lesezeit: 4 Minuten

Die OST – Ostschweizer Fachhochschule erweitert den Bachelorstudiengang Digital Design um die neue Vertiefung «AI Augmentation». Ab dem Herbstsemester 2026 können Studenten ihren Abschluss gezielt auf den zukunftsweisenden Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) im Designprozess ausrichten. KI wird immer häufiger als hilfreiches Werkzeug im Berufsalltag genutzt und entwickelt sich zur Schlüsselkompetenz in praktisch allen Branchen.

Text: PD/stz.

Mit der neuen Vertiefung ergänzt die OST ihr bestehendes Studienangebot, das KI in den Fokus rückt: Bereits seit dem Herbstsemester 2025 gibt es im Bachelor of Science in Informatik die Vertiefung Artificial Intelligence, welche Studenten auf die Entwicklung und Integration von AI-Modellen vorbereitet.

Die neue Vertiefung AI Augmentation im Bachelor of Science in Digital Design fokussiert hingegen auf die Frage, wie digitale Gestalter und UX-Spezialisten KI gezielt einsetzen können, um digitale Produkte und Services besser, nutzerzentrierter und effizienter zu entwickeln.

KI als Werkzeug, nicht als Selbstzweck

KI ist derzeit allgegenwärtig – von generativen AI-Tools bis zu intelligenten Assistenzsystemen in Maschinen und Fahrzeugen. Ob einzelne Tools bleiben oder verschwinden, ist offen. Sicher ist jedoch: Die Fähigkeit, KI reflektiert und verantwortungsvoll als Werkzeug einzusetzen, wird zur Schlüsselkompetenz für künftige Fach- und Führungskräfte. Mit der neuen Vertiefung AI Augmentation fokussiert die OST die Ausbildung auf die Vermittlung dieser Kompetenz.

«Im Studiengang Digital Design steht der Mensch im Zentrum. Mit der Vertiefung AI Augmentation vermitteln wir nicht nur den Umgang mit aktuellen KI-Tools, sondern vor allem das Verständnis, wann und wie KI im Designprozess sinnvoll eingesetzt werden kann und in welchen Anwendungen sie den grössten Nutzen für Menschen entfalten kann», sagt Prof. Dr. Frieder Loch, Studiengangsleiter Digital Design.

Bereits heute arbeiten Studenten im Bachelor Digital Design mit aktuellen AI-Tools und erlernen die Grundlagen von Künstlicher Intelligenz, um innovative und intelligente digitale Produkte zu gestalten. «Die neue Vertiefung baut darauf auf und vertieft diese Kompetenzen gezielt, damit die Studenten Künstliche Intelligenz umfassend einsetzen, anpassen und implementieren können», so Loch.

frifag  

Technologie nutzen, Designprozess erweitern

Die Vertiefung AI Augmentation kombiniert technisches Verständnis mit gestalterischer Praxis und ermöglicht Studenten, zwei Studienziele zu verfolgen. Zum einen lernen die Studenten, Probleme zu erkennen, die sich mit KI lösen lassen, und entwickeln eine Intuition dafür, welche Art von KI-Modell bei einer konkreten Fragestellung sinnvoll ist.

Die Bandbreite reicht hier von grossen Sprachmodellen (LLMs) über Supervised Learning bis hin zu Bild- und Mustererkennung. So können sie zum Beispiel für ein Unternehmen, das eine Software entwickeln möchte, die aus einem Foto zusätzlichen Kontext ableitet, einschätzen, welche KI-Methoden sich dafür eignen, wie Daten aufbereitet werden müssen und wie sich entsprechende Modelle in nutzerfreundliche Anwendungen integrieren lassen.

Zum anderen zeigt die Vertiefung, wie KI im gesamten Entwurfsprozess – von der Nutzerforschung über Ideation und Prototyping bis hin zum Testing – sinnvoll eingesetzt werden kann. Studenten lernen, wie sie mithilfe von KI qualitative User-Research-Daten strukturieren und für weitere Analysen aufbereiten, Marketing-Personas auf Basis von Nutzungsdaten erstellen, KI-Agenten konfigurieren, die unterschiedliche Nutzerperspektiven (z. B. progressiv vs. konservativ) simulieren, oder grosse Datensätze, etwa aus der Medienbeobachtung oder im Bereich Business Intelligence, effizient auswerten.

Dadurch bleibt im späteren Berufsalltag mehr Zeit, menschliche Kreativität und Gedanken in die Weiterentwicklung und Verbesserung von Ideen, Anwendungsmöglichkeiten sowie in den Austausch mit Kunden, Projektpartnern oder Auftraggebern zu investieren. Der gezielte Einsatz von KI schafft mehr Raum für das, was Berufe im Bereich Digital Design ausmacht: kreatives Denken, kritische Reflexion und die Verantwortung für die Gestaltung sinnvoller digitaler Lösungen.

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KI als Superpower im Designprozess

Ein weiterer Schwerpunkt der Vertiefung liegt auf KI im Content-Creation-Prozess. Studenten lernen, KI-Werkzeuge gezielt einzusetzen, um:

  • visuelle Bildwelten und Storyboards für digitale Produkte oder Kampagnen zu entwerfen
  • Assets zum Beispiel für Kommunikations- und Marketingmassnahmen zu generieren
  • Varianten von Interfaces, Interaktionen und Prototypen schneller zu erstellen und zu testen

Die etablierten Methoden im Digital Design wie etwa User-Centered Design, Ideation und Workshops oder Webengineering bleiben dabei unverändert wichtig. «KI kommt dort ins Spiel, wo sie etablierte Methoden sinnvoll unterstützt und erweitert. Die Studenten lernen, Tools nicht blind zu nutzen, sondern gezielt in ihren Prozess zu integrieren», erklärt Studiengangsleiter Loch.

Damit bei allem KI-Hype die Verantwortung nicht auf der Strecke bleibt, absolvieren alle Studenten im Bachelor Digital Design ein Modul zu Human-Centered AI, in dem Fragen nach Transparenz, Fairness, Verantwortung und gesellschaftlichen Auswirkungen von KI im Mittelpunkt stehen. Darauf aufbauend vermittelt die Vertiefung AI Augmentation, wie sich menschenzentrierte KI-Lösungen verantwortungsvoll gestalten lassen – von der Problemdefinition bis zur Umsetzung und zum Betrieb.

Zudem haben Digital-Design-Studenten die Möglichkeit, Wahlpflichtfächer mit vertiefter informatischer Ausrichtung zu belegen, um ihr technisches Wissen zu vertiefen und die Brücke zu stärker programmierorientierten Studiengängen zu schlagen. «Mit AI Augmentation bilden wir Digital Designer aus, die sowohl mit Entwicklerteams als auch mit Entscheidungsträgern auf Augenhöhe über KI sprechen können und die in der Lage sind, AI-basierte Anwendungen so zu gestalten, dass sie für Menschen wirklich sinnvoll sind», betont Prof. Dr. Frieder Loch.

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Für Studenten mit zukunftsorientiertem Profil

Die Vertiefung AI Augmentation richtet sich an Studenten, die in ihrem Abschluss einen klar erkennbaren Schwerpunkt auf zukunftsorientierte Themen setzen möchten, etwa:

  • UX-Design für KI-unterstützte Anwendungen
  • Konzeption und Gestaltung von Interfaces für AI-basierte Services
  • strategischer Einsatz von KI-Tools im eigenen Designprozess

Damit reagiert die OST auf die wachsende Nachfrage nach Fachpersonen, die gestalterische Kompetenz, technisches Verständnis und ein reflektiertes Verhältnis zu KI miteinander verbinden.

ost.ch/de/studium/informatik

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