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80 Jugendliche zeigen Robotik-Talent an den OST-RobOlympics

80 Jugendliche zeigen Robotik-Talent an den OST-RobOlympics
Den ersten Platz im Gesamtsieg Lego Mindstorms hat das Team KMG Lions gefeiert
Lesezeit: 4 Minuten

Rund 80 technikbegeisterte Jugendliche traten am 22. November an den RobOlympics 2025 der OST – Ostschweizer Fachhochschule in Rapperswil-Jona gegeneinander an. Die traditionsreichen «olympischen Spiele der Roboter» fanden bereits zum 21. Mal statt und boten eindrückliche Konstruktionen, kreative Lösungsansätze und packende Wettkämpfe.

Text: pd/stz.

Rund 80 technikbegeisterte Kinder und Jugendliche haben am Samstag an den RobOlympics der OST – Ostschweizer Fachhochschule in Rapperswil-Jona teilgenommen und ihre selbstgebauten Roboter in verschiedenen Disziplinen gegeneinander antreten lassen. Die olympischen Spiele für Roboter haben an der OST Tradition: Der Event zur Nachwuchsförderung hat bereits zum 21. Mal stattgefunden.

Den ersten Platz in der Disziplin RobOlympics Double Challengers erreichte das Team Bots Blitz von der KZO
Den ersten Platz in der Disziplin RobOlympics Double Challengers erreichte das Team Bots Blitz von der KZO

«Lasst die Spiele beginnen», hiess es am Samstagmorgen um 9.30 Uhr an der OST – Ostschweizer Fachhochschule in Rapperswil-Jona. Die offizielle Begrüssung zu den 21. RobOlympics war kurz gehalten, im Wissen, dass es die 18 Teams mit rund 80 Kindern und Jugendlichen an ihre Tische zieht. Diese dienten während des Tages als Werkstätte, vollgestellt mit Legosteinen, Laptops und Ersatzteilen.

Eindrückliche Roboter wurden dort zusammengesteckt, ausgestattet mit mehreren Sensoren, verschiedenen Antrieben und Greifarmen. Manche so gross wie mittelgrosse Kartonkisten, andere klein und handlich. Sie waren für unterschiedlichste Disziplinen gebaut worden: Die Mini Sumos stossen Gegner aus dem Ring, während bei anderen Disziplinen Bälle ins Tor oder ins gegnerische Feld befördert werden müssen. Im Parcours «Linienfolger» gewinnt der Roboter, der so schnell wie möglich der Linie ins Ziel folgt und dabei Sackgassen und Hindernisse meistert.

Das beste Resultat beim Mini Sumo haben die KMG Lions vom Karl-Maybach-Gymnasium erzielt
Das beste Resultat beim Mini Sumo haben die KMG Lions vom Karl-Maybach-Gymnasium erzielt

Die Disziplinen sind den Teilnehmern im Vorfeld bekannt. Wie sie im Detail aussehen, erfahren die jungen Entwickler allerdings teils erst am Wettkampftag selbst. Das führt dazu, dass die Teams bis zu den letzten Minuten vor den entscheidenden Durchläufen an ausgeklügelten Lösungsansätzen feilen und ihre Roboter umprogrammieren und optimieren.

Besonders gilt das für die Überraschungsaufgabe, die erst am Wettkampftag vorgestellt wird. Sie lief dieses Jahr unter dem Namen «RoboDrop» und beeindruckte mit zwei Roboterarmen, von denen einer von Hand gesteuert werden konnte, damit ein zweiter synchroner Arm einen Baustein auf den Roboter der Spieler lädt und ihn dann auf ein bestimmtes Feld transportiert.

Emil Frey  Mattes Films  
Der Gewinner in der Disziplin Linienfolger ist aus dem Team Indefinable von der Kantonsschule Zürcher Oberland
Der Gewinner in der Disziplin Linienfolger ist aus dem Team Indefinable von der Kantonsschule Zürcher Oberland

Robotik als interdisziplinäres Ingenieursfeld

Die RobOlympics fördern verschiedene Kompetenzen bei den Schülerinnen und Schülern, die vorwiegend aus Sekundar-, Kantons- und Berufsschulen kommen. In kurzer Zeit müssen innovative Lösungen entwickelt werden, die umsetzbar sind. Die Teilnehmer müssen während des Wettkampfs lernfähig bleiben und neues Wissen integrieren. Gelingen kann das nur mit guter Zusammenarbeit.

«Robotik vereint verschiedene Ingenieursdisziplinen wie Maschinentechnik, Elektrotechnik und Informatik. Das macht den Bereich für die Teilnehmer interessant und für uns attraktiv für die Nachwuchsförderung», sagt Andreas Breitenmoser, Organisator der RobOlympics und Professor im Studiengang Electrical and Computer Engineering an der OST. Ziel sei es, junge Menschen spielerisch für Technik zu begeistern. «Ich bin immer wieder beeindruckt, mit wie viel Kreativität und Talent sich die Jugendlichen einbringen und was sie innerhalb eines Tages auf die Beine stellen.»

Die Wettkampf-Atmosphäre wirke zusätzlich motivierend. «Im Vordergrund stehen aber der Spass, die Freude an der Technik und der Austausch mit Gleichgesinnten», sagt Breitenmoser.

Die Überraschungsaufgabe am besten gelöst hat das Team Space Invaders von der Kantonsschule Wiedikon
Die Überraschungsaufgabe am besten gelöst hat das Team Space Invaders von der Kantonsschule Wiedikon

Gewinner vom letzten Jahr kehrte mit eigenem Spiel zurück

Die Begeisterung der Teilnehmenden wirkte ansteckend auf die Besucher. Die Veranstaltung ist öffentlich und zieht auch Familien an. Schon die Jüngsten sind fasziniert von den farbigen, sich bewegenden Robotern.

Ein Highlight stammte von einem Teilnehmer des vergangenen Jahres: Janis Looser hat 2024 selbst an den RobOlympics teilgenommen und mit seinem Team in mehreren Disziplinen gewonnen. «Ich habe deshalb eine neue Herausforderung gesucht», sagt der 18-jährige Schüler der Kantonsschule Zürcher Oberland (KZO). Das Resultat: ein Spiel, das an eine Mischung aus Schneeballschlacht und Adventskalender erinnert.

Die Spieler lenken dabei mit einer Fernsteuerung einen Mechanismus, der Ping-Pong-Bälle in ausgewählte Fenster einer Schneeburg schiesst. «Es freut mich, dass so viele Kinder und Jugendliche spielen wollen und die Schlange immer lang ist. Ich sehe jetzt aber auch, wo die Elektronik noch Verbesserungspotenzial hat», sagte er.

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In der Disziplin Freestyle wurde das Team KMG Lions ausgezeichnet
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Ausblick auf internationale Wettkämpfe

Für Jugendliche wie Janis, die bereits erfolgreich an den RobOlympics teilgenommen haben, entwickelt das Organisationsteam den Event weiter. Seit vergangenem Jahr gibt es ein Spiel im Wettkampf, bei dem die Roboter in einem Team und mit dem Gegner zusammenarbeiten müssen. «Es ist komplexer als unsere anderen Disziplinen», erklärt Breitenmoser.

Dieses Jahr war zudem der internationale Roboterwettkampf «FIRST Global» mit einem Stand vertreten. Stephan König, FIRST Global Vertreter der Schweiz, beantwortete Fragen interessierter Jugendlicher und Lehrpersonen. «Zusammen mit der OST möchten wir FIRST Global auch in der Schweiz etablieren», sagt König. Als Medizintechnik-Student an der ETH betreut er Robotik-Module an der KZO. Als Coach hat er das Schweizer Team an den FIRST Global 2022 auf den ersten Platz gebracht.

RoboBall-Sieger wurde das Team Astro Bots von der Kantonsschule Wiedikon
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«Robotik bietet einen perfekten Einstieg in technische Themen. Sie kombiniert Hardware und Software und man sieht sofort, ob etwas funktioniert oder nicht. Das unterstützt den Lernprozess und fördert das lösungsorientierte Denken.» Events wie die RobOlympics seien deshalb sehr wertvoll. «Ich konnte mir selbst durch solche Wettkämpfe sehr viel praktisches technisches Wissen aneignen und habe auch in Bezug auf Teamarbeit sehr viel gelernt», sagte der 22-Jährige.

«Uns hat der Ehrgeiz gepackt», blicken zwei Teilnehmer am Ende des Tages auf die RobOlympics zurück. Sie lobten «die guten Vibes» und die Atmosphäre. «Es hat viel Spass gemacht. Schade nur, dass wir so mit unserem eigenen Roboter beschäftigt waren, dass wir gar keine Spiele von anderen schauen konnten.»

Sieger in der Disziplin Move it over wurden die KMG Lions
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Auf den 2. Platz im Gesamtsieg Lego Mindstorms hat es das Team Bots Blitz von der KZO geschafft
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Der 2. Platz in der Disziplin RobOlympics Double Challengers ging an die KMG Lions
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Auf dem 3. Platz des Gesamtsieges Lego Mindstorms stand das Team Astro Bots von der Kantonsschule Wiedikon
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Der 3. Rang in der Disziplin RobOlympics Double Challengers erreichte das Team Indefinable von der Kantonsschule Zürcher Oberland
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Janis Looser war 2024 Teilnehmer, in diesem Jahr hat er die RobOlympics mit einem selbst entwickelten Spiel für die Gäste besucht
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