IQB: Pionier in Sachen Qualitätsmanagement
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Die Qualität von Produkten und Dienstleistungen wird seit Beginn des 20. Jahrhunderts gemessen und kontrolliert. Die Stahlindustrie und die Automobilwerke in den USA standardisierten als erste Unternehmen ihre Prozesse; die beiden Amerikaner Frederick Winslow Taylor und Henry Ford werden deshalb als Vordenker des Qualitätsmanagements in den Geschichtsbüchern aufgeführt.
Auch die Schweiz gehört zu den Pionieren: die Internationale Organisation für Normung (ISO) wurde 1947 in Genf gegründet. Doch das eigentliche Jahrzehnt der Qualitätslabel gehört den 1990er-Jahren. Und hier spielte St.Gallen eine wichtige Rolle.
Die Geburtsstunde der Schweizer Fachhochschulen
Impulsgeber war Bundesrat Jean-Pascal Delamuraz. Der oberste Schweizer Volkswirtschaftsdirektor regte 1994 den Umbau der nationalen Bildungslandschaft an; aus den Höheren Fachschulen sollten «praxisorientierte Ausbildungsstätten auf Hochschulstufe» werden.
Im Kanton St.Gallen wurde dieser Umbau positiv aufgenommen. Der damalige St.Galler Regierungsrat Hans Ulrich Stöckling gab seinem Amt für Berufsbildung den Auftrag, eine Grundlage für eine St.Galler Fachhochschule auszuarbeiten – basierend auf einem systematischen Qualitätsmanagement-System. Doch ein solches gab es zu dieser Zeit für den Bildungsbereich noch gar nicht.
Von der HWV zur OST
An der Höheren Wirtschafts- und Verwaltungsschule (HWV) im Stadtzentrum von St.Gallen sollten deshalb die Grundlagen dafür erarbeitet werden mit einem eigens zu gründenden Institut. «Wir hatten keinerlei rechtliche und strukturelle Vorgaben. Die Hochschulhierarchie war einfach froh, dass wir uns um den Institutsaufbau kümmerten», erinnert sich Fritz Forrer, der im Juni 1996 mit der Gründung des Instituts für Qualitätsmanagement und Angewandte Betriebswirtschaft (IQB) betraut wurde. «Es war Pionierarbeit».
Aus der einstigen Höheren Wirtschafts- und Verwaltungsschule (HWV) entstand 2001 die Fachhochschule St.Gallen, die vor einem Jahr wiederum Teil der OST – Ostschweizer Fachhochschule wurde. Heute beschäftigt das Institut für Qualitätsmanagement und Angewandte Betriebswirtschaft (IQB) 16 Mitarbeitende und erzielt einen Jahresumsatz von rund 2.3 Mio. Franken.
118 Projekte schloss das IQB alleine im vergangenen Jahr ab. «Unser Institut versteht sich als Brückenbauer zwischen Wissenschaft und Praxis. Im Rahmen von angewandten Forschungs- und Dienstleistungsprojekten, Lehre und Weiterbildung leisten wir einen wichtigen Beitrag für den Wissens- und Praxistransfer», sagt Lukas Scherer, der die Institutsleitung seit 2008 innehat.
«Im Vordergrund stehen ganzheitliche und praxisorientierte Lösungen für KMU und öffentliche Institutionen mit dem Ziel, aktuelle und zukünftige Herausforderungen erfolgreich zu bewältigen. Unsere Auftraggeber, Praxispartner und Kundschaft profitieren von der Forschungstätigkeit, der Schulungserfahrung und vom Wissen einer Vielzahl von Forschungs- und Beratungsmandaten unserer Mitarbeiter.»
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Regional verankert mit internationaler Ausstrahlungskraft
Diese Vernetzung lässt sich in Zahlen fassen: Das IQB arbeitete im vergangenen Jahr mit 23 Partnerorganisationen zusammen und bestritt 48 Einsätze in der Aus- und Weiterbildung.
«Wir bieten Expertise in Unternehmensentwicklung und Qualitätsmanagement, Leadership und Personalmanagement sowie Markt- und Unternehmensanalysen. Wir sind regional verankert mit internationaler Ausstrahlungskraft», sagt Institutsleiter Scherer. «Das Institut fokussiert sich des Weiteren zunehmend im Themenfeld der Nachhaltigkeit und trägt damit den Entwicklungen der Globalisierung sowie der Corporate Social Responsibility Rechnung».
Ein Blick auf das heutige Profil zeigt, dass die Zahl der Angebote und v.a. Forschungsprojekte seit der Gründung stark ausgebaut wurde – geblieben ist der hohe Qualitätsanspruch und der Bezug zur Gründungsgeschichte als Brückenbauer. Vor 25 Jahren, als der Aufbau eines systematischen Qualitätsmanagement-Systems noch in den Kinderschuhen steckte, gehörte das IQB zu den Pionieren in Sachen Qualitätsmanagement.
Heute ist das IQB in der Ostschweiz nicht zuletzt auch die offizielle Zertifizierungsstelle für eduQua, das erste Schweizer Qualitätslabel, das auf Anbieter von Weiterbildung zugeschnitten ist.
Am 23. November wird gefeiert
Am 23. November 2021 fand gemeinsam mit Partnern, Ehemaligen und weiteren langjährigen Wegbegleitern die Jubiläumsfeier statt.
Im Rahmen dieser Veranstaltung erfolgte ein Rückblick durch die Institutsgeschichte, eine Podiumsdiskussion mit Ausblick auf die Zukunft sowie das Auffrischen von Erinnerungen beim «Apéro riche». Weitere Informationen unter www.ost.ch/25IQB.
