St.Gallen

Fussball und Ausbildung als Steilpass fürs Leben

Fussball und Ausbildung als Steilpass fürs Leben
Matthias Hüppi «Das Team ist immer ein Spiegelbild der Führung eines Vereins»
Lesezeit: 3 Minuten

Über Einladung des AGV Rheintal waren unter dem Motto «FCO goes Rheintal» ein weiteres Mal Proponenten des FC St.Gallen und des Nachwuchsprojekts Future Champs Ostschweiz ins Rheintal gekommen, um Wirtschaftstreibende für die Ausbildung der Jungfussballer im FCO zu begeistern.

Michael Kummer, Chief Human Resources Officer, begrüsste als Vertreter der Bauwerk Group AG die etwa dreissig Wirtschaftsvertreter, die der Einladung des AGV Rheintal zur Frühmorgenveranstaltung «FCO goes Rheintal» gefolgt waren. Vor allem aber freute sich Kummer, den aktuellen «Leader» begrüssen zu dürfen. Nur eines finde er als Vertreter einer Parkettfirma schade: «Fussball findet nicht auf Holzböden statt.»

Ganze Leidenschaft

Wenn FCSG-Präsident Matthias Hüppi über seinen Verein spricht, dann kommt jedesmal seine ganze Leidenschaft zum Tragen. «Auch unser FC St.Gallen ist ein Bauwerk», so Hüppi in Anspielung auf den Gastgeber der Veranstaltung, «ein Bauwerk, das schon fünf Jahre dauert. Wir haben von Anfang an versucht, gerade der Ausbildung der jungen Fussballer jenen Stellenwert einzuräumen, der ihr gebührt.»

Gut dreissig Wirtschaftstreibende waren der Einladung des AGV gefolgt
Gut dreissig Wirtschaftstreibende waren der Einladung des AGV gefolgt

Wobei immer im Auge behalten werde, dass es nur einer von hundert ist, der es tatsächlich in die Profi-Abteilung schaffe. Aber allen anderen müsse das Rüstzeug fürs Leben mitgegeben werden. Was im Future Camp Ostschweiz – FCO – auch geschehe. Ein Beispiel für jene, die es geschafft haben, ist aktuell der Rheinecker Patrick Sutter.

FCSG-Präsident Matthias Hüppi (li) im Gespräch mit Reini Frei
FCSG-Präsident Matthias Hüppi (li) im Gespräch mit Reini Frei

Spiegelbild der Führung des Vereins

«Das Team ist immer ein Spiegelbild der Führung eines Vereins. Obwohl natürlich jeder Spieler eigene Interessen verfolgt und verfolgen darf, er hat sich dem Gesamtinteresse der Mannschaft unterzuordnen. Think the team first!». Dennoch fördere man beim FCSG, aber vor allem auch beim FCO das Individuum, den Menschen selbst.

Ivo Forster, CEO der FC St.Gallen Event AG und massgeblich im Führungsstab des FCO, berichtete, dass man sich bei der Ausbildung der jungen Fussballer der sozialen Verantwortung bewusst sei. Derzeit verfüge man über neun Stützpunkte, die über die Ostschweiz verteilt sind. Für die besten der 24 Talente stehe die Akademie bereit. Und mit Campus eine Sekundarschule, deren Unterrichtszeiten auf den Trainingsbetrieb abgestimmt sind.

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Ein Drittel des Kaders aus dem FCO-Programm

Natürlich ist man beim FCSG zu Recht stolz darauf, dass etwa ein Drittel des Kaders des derzeitigen Tabellenführers aus Spielern besteht, die aus dem FCO-Programm hervorgegangen sind. Stolz auf die Sutters, Witzigs, Stergious, Kräuchis oder Jacovics, die prächtigen Fussball bieten.

Aus der Praxis des Trainings- und Schulalltags erzählte der 14-jährige Diepoldsauer Tristan Kutzer. Wie er am Morgen mit den Öffis zum Gründenmoos komme, wo um halb neun Uhr täglich das Training und dann um 10 Uhr die Schule beginne. Wo gemeinsam mit den Profis zu Mittag gegessen werde, bevor es um halb zwei neuerlich zum Unterricht und um halb fünf zum Abendtraining geht.

Tristan Kutzer, FCO-Jungfussballer aus Diepoldsau «Am Anfang war es schon stressig»
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Wo wird «Sportlerlehre» unterstützt

«Am Anfang war es schon stressig», so Tristan Kutzer, «aber jetzt bin ich viel ruhiger, auch zu Hause.» Sein Vorbild sei Patrick Sutter und dessen Mentalität. «Niemals aufgeben, immer dranbleiben.» Für seine Ausbildung habe Tristan nach einem KV-Ausbildungsplatz geschaut. Wo wird eine «Sportlerlehre» unterstützt? Und ist sowohl bei SFS als auch bei der Stadt St.Gallen fündig geworden. «Ich habe mich für die Stadt entschieden, zur SFS kann ich ja dann immer noch gehen.» Dem jungen Fussballer blitzt der Schalk in den Augen.

Ein Beispiel, wie eine Fussballerkarriere früh enden kann, ist Manuel Jenni, der ebenfalls zu Wort kam. Er hat es zwar bis ins Eins geschafft. Musste aber schon mit zwanzig Jahren nach fünf Knieoperationen seine Karriere beenden. «Da ist zunächst eine Welt für mich zusammengebrochen. Aber dank eines Superumfelds konnte ich die Berufsmaturität nachholen. Und die Disziplin, den Ehrgeiz und die Leidenschaft, die ich aus dem FCO und dem Fussballerleben kannte, konnte ich in die Arbeitswelt mitnehmen.»

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