Erfolgreiche Säntis-Generalversammlung

Text: pd/fam
Traditionsgemäss sorgten die «Alderbuebe» im vollbesetzten Zelt für musikalische Unterhaltung, bevor Verwaltungsratspräsident Michael Auer die Versammlung eröffnete. Er zeigte sich erfreut über die grosse Beteiligung: Insgesamt rund 6'000 Gäste besuchten an den beiden Aktionärstagen den Säntis, trafen alte Bekannte, Freunde – und genossen den weiten Ausblick ebenso wie die offerierte Bahnfahrt und den traditionellen Imbiss mit Schinken und Kartoffelsalat.
In der von Philipp Langenegger moderierten Talkrunde blickten der Verwaltungsratspräsident und die Mitglieder der Geschäftsleitung auf das vergangene Jahr zurück und warfen einen Blick in die Zukunft.
Stabiles Jahresergebnis trotz Herausforderungen
Das vergangene Geschäftsjahr war von schwierigen Wetterverhältnissen geprägt. Dennoch konnte ein solides Ergebnis erwirtschaftet werden, wie der aktuelle Geschäftsbericht zeigt. Mit einem Betriebsertrag von 21,8 Millionen Franken und einem EBITDA von 3,0 Millionen Franken bleibt die finanzielle Basis auch 2024 stabil. Dadurch können weiterhin notwendige Abschreibungen in Höhe von 2,6 Millionen Franken sowie Rückstellungen von 290'000 Franken vorgenommen werden.
Als zentrale Herausforderungen nennt die Geschäftsleitung den anhaltenden Fachkräftemangel sowie wetterbedingte Schwankungen im Tagesgeschäft.
Säntis 2026 – Neubau bei laufendem Betrieb
Mit dem Projekt «Säntis 2026» steht der Neubau der Säntisbahn im Zentrum der kommenden zwei Jahre. Der geplante Baubeginn im Sommer 2026 rückt näher – entsprechend intensiv laufen bereits heute die vorbereitenden Arbeiten. Die Säntis-Schwebebahn AG befindet sich aktuell mitten in der Bauphase für die neue Zwischenstütze im Bereich der heutigen Stütze 2. Erste Bilder von der Baustelle wurden im Rahmen der Generalversammlung präsentiert – die Bauarbeiten sind für Fahrgäste während der Fahrt gut sichtbar.
Eine besondere Herausforderung besteht im parallel weitergeführten Bahnbetrieb: Sämtliche Transporte erfolgen mit der bestehenden Seilbahn, wobei ein unter der Kabine montierter Seilzug zum Einsatz kommt.
In einer ersten Phase wurde ein Schreitbagger, Baucontainer und diverses Baumaterial auf die Baustelle gebracht. Für die Lagerung wurde eigens eine Plattform konstruiert. Ein Teil der Bohrarbeiten für die notwendigen Anker ist bereits abgeschlossen; zudem konnte die erste von mehreren Beton-Etappen erfolgreich umgesetzt werden – der Beton wurde dabei nach Betriebsschluss der Bahn am Abend transportiert. Auch alle weiteren Bauarbeiten sind so geplant, dass sie ausserhalb der regulären Betriebszeiten stattfinden. Der Bahnbetrieb für Gäste bleibt damit bis Ende April 2026 wie gewohnt aufrechterhalten – ein Unterbruch ist erst ab Mai 2026 vorgesehen.
Vor der Bergstation dauern die Felsabbauarbeiten voraussichtlich noch bis Ende Juli 2025 an. Die Wanderung auf den Säntis ist während der gesamten Bauzeit möglich, allerdings kann es zu temporären Anpassungen der Wegführung kommen. Über allfällige Änderungen wird direkt vor Ort informiert.
Neue Angebote auf der Schwägalp in Planung
Parallel zum Neubauprojekt prüft die Säntis-Schwebebahn AG derzeit verschiedene Möglichkeiten zur Aktivierung der Schwägalp im Jahr 2026. Ziel ist es, das Angebot vor Ort gezielt zu erweitern und noch besser auf unterschiedliche Zielgruppen auszurichten. Unter anderem sollen für den Frühsommer 2026 neue Nutzungsmöglichkeiten für grössere Gesellschaften mit bis zu 400 Personen geschaffen werden.
Engagement für eine nachhaltige Zukunft
Nachhaltigkeit ist ein zentrales Anliegen der Säntis-Schwebebahn AG. Umso erfreulicher ist die Einstufung auf Level III – leading im Rahmen des nationalen Nachhaltigkeitsprogramms Swisstainable. Diese höchste Stufe ist ein starkes Zeichen für gelebte Verantwortung – man gehöre zu den aktuell lediglich 13 Hotels in der Ostschweiz, die diese Auszeichnung tragen dürfen.
Swisstainable vereint Unternehmen entlang der gesamten touristischen Wertschöpfungskette der Schweiz. Mit der Teilnahme verpflichtet sich die Säntis-Schwebebahn AG zu einer laufenden, ganzheitlich ausgerichteten Unternehmensentwicklung. Dazu gehören unter anderem konkrete Massnahmen wie die Reduktion von Food Waste, gezielte Energiesparprojekte, ein transparentes Personalreglement sowie Schritte zur Verbesserung der Barrierefreiheit. Damit leistet sie einen aktiven Beitrag zu einer nachhaltigen Zukunft des Schweizer Tourismus – für Gäste, Mitarbeiter und die Umwelt gleichermassen.
Zwei neue Mitglieder im Verwaltungsrat
Von insgesamt 19’269 Aktionären mit 48'000 Aktienstimmen waren 10’711 vertreten – entsprechend 22.31% des stimmberechtigten Kapitals. Sämtliche Anträge des Verwaltungsrats wurden von der Generalversammlung angenommen.
Verwaltungsratspräsident Michael Auer sowie die bisherigen Verwaltungsräte Daniela Merz und Martin Dörig wurden für die Amtsperiode 2025–2028 wiedergewählt.
Mit dem plötzlichen Tod von Peter Eisenhut verlor die Säntis-Schwebebahn AG ein langjähriges und geschätztes Verwaltungsratsmitglied. Zudem kündigte Gavin Schmid an, sich im Juni 2026 nicht mehr zur Wiederwahl zu stellen. Um die Nachfolge frühzeitig zu regeln, schlug der Verwaltungsrat vor, Caroline Derungs und Marcel Walker bereits dieses Jahr in das Gremium zu wählen – beide wurden mit grosser Mehrheit gewählt.
Caroline Derungs, Betriebsökonomin FH mit Weiterbildungen im Tourismus, stammt aus Niederhelfenschwil und leitet seit 2021 als Head of Profit Center das Chocolarium – die Erlebniswelt von Maestrani in Flawil.
Marcel Walker, Dr. oec. HSG aus Stein, ist Kantonsrat und Geschäftsführer der Fortyone AG, mit der er zahlreiche Start-ups in der Region unterstützt. Zudem ist er als Gastrounternehmer tätig – unter anderem in der Lokremise und im Restaurant Lagerhaus in St.Gallen.
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Stimmen aus der Aktionärsfamilie
Zum Abschluss der Generalversammlung kamen aus dem Publikum verschiedene Fragen, die Michael Auer kompetent beantwortete. Der Verwaltungsratspräsident sprach allen Aktionären seinen herzlichen Dank für ihre Treue aus – ebenso wie den Mitarbeitern für ihr tägliches Engagement.
Ein besonderes Highlight war der gemeinsame musikalische Schluss: Zusammen mit der «Kleinformation Jodelchörli Urnäsch» stimmte die Aktionärsfamilie das Appenzellische Landsgemeindelied an – ein stimmungsvoller und unvergesslicher Moment zum Ausklang der 91. Generalversammlung.