Thurgau

Droht dem KVA-Neubau ein Fiasko?

Droht dem KVA-Neubau ein Fiasko?
Das KVA-Siegerprojekt von Graber Pulver Architekten
Lesezeit: 2 Minuten

Droht dem geplanten Neubau der Kehrichtverbrennungsanlage Weinfelden ein finanzielles Fiasko? Diese Befürchtung steht hinter der Einfachen Anfrage «Welche Risiken kommen auf den Kanton zu im Rahmen des Neubaus der Ersatz-KVA in Weinfelden?» der Kantonsräte Patrick Siegenthaler (Die Mitte/AWG) und Fabrizio Hugentobler (FDP.Die Liberalen). Gemäss der aktuellen Ausgabe des Vereinsbulletins der Arbeitsgemeinschaft Wirtschaft und Gesellschaft (AWG) drücken die zwei Politiker gegenüber der Regierung ihre Besorgnis in Bezug auf das Gelingen des mindestens 500 Millionen Franken teuren Vorhabens aus.

Text: PD/stz.

Wenn man den Zürcher Journalisten von «Inside Paradeplatz» glauben darf, zeichnet sich für den geplanten Neubau der Kehrichtverbrennungsanlage Weinfelden Ungemach ab. Mit der an der jüngsten Grossratssitzung eingereichten Einfachen Anfrage «Welche Risiken kommen auf den Kanton mit dem Neubau der Ersatz-KVA in Weinfelden zu?» wollen Patrick Siegenthaler (Die Mitte/AWG) und der ehemalige Frauenfelder Stadtrat und Energievorsteher Fabrizio Hugentobler (FDP.Die Liberalen) von der Regierung Auskunft über den Stand der Arbeiten und die für den Kanton und die Gemeinden allenfalls entstehenden Risiken des mindestens 500 Millionen Franken schweren Projektes.

Nachdem das prominente Zürcher Wirtschaftsportal Zweifel an der Kompetenz der Thurgauer Projektverantwortlichen hegt und dabei unter anderem den Verdacht auf mangelnde Transparenz und klammheimliche Vetternwirtschaft äussert, soll der Vorstoss auch in diesem Punkt Licht ins Dunkel des Grossprojektes bringen. Namentlich die Frage, wer in der Geschäftsleitung, dem Verwaltungsrat oder seitens der Eigentümerschaft das Know-how und die Erfahrung besässe, um das Projekt wirtschaftlich und technisch führen zu können, dürfte für rauchende Köpfe sorgen.

Auslöser für die Besorgnis der zwei Politiker waren neben den bisher erschienenen Beiträgen der Zürcher Wirtschaftsjournalisten deutliche Signale aus den Reihen der Finanzwirtschaft, regionaler Energieversorger sowie Trägergemeinden des Zweckverbands. Offenbar gestaltet sich die Finanzierung des Grossprojektes schwieriger als ursprünglich angenommen. Ein Schreiben der KVA-Verantwortlichen an die Verbandsgemeinden, wonach diese keine finanziellen Risiken auf sich nehmen müssten, liess zudem die Frage aufkommen, wer denn sonst in die Pflicht genommen werden sollte, denn der Kanton ist per Gesetz nicht Mitglied des Zweckverbandes.

Zusätzlich setzen der geplante «Energie-Hub» samt einer Fernwärmeleitung von Weinfelden nach Kreuzlingen/Konstanz sowie die in Aussicht gestellte und überaus stromintensive Abscheidung von CO₂ aus der Abluft des Verbrennungsprozesses grosse Fragezeichen hinter das Vorhaben.

Auch interessant

Mit digitaler Logistik zur smarten Entsorgung
LEADER Digital Award 2025

Mit digitaler Logistik zur smarten Entsorgung

Das sind die LEADER-Digital-Award Finalisten 2025

Das sind die LEADER-Digital-Award Finalisten 2025

Matica installiert zweite «SeasOn»-Demonstrationsanlage
Thurgau

Matica installiert zweite «SeasOn»-Demonstrationsanlage