Ostschweiz

Behördentag im Zeichen der Diversität

Behördentag im Zeichen der Diversität
Bank-Vontobel-CEO Zeno Staub und Moderatorin Ladina Spiess
Lesezeit: 3 Minuten

Der vom Verein St.Galler Rheintal auf der Rhema veranstaltete Behördentag stand ganz im Zeichen der Diversität. Der Bank-Vontobel-CEO Zeno Staub unterhielt sich darüber mit Moderatorin Ladina Spiess.

Behördentag an der Rhema. Das heisst: etwa 300 Vertreter aus Behörden und öffentlichen Organisationen, die sich auf Einladung des Vereins St.Galler Rheintal treffen, um von Vereinspräsident Reto Friedauer Aktuelles aus der Region zu erfahren. Zu hören, was der Verein im Laufe des vergangenen Jahres alles geleistet hat.

Diversität sinnvoll gestalten

Die Besucher kamen aber auch, um vom CEO der Bank Vontobel Zeno Staub in einem von Ladina Spiess moderierten Gespräch allerlei Wissenswertes zum Thema «Diversität sinnvoll gestalten, führen und nutzen im Interesse der Organisation» zu erfahren.

Rund 300 Behördenvertreter waren anwesend
Rund 300 Behördenvertreter waren anwesend

Zeno Staub wurde als einer der führenden Bankmanager der Schweiz natürlich zum Thema Credit Suisse gefragt. «Die Reputation einer Bank baut sich über viele Jahre ganz langsam auf und ist aber ganz schnell, also in kurzer Zeit wieder zerstört.» Wenn unfähige Leute an der Spitze mehr an ihre eigenen Boni als an das Wohl der Bank denken. Was Zeno Staub aber natürlich nicht sagte, was sich aber wohl jeder der Zuhörenden gedacht hat.

Die Newcomer-Band «Topsy-Turvys» sorgte für die musikalische Umrahmung
Die Newcomer-Band «Topsy-Turvys» sorgte für die musikalische Umrahmung

Wie grösser, je besser

Ausserdem habe sich die Sicht auf die Banken verändert. Vor der grossen Finanzkrise 2008 galt der Grundsatz «Wie grösser, je besser». Doch heute sei in der Finanzwelt nichts mehr vorherzusagen. Dass die Welt heute aber eine weitaus Bessere als früher sei, machte Staub an einem eingängigen Beispiel fest: «Auch der ärmste Südeuropäer hat heute eine bessere Gesundheitsversorgung als Königin Victoria im 19. Jahrhundert.»

Von links nach rechts: Sabina Saggioro, Reto Friedauer, Ladina Spiess und Zeno Staub
Von links nach rechts: Sabina Saggioro, Reto Friedauer, Ladina Spiess und Zeno Staub

Doch zurück zur Diversität, zur «Verschiedenheit». Denn alle Menschen sind verschieden. In ihrer Herkunft, ihrem Bildungsgrad, ihrer Kultur. Zeno Staub, dessen Vater aus Rorschach und die Mutter aus Diepoldsau kam, besuchte die Schule in Heerbrugg. «Schon damals war die Zusammensetzung der Schüler bei uns im Rheintaler Grenzgebiet von Diversität geprägt.» Eine Diversität, die einer der Schlüssel zum grossen wirtschaftlichen Erfolg des ganzen Rheintals sei.

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Sabina Saggioro berichtete über den Erfolg der «Rhinfluencer»-Kampagne
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Weltweit tätige Bank

Die unterschiedlichen Menschen und Begabungen müssten in einer Organisation richtig eingesetzt werden. «Wir müssen immer im Auge behalten, welche Aufgaben erfüllt werden müssen.» In einer weltweit tätigen Bank, die auch weltweit ihre Portfolios verwalten muss, seien auch viele verschiedene Leute notwendig. Da komme man nur mit Schweizerdeutsch nicht weit.

Der Bankmanager machte dies an einem Beispiel fest. Die Bank Vontobel berate weltweit Pensionfonds. Was früher ein relativ abgeschotteter Markt gewesen sei, habe sich dahingehend geändert, dass man heute auf der Wettbewerbsseite überall präsent sein müsse. Was nur mit Leuten funktioniere, die sich in die verschiedenen Kulturen und Anforderungen hineinversetzen könnten.

Der CEO der Bank Vontobel Zeno Staub
Der CEO der Bank Vontobel Zeno Staub

Heterogene Teams mit guter Führung

Interessant die Aussage von Zeno Staub, dass es erwiesen sei, dass heterogene Teams unter einer guten Führung die besten Ergebnisse erzielten. Besser als homogene Teams. Die Erfolgsfaktoren bei der Führung diverser Teams? Die Fähigkeit zur Selbstkritik und die Etablierung einer funktionierenden Feedbackkultur.

Von links nach rechts: Zeno Staub, Ladina Spiess und Sabina Saggioro
Von links nach rechts: Zeno Staub, Ladina Spiess und Sabina Saggioro

Wie alljährlich beim Behördentag präsentierte dann Remo Friedauer als Präsident des Vereins St.Galler Rheintal dessen Strukturen und Tätigkeiten. Die Ergebnisse der Aktivitäten der verschiedenen Fachgruppen und der Geschäftsstelle.

Reto Friedauer berichtete als Präsident des Vereins St. Galler Rheintal über die Tätigkeiten des Vereins
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Im Anschluss an die Tagung wurden die Gäste mit einem Apéro Riche vom Gasthof Adler in Oberriet verwöhnt
Im Anschluss an die Tagung wurden die Gäste mit einem Apéro Riche vom Gasthof Adler in Oberriet verwöhnt

Infoveranstaltungen und Standortmarketing

Der Verein wird durch Beiträge der Rheintaler Gemeinden getragen, die pro Einwohner 16.85 Franken pro Jahr überweisen. Verblüffend, was dafür alles geleistet wird. Von Infoveranstaltungen über Wärmepumpen und den optimierten Einsatz von selbst produziertem Strom über das gelungene Standortmarketing fürs Rhintl mit der Kreation der «Rhinfluencer» bis zur Begleitung des Doppelspurausbaus der Eisenbahn und eines grenzüberschreitenden Buskonzepts.

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Für den sozialen Frieden bei uns im Rheintal nicht hoch genug einzuschätzen sind die verschiedenen Aktionen der Fachstelle Integration. Und jene des Vereins Agglomeration Rheintal, der es geschafft hat, namhafte Bundesbeiträge für geplante Infrastrukturmassnahmen zu sichern.

Vier junge Frauen auf der Bühne

Für die musikalische Umrahmung hatte sich Sabina Saggioro als Geschäftsführerin des Vereins St.Galler Rheintal etwas besonderes einfallen lassen. Mit den «Topsy-Turvys» standen vier junge Frauen auf der Bühne, die überzeugend bekannte Pop-Melodien leise und einfühlsam intonierten. Eine sehr gute aufstrebende Newcomer-Band, die das Publikum verzauberte.

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