In ihrer Bude gebe es diese Verweichlichung nicht. «Die Gratwanderung zwischen Härte und Unfairness bestreite ich mit einer offenen Kommunikation. Denn gut informierte Leute verbreiten keine Gerüchte.» Zu dieser beschriebenen offenen Kommunikation gehören auch unangenehme Sachen.
«Ich habe beispielsweise einen Mitarbeiter nach zwanzig Jahren fristlos entlassen. Er hat Mobbing betrieben und sich mehrfach über das Verbot hinweggesetzt. Da muss man hart sein und nicht alles durch eine rosa Brille sehen.» Sie beschrieb es mit einer Erdbeere. «Wenn eine Erdbeere im Korb faul ist, muss ich sie entsorgen. Denn sonst verfault mir der ganze Korb.»
Die Unternehmerin hat ein bewegtes Leben hinter sich. So wurde sie in Phuket von einem Tsunami erfasst und ins Landesinnere gespült. Wie durch ein Wunder überlebte sie aber. «Für diese zweite Chance bin ich äusserst dankbar. Heute habe ich eine andere Lebenseinstellung.» Und zum Schluss: «Frauen, schaltet Herz, Hirn und Humor ein. Dann packen wir alles. Ich will keine Quotenfrau sein. Ich will aufgrund meiner Fähigkeiten gewählt werden – nicht aufgrund einer Quote.»