Appenzeller Kantonalbank mit gutem Geschäftsergebnis

Schon in den vergangenen Jahren machte das negative Zinsumfeld der APPKB zu schaffen. Doch bisher konnten die tieferen Margen mit einer Volumensteigerung und tieferem Zinsaufwand kompensiert werden. «2021 war dies nicht mehr möglich», erklärt Ueli Manser, Direktor der APPKB. Aus dem Zinsengeschäft resultierte, trotz erneuter Volumensteigerung, ein Netto-Erfolg von 33,6 Millionen Franken. Dies bedeute zwar einen Rückgang gegenüber dem Vorjahr von 785'000 Franken, stelle aber in Anbetracht des Marktumfelds ein gutes Ergebnis dar. Auch für 2022 rechnet Manser mit einem Margendruck im Hypothekarbereich. Finanzexperten gehen derzeit aus, dass die Zinsen wieder steigen dürften. «Als Bankdirektor würde ich es begrüssen, wenn die Zinsen leicht steigen. Auf der anderen Seite helfen tiefere Zinsen den Kunden. So wurde auch während der Corona-Pandemie 2021 von Seiten der Kunden investiert», stellt Manser fest.
Wachstum auch im Anlagebereich
«Um die sinkenden Margen im Zinsgeschäft auszugleichen, werden die Erträge aus dem Wertschriften- und Anlagegeschäft umso wichtiger», betont Manser. «Daher ist es sehr erfreulich, dass sich die APPKB im vergangenen Jahr weiter als Anlagebank positionieren und auch in diesem Bereich wachsen konnte», erklärt Manser. Dabei stieg der Ertrag gegenüber dem Vorjahr um 551'000 Franken und liege nun bei 4,9 Millionen Franken. Nebst der bewährten Anlageberatung seien hier die Vermögensverwaltung sowie der Fondssparplan APPKB Invest zu erwähnen. «Diese beiden Anlageprodukte wurden letztes respektive vorletztes Jahr neu lanciert und tragen einen beachtlichen Teil zum Wachstum bei», hält Manser fest.
Solider Gewinn und gesunde Eigenkapitalquote
Vom Geschäftserfolg der APPKB von 20 Millionen Franken konnten 8,5 Millionen Franken den Reserven für allgemeine Bankrisiken zugewiesen werden, so dass ein Gewinn von 11,5 Millionen Franken resultiert. Dieser liegt zwar um 0,5 Millionen Franken unter dem Vorjahr, dennoch werden 7,2 Millionen Franken dem Kanton ausgeschüttet und 4,3 Millionen Franken den freiwilligen Gewinnreserven zugewiesen. Gesamthaft erhöht sich das Eigenkapital somit um 12,8 Millionen Franken auf neu 338,3 Millionen Franken. «Dies entspricht einer Kernkapitalquote von 20,1 Prozent, was im Branchendurchschnitt einen sehr guten Wert darstellt», erklärt Bankdirektor Ueli Manser.
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Investitionen in die Zukunft
«Um sich als kleine Universalbank weiterzuentwickeln und am Markt bestehen zu können, sind Investitionen in die Infrastruktur und auch in die Mitarbeiter von zentraler Bedeutung», erklärt Bankratspräsident Roman Boutellier. 2021 konnte die APPKB den Wechsel auf eine neue IT-Plattform realisieren und für die Umsetzung neuer Projekte die Abteilung Projekte/Digitalisierung weiter stärken.
Aber nicht nur bei der Digitalisierung möchte die APPKB einen Schritt vorwärts machen, sondern auch den direkten Kundenkontakt weiter stärken. So wurde im letzten Frühjahr die Niederlassung Oberegg umgebaut und räumlich sowie personell aufgestockt. «Im Gegensatz zum Trend, einzelne Filialen zu schliessen, halten wir am persönlichen Kundenkontakt fest», betont Boutellier. «Die persönliche Beratung gerade bei Hypotheken oder Anlagen bleibt trotz der fortschreitenden Digitalisierung wichtig», ist Boutellier überzeugt.
tm/pd
In Kürze
Die Appenzeller Kantonalbank ist die führende Bank im Kanton Appenzell Innerrhoden. Sie wurde 1899 gegründet und ist stark bei der Bevölkerung verwurzelt. Als Universalbank bietet sie ein breites Dienstleistungsangebot. Hinzu kommt eine verantwortungsvolle Grundhaltung, die das Wohl der regionalen Wirtschaft und der Menschen in den Mittelpunkt stellt – sei es mit der nachhaltigen Kreditpolitik, der professionellen Anlageberatung oder mit attraktiven Arbeitsplätzen für knapp 100 Mitarbeitende. Produkt- und Servicequalität sind höchste Anliegen der Bank.