St.Gallen

Wie Studenten, Handwerk und digitale Fabrikation gemeinsam Brücken schlagen

Wie Studenten, Handwerk und digitale Fabrikation gemeinsam Brücken schlagen
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Die ArchitekturWerkstatt der OST ist Teil eines länderübergreifenden Interreg-Forschungsprojekts, das neue Wege in der Zusammenarbeit zwischen Hochschule und Handwerk beschreitet. Im Rahmen von «Walz 4.0» entwickeln Partnerinstitutionen aus der Schweiz, Deutschland und Österreich praxisnahe Ansätze zur Innovationsförderung im Bauwesen – mit ersten sichtbaren Ergebnissen, die das Potenzial dieser Kooperation eindrucksvoll unter Beweis stellen.

Text: Michael Breu

Das Interreg-geförderte Forschungsprojekt «Walz 4.0 – Hochschule und Handwerk» wurde von der HTWG Hochschule Konstanz initiiert. Es vereint Hochschulen, Verbände und Fachinstitutionen aus dem Bodenseeraum mit dem Ziel, neue Schnittstellen zwischen akademischer Lehre, Forschung und handwerklicher Baupraxis zu schaffen. Beteiligte Institutionen sind unter anderem die ZHAW Winterthur, die Universität Liechtenstein, die OTH Regensburg, die Denkmal Stiftung Thurgau sowie Lignum Holzkette St.Gallen.

Die OST – Ostschweizer Fachhochschule – vertreten durch die ArchitekturWerkstatt des Departements Architektur Bau Landschaft Raum – bringt ihre Expertise in der architektonischen Entwurfslehre sowie in der Umsetzung innovativer Konstruktionsmethoden ein.

Vom Entwurf zum gebauten Modell – ein Pilotprojekt nimmt Form an

Im Frühjahr 2025 setzte die ArchitekturWerkstatt unter der Leitung von Prof. Mark Ammann und Doz. Lorenz Kocher ein erstes Pilotprojekt innerhalb des Forschungsrahmens um: Im Modul «Entwurf E2», das unter dem Thema «Strukturbau – Holz-Stahl-Hybrid» stand, entwickelten die Architekturstudenten anspruchsvolle Entwürfe für eine Brücke über die Sihl bzw. einen Turm über der Sihlhochstrasse in Zürich. Drei der besten Entwürfe wurden für die Realisierung von Ausschnitten aus der Struktur als Mock-ups im Massstab 1:2 ausgewählt.

Gemeinsam mit der renommierten Holzbaufirma Blumer Lehmann aus Gossau SG arbeiteten die Studenten in einem kollaborativen Prozess an der digitalen Modellierung ihrer Entwürfe. Angeleitet wurden sie dabei von Kai Strehlke, Leiter der digitalen Fabrikation bei Blumer Lehmann, und Dr. Ole Ohlbrock, wissenschaftlicher Mitarbeiter der ArchitekturWerkstatt. Die Mock-ups wurden am Computer geplant und in Zusammenarbeit mit den Auszubildenden und der Werkstatt von Blumer Lehmann gefertigt und zusammengebaut. Dabei lernten die Studenten, wie tragende Konstruktionen mit dem zukunftsfähigen Werkstoff Holz entwickelt und produziert werden – von der Detaillierung der Knotenpunkte bis hin zu handwerklich hergestellten Stabverbindungen.

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Konstruktives Lernen im doppelten Sinne

Besonders wertvoll war der direkte Austausch mit dem Handwerk: Während die digitalen Fabrikationsprozesse den Studenten die Potenziale der Automatisierung aufzeigten, vermittelten die Auszubildenden des Holzbauunternehmens traditionelle Techniken – ein Erfahrungsraum, in dem Innovation und Tradition aufeinandertreffen. Dieses Zusammenwirken von Theorie, digitaler Praxis und handwerklichem Können ist ein zentrales Anliegen von «Walz 4.0».

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