St.Gallen

Wirtschaftskriminalität – wo stehen wir heute?

Wirtschaftskriminalität – wo stehen wir heute?
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– unter diesem Motto steht das 9. St.Galler Forum für Finanzmanagement und Controlling. Am 15. August diskutieren Experten im Fachhochschulzentrum der OST in St.Gallen über den Einfluss von Wirtschaftskriminalität im Bereich von Accounting und Controlling. Neben Marc Schröder geben Stephan Weiss, Chief Auditor bei Hoffmann-La Roche, und der forensische Psychiater Thomas Knecht Einblick in die Thematik. Mit sechs Workshops werden die Themen anschliessend vertieft.

Text: Michael Breu

Wirtschaftskriminalität war, ist und bleibt ein zentrales Thema in der finanziellen Führung. Unternehmen sind häufiger als bekannt Opfer von Wirtschaftsstraftaten und Cyberangriffen. Der Einfluss solcher kriminellen Aktivitäten auf Accounting und Controlling ist enorm. Am 9. St.Galler Forum für Finanzmanagement und Controlling der OST – Ostschweizer Fachhochschule wird diese Thematik intensiv behandelt.

In der Schweiz nimmt die Meldestelle für Geldwäscherei (MROS) eine zentrale Rolle bei der Bekämpfung wirtschaftskrimineller Aktivitäten ein. Als Bindeglied zwischen Finanzintermediären und Strafverfolgungsbehörden trägt sie massgeblich zur Prävention und Aufdeckung von Geldwäscherei und Terrorismusfinanzierung bei.

«Die MROS ist eine dem Bundesamt für Polizei (fedpol) angegliederte Behörde mit vielfältigen Aufgaben. Sie nimmt Verdachtsmeldungen von Finanzintermediären und anderen verpflichteten Institutionen entgegen und analysiert diese anhand verschiedener Datenquellen», erklärt Marc Schröder, Senior Policy Expert bei der MROS und Lehrbeauftragter an der OST – Ostschweizer Fachhochschule.

«Bei hinreichendem Verdacht leitet sie die relevanten Informationen an die zuständigen Strafverfolgungsbehörden weiter. Zudem ist sie aktiv in die internationale Zusammenarbeit eingebunden und tauscht sich regelmässig mit anderen Financial Intelligence Units (Fiu) weltweit aus.»

Marc Schröder
Marc Schröder

Verdächtige Muster erkennen

Die Arbeit der MROS sei entscheidend für die frühzeitige Erkennung und Bekämpfung wirtschaftskrimineller Aktivitäten. «Durch ihre Analysen können verdächtige Muster aufgedeckt und kriminelle Strukturen identifiziert werden», so Schröder. Ihre Erkenntnisse unterstützen die Strafverfolgungsbehörden massgeblich bei Ermittlungen.

Ferner trägt die MROS zur Stärkung der finanziellen Integrität der Schweiz bei, indem sie präventive Massnahmen zur Verhinderung von Geldwäscherei unterstützt.

Die MROS steht vor zahlreichen Herausforderungen. Die zunehmende Digitalisierung, neue Finanztechnologien sowie eine stetig steigende Zahl an Verdachtsfällen erfordern kontinuierliche Anpassungen. Um grenzüberschreitende Wirtschaftskriminalität effizient zu bekämpfen, ist eine verstärkte internationale Vernetzung unerlässlich.

«Die MROS leistet einen essenziellen Beitrag zur Bekämpfung der Wirtschaftskriminalität in der Schweiz. Durch ihre analytische Arbeit, die enge Zusammenarbeit mit anderen Behörden sowie ihre präventiven Massnahmen stärkt sie die Widerstandsfähigkeit des Finanzsystems», erklärt der Compliance-Experte und OST-Dozent.

Angesichts der dynamischen Entwicklung der Finanzkriminalität ist eine kontinuierliche Weiterentwicklung auch behördenseitig erforderlich, um auch in Zukunft effizient agieren zu können.

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