Rheintaler Unternehmen blicken zuversichtlich in die Zukunft
Text: pd
Rund 390 Gäste der St.Galler Kantonalbank trafen sich im Metropolsaal in Widnau. Im ersten Teil erläuterten Thomas Stucki, Leiter Investment Center, und Beat Schiffhauer, Konjunktur- und Finanzexperte, ihre Einschätzungen zur Wirtschaftsentwicklung.
Zuversicht im Rheintal
Konjunkturexperte Beat Schiffhauer: «Der Abwärtstrend in der Ostschweizer Wirtschaft konnte weitestgehend aufgefangen werden. Der Binnenmarkt weist weniger starke Bremsspuren auf als zuletzt befürchtet und Teile der Industrie zeigen Anzeichen einer Erholung. Die Region Rheintal spürt aufgrund ihres hohen Anteils an exportorientierten Unternehmen, insbesondere in der Elektronik und der Datenverarbeitung, die konjunkturelle Abkühlung im Ausland.
Vorerst ist bei den Auslandaufträgen noch keine Besserung in Sicht. Viele Unternehmen im Rheintal zeigen sich aber unterdessen wieder zuversichtlicher, dass die Nachfrage in den nächsten Monaten wieder anziehen wird.»
Starker Schweizer Franken
Weiterhin belastend wirke der starke Schweizer Franken. Dies dürfte sich gemäss Thomas Stucki, CIO der St.Galler Kantonalbank, auch nicht so schnell ändern. Der Franken bleibe aufgrund der robusten Wirtschlage sowie der Aussicht auf baldige Zinssenkungen in der Eurozone unter Aufwertungsdruck.
Im anschliessenden Dialog vertieften Regierungsrat Beat Tinner und René Walser, Geschäftsleitungsmitglied der St.Galler Kantonalbank, die Erkenntnisse aus Sicht der Wirtschaft und der Politik.
Eine neue Weltordnung? China und die USA im Systemwettbewerb
Die mediale Aufmerksamkeit ist aktuell vor allem auf den Nahen Osten und die Ukraine gerichtet. Doch für die Schweizer Wirtschaft ist die Entwicklung weiter östlich von noch grösserer Bedeutung: Im Indopazifik spielt sich ein Kampf um wirtschaftliche und militärische Vorherrschaft ab – mal mit effektvollem militärischem Säbelrasseln, mal mit den Mitteln der Diplomatie und der Wirtschaftspolitik.
Spätestens seit der Ära Donald Trumps ist es offensichtlich, dass die USA und China sich in einem Systemwettbewerb befinden. Was dies für Europa, die Schweiz und damit für uns alle bedeutet, erläuterte Prof. Claudia Franziska Brühwiler von der Universität St. Gallen in ihrem Referat.