Ostschweiz

Ostschweizer für «Green Business Award» nominiert

Ostschweizer für «Green Business Award» nominiert
Die einzige Recyclinganlage für Tonermodule in der Schweiz steht in Gossau bei der Solenthaler Recycling AG
Lesezeit: 3 Minuten

Der «Green Business Award» wird Ende September 2022 zum vierten Mal verliehen: 39 Unternehmen kämpfen um die Auszeichnung. Unter den Nominierten 2022 sind mit Prime Computer, Sefar und Solenthaler Recycling auch drei Ostschweizer Unternehmen.

Der «Green Business Award», durchgeführt von «Green Business Switzerland», zeichnet jedes Jahr innovative Schweizer Unternehmen aus, die ökonomischen Erfolg mit ökologischem Impact verbinden.

Rund 20 Partnerorganisationen, darunter die Schweizerische Bankiervereinigung, digitalswitzerland, economiesuisse, Swisscleantech, Swissmem oder der WWF, haben dieses Jahr 39 Firmen zuhanden der Jury für den Preis nominiert.

Das Spektrum der Nominierten reicht vom gigantischen Speicherkraftwerk mit Energiegewinnung durch Betonblöcke, über algenbasierte Nahrungsmittel bis hin zu Solardachziegeln.

Sefar ermöglicht mit ihrer Ecoplas-C3-Lösung wasser- und ölabweisende Oberflächen auf polymeren Materialien
Sefar ermöglicht mit ihrer Ecoplas-C3-Lösung wasser- und ölabweisende Oberflächen auf polymeren Materialien

Prime Computer, Sefar und Solenthaler Recycling nominiert

Die Prime Computer AG aus St.Gallen setzt sich für die Kreislaufwirtschaft ein und hat sich der Reduktion von Elektroschrott, Kohlenstoffemissionen und des Energieverbrauchs in der Informationstechnologie-Branche verschrieben.

Die Sefar AG aus Heiden ermöglicht mit ihrer Ecoplas-C3-Lösung wasser- und ölabweisende Oberflächen auf polymeren Materialien, einschliesslich Textilien. Die herausragenden Effekte werden durch den Einsatz von umweltverträglicher Chemie und einer umweltfreundlichen 100-Prozent-Trocken-Plasmabeschichtungsmethode erzielt.

Das BlackBox-Tonerrecycling der Solenthaler Recycling AG aus Gossau ist die einzige Recyclinganlage für Tonermodule in der Schweiz, so müssen Tonerabfälle nicht mehr aufwendig ins Ausland exportiert werden. Das Tonerpulver wird nasschemisch aus den Modulen extrahiert, gebunden und stabilisiert.

Prime Computer hat sich der Reduktion von Elektroschrott, Kohlenstoffemissionen und des Energieverbrauchs verschrieben
Prime Computer hat sich der Reduktion von Elektroschrott, Kohlenstoffemissionen und des Energieverbrauchs verschrieben

Einzigartiges Evaluationsverfahren

Ein umfangreicher Auswahlprozess macht den «Green Business Award» zu einem aussagekräftigen Erfolgsindikator für Nachhaltigkeit und wirtschaftliche Profitabilität und somit zu einer äusserst begehrten Auszeichnung.

Aus den nominierten Lösungen zeichnet eine Vorjury die insgesamt fünf besten Lösungen mit dem Label «Green Business Excellence» aus. Diese fünf Firmen präsentieren sich mit einem Pitch vor der Hauptjury unter dem Präsidium der ehemaligen Bundesrätin Doris Leuthard.

Drei dieser Firmen können sich schlussendlich am 23. September am Swiss Sustainability Forum einem breiten Wirtschaftspublikum präsentieren. Dort wird auch der von der Jury bestimmt Gewinner bekannt gegeben.

Jurypräsidentin Doris Leuthard über die Relevanz der Auszeichnung: «Die Schweiz braucht den «Green Business Award», weil Veränderungen mit Leuchttürmen beginnen, an denen man sich orientieren kann».

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Nachhaltigkeit als Geschäftsfeld der Zukunft hält Einzug

Die Quantität und die Qualität der Einreichungen nehmen seit der Erstaustragung des Preises 2019 stark zu, was «Green Business Switzerland» Director Cédric Habermacher freut: «Es ist grossartig zu sehen, dass Nachhaltigkeit als Geschäftsfeld der Zukunft erkannt wird und Schweizer Unternehmer den Mut haben, voranzugehen und langfristig zu denken.»

Über alle Nominierten und Branchen hinweg gesehen, lässt sich ein klarer Trend zu mehr Kreislaufwirtschaft erkennen. Indem Produkte beispielsweise nicht mehr verkauft, sondern vermietet werden, kommen Macht und Verantwortung wieder beim Produzenten zusammen. Dieser hat somit ein viel grösseres Interesse an langlebigen und einfach zu reparierenden Produkten.

Auch das Prinzip der Sharing Economy boomt. Cédric Habermacher: «Eine Bohrmaschine wird durchschnittlich nur 11 Minuten lang gebraucht, trotzdem besitzen viele Haushalte eine. Dies ist ökologisch und ökonomisch völlig unsinnig. Wenn wir beginnen, Dinge zu teilen statt zu besitzen, macht das einen grossen Unterschied.»

Jurypräsidentin Doris Leuthard erklärt, weshalb der vermeintlich kleinen Schweiz eine wichtige Rolle in einer globalen, nachhaltigen Wirtschaft zuteil wird: «Die Schweiz als Innovationsweltmeisterin bietet ideale Bedingungen, hierzulande Lösungen zu entwickeln, die global skaliert werden können. Deshalb ist der «Green Business Award» so wichtig.»

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