Nouvag geht an Friedli und Miesch

Nouvag geht an Friedli und Miesch
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Nach einem halben Jahrhundert ist Schluss: Beda und Berty Hutter haben am 5. Januar ihr Medizinal- und Dentaltechnikunternehmen aus Goldach an eine Weinfelder Beteiligungsgesellschaft verkauft.

Hinter der neuen Eigentümerin Lakemed AG stünden deren zwei Gründer und Verwaltungsräte, Peter Friedli als Präsident und Willi Miesch als Mitglied, berichtet das «St.Galler Tagblatt». Miesch ist nunmehr auch einziger Verwaltungsrat der Nouvag; er leitet das Goldacher Unternehmen als frisch gebackener CEO.

Friedli und Miesch wollen «am Standort Goldach die Arbeitsplätze sichern sowie investieren, ausbauen und wachsen», so das Tagblatt. Ausserdem solle das Unternehmen «moderner werden und effizienter».

 

Medizinal- und Dentaltechnik «Made in Goldach»

1971 gründete Beda Hutter (Bild) die Einzelfirma Nouvag B. Hutter-Koch für Herstellung und Handel mit Motoren für Industrie und Apparatebau in Rorschach SG. Seine Frau Berty stand ihm schon damals tatkräftig mit Buchhaltung, Lohn- und Personalwesen zur Seite. 1974 wurde die Einzelfirma in die Nouvag AG umgewandelt. Vom wirtschaftlichen Einbruch der aufkommenden Rezession war die Nouvag AG nicht betroffen. Im Gegenteil, schon bald musste man sich mit Erweiterungsplänen befassen, da das ständig wachsende Auftragsvolumen in der damaligen Liegenschaft keine optimalen Betriebsabläufe mehr zuliess.

1976 konnte ein neues Betriebsgebäude bezogen werden. Dank der Qualität der Produkte konnte nicht nur der geografische Markt, sondern auch das Produktsortiment auf- und ausgebaut werden. Das stetige Wachstum führte rasch zu erneuten Platzproblemen. Eine geplante Erweiterung wurde immer wieder durch Vorschriften oder Einsprachen verzögert. So war es ein Glücksfall, als 1991/92 das leer stehende «Odol»-Betriebsgebäude samt Bürohaus und Hochregallager übernommen werden konnte. 1992 wurde ein Teil der Produktion in diese Räumlichkeiten nach Goldach verlagert. Mit dem Erwerb der Liegenschaft Rothenstein und der Renovation und Umwandlung der schlossähnlichen Villa zu einem Verwaltungsgebäude drängte sich 1993 auch der Umzug der Verwaltung nach Goldach auf.

Anfangs der 1990er Jahre fand auch die Gründung der Nouvag Deutschland GmbH in Konstanz statt: Zur Bearbeitung des europäischen Marktes war eine Niederlassung ausserhalb der Schweiz nötig. Der Vertrieb der Nouvag-Produkte für den EU-Raum erfolgt von der Geschäftsstelle in Konstanz, jener für den amerikanischen Raum vom Vertriebsbüro in Kalifornien und für Südamerika von Brasilien aus. In den übrigen Ländern sorgen selbstständige Handelsvertretungen für die Marktpräsenz. Der weltweite Vertrieb erfolgt ausschliesslich über sogenannte Dental- oder Ärztedepots. Die Nouvag beliefert keine Endkunden.

Heute beschäftigt das Unternehmen rund 70 Spezialisten. Auf eine umfassende Ausbildung der Lehrlinge wird besonders Wert gelegt. Jährlich werden rund 20’000 neue Nouvag-Geräte und Instrumente in über 190 Ländern auf der ganzen Welt eingesetzt.

Lesen Sie hier das grosse Interview mit Beda Hutter, das er vor zehn Jahren dem LEADER gewährt hat.