Ostschweiz

Magnus Hugentobler für sein Lebenswerk geehrt

Magnus Hugentobler für sein Lebenswerk geehrt
Magnus Hugentobler, Thomas Graf und der scheidende Stiftungspräsident Christian Fiechter (v.l.)
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Fast 40 Jahre lang hat Magnus Hugentobler jungen Menschen den Weg ins Berufsleben geebnet. Nun wurde der Unternehmer aus Au mit dem Anerkennungspreis der Hans Huber Stiftung ausgezeichnet. An der Preisverleihung vom 10. Oktober in Heerbrugg würdigte die Stiftung seinen aussergewöhnlichen Beitrag zur Berufsbildung.

Text: pas

Magnus Hugentobler hat mit seinem unermüdlichen Einsatz über Jahrzehnte Generationen von Lehrlingen geprägt. Der Wassertechnik-Unternehmer aus Au baute seinen Betrieb HWT vom Einmannunternehmen zum Marktführer auf, stets mit der Überzeugung, dass «Wachstum Lernende braucht». Für dieses Engagement wurde er von der Hans Huber Stiftung ausgezeichnet. «Vom unbegleiteten, minderjährigen Flüchtling zum Chefmonteur: Diese Karriere habe Hugentobler einem seiner Lehrlinge ermöglicht», sagte Stiftungspräsident Christian Fiechter an der Preisverleihung. Es sei nur eine von über 100 Karrieren, die Hugentobler mitlanciert habe. Mittlerweile hat er sein Unternehmen an die nächste Generation übergeben. Der Anerkennungspreis ist mit insgesamt 40'000 Franken dotiert.

In seiner Dankesrede betonte Hugentobler die Bedeutung des Preises für das ganze Team: «Diese Auszeichnung bedeutet uns sehr viel, sie würdigt nicht nur unsere bisherige Arbeit, sondern gibt uns auch Rückenwind für unsere zukünftigen Bemühungen in der Berufsbildung.» Der Preis sei eine Bestätigung dafür, dass sich Engagement und Investitionen in die Ausbildung junger Menschen lohnen. Einen Teil der Preissumme wird HWT in ein neues Lernlabor investieren, das in einem Schiffscontainer entsteht. «An diesen Exponaten können unsere Auszubildenden künftig alle nötigen Handgriffe und Einstellungen üben, ohne Risiko für echte Kundenanlagen und mit optimalem Lerneffekt», sagte Hugentobler.

Visualisierung des HWT-Lernlabors
Visualisierung des HWT-Lernlabors

Fertigkeiten und Werte vermitteln

Als zweiten Preisträger zeichnete die Hans Huber Stiftung Thomas Graf aus: Der Frontmann der Erfolgsband Megawatt leitet die Berufsbildung des Heiz- und Klimatechnikunternehmens Hoval in Vaduz (FL). Nebst fachlichen Fertigkeiten vermittle Graf seinen Lernenden auch Werte. Dazu zähle beispielsweise sein Motto: «Ich verliere nie – entweder ich gewinne, oder ich lerne!» Damit habe er es auch schon geschafft, bei vermeintlich «hoffnungslosen Fällen» die Stärken ans Licht zu bringen und sie fit für die berufliche Zukunft zu machen. «Es freut mich, Thomas Graf für diese Vorbildrolle auszuzeichnen», betonte Christian Fiechter in seiner Laudatio.

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Leistungen sichtbar machen

Im Rahmen der 26. Preisverleihung der Hans Huber Stiftung in Heerbrugg wurden darüber hinaus vier Berufstrainer mit einem Förderpreis geehrt: Tobias Hugentobler aus Rickenbach bei Wil, August Kuster aus Schmerikon, Hansjörg Rechsteiner aus Brülisau und Martin Schär aus Bütschwil hatten ihre Schützlinge an den letzten Berufsweltmeisterschaften (WorldSkills) in Lyon zu einer Medaille geführt. Mit ihrem Engagement stellten sie eindrücklich unter Beweis, dass die schweizerische Berufsbildung international Massstäbe setze, betonte Christian Fiechter. Daran knüpfte die liechtensteinische Regierungschefin Brigitte Haas in ihrer Festrede an: «Die duale Berufsbildung ist ein Erfolgsmodell. Sie verdient Anerkennung, Förderung und Wertschätzung.»

Wie die Schweiz sei das Fürstentum Liechtenstein stolz auf die duale Berufsbildung, die Theorie und Praxis verbinde und jungen Menschen schon früh wertvolle Berufserfahrungen ermögliche. Sie habe selbst eine Lehre gemacht, die kaufmännische Ausbildung bei der Landesverwaltung. Der Hans Huber Stiftung danke sie dafür, herausragende Leistungen rund um die Berufsbildung sichtbar zu machen.

Vom Lehrling zum Topmanager

Für Christian Fiechter war es die letzte Preisverleihung als Präsident der Hans Huber Stiftung: Er hatte das Amt vor 19 Jahren übernommen. Nick Huber, Stiftungsrat und Sohn des Stiftungsgründers Hans Huber, bedankte sich mit den Worten: «Der Erfolg der Hans Huber Stiftung hat viel mit deiner Person zu tun!» Mit seinem Werdegang und seinem Leistungsausweis sei er selbst das perfekte Aushängeschild für die Stiftung gewesen: Fiechter hatte seine berufliche Karriere 1963 nämlich mit einer kaufmännischen Lehre beim heutigen Weltkonzern SFS lanciert. Später war er bis ins Topmanagement und in den Verwaltungsrat des Unternehmens aufgestiegen. Fiechters Nachfolger als Stiftungspräsident wird Jens Breu, heutiger CEO der SFS Group und einstiger Werkzeugmacher-Lehrling.

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