«IMMOment» 2025: Energie, ZEV und Künstliche Intelligenz im Fokus
Text: pd/stz.
Im November 2024 feierte der neue Weiterbildungsanlass «IMMOment» des SVIT Ostschweiz Premiere – 82 Personen kamen. Etwas über ein Jahr später, am 19. November 2025, fanden sich im Vortragsraum am Campus St.Gallen der Ostschweizer Fachhochschule gar rund 100 Teilnehmende zur zweiten Ausgabe ein.
Auf die Immobilienprofis warteten mit «Energie im Wandel – Chancen und Herausforderungen für Immobilien», «Vertiefung ZEV – Anwendung für den Praktiker» und «Chatbot und KI – Neueste Entwicklungen in der Branche und im Branchenverband» drei spannende Referate. Den Auftakt machte das Grusswort von Ines Grebenar vom «IMMOment»-Sponsor Swisscaution.
1 Gigawatt Zubau pro Tag
Einen Blick in die Zukunft warf danach Marco Zahner, Geschäftsleiter Energieagentur St.Gallen. «Das globale Energiesystem ändert sich aktuell rasant. Die Welt wird definitiv elektrisch», sagte er und lieferte dazu gleich Zahlen. 2004 gab es weltweit einen Photovoltaikzubau von jährlich 1 Gigawatt, 2024 sind es täglich so viel. Die Schweiz befindet sich derweil in einem energiepolitischen Trilemma.
Sie will Versorgungssicherheit sowie günstigen und im Hinblick auf das Netto-Null-Ziel 2050 grünen Strom. Dieses Trilemma lasse sich aber ohne Kompromisse nicht auflösen, so Zahner. Und so spielen auf dem Weg in eine erneuerbare Zukunft insbesondere Gebäude eine Schlüsselrolle – zumal die Förderprogramme Investitionen auch finanziell attraktiv machen.
ZEV: Es gibt viel zu beachten
Finanziell attraktiv kann auch ein «Zusammenschluss zum Eigenverbrauch» (ZEV) sein. Beim ZEV produzieren und verbrauchen mehrere Parteien wie Stockwerkeigentümer oder Mieter gemeinsam Solarstrom und profitieren dadurch von sinkenden Stromkosten.
Marco Derungs, Leiter Immobilienmanagement Schmid Immobilien AG in Ebikon, zeigte anhand von durchgeführten Projekten, wie wichtig eine sorgfältige Vorbereitung bei der ZEV-Gründung ist. So müsse man den ZEV-Dienstleister möglichst früh festlegen. Denn: «Ein ZEV ohne Dienstleister ist wie ein Gebäude ohne Bewirtschaftung», sagte Derungs. Ebenfalls wichtig: darauf achten, dass der PV-Berater kein PV-Verkäufer ist.
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KI als Chance für die Branche
Bevor es für die Teilnehmenden zum Apéro und Networking ging, hielt SVIT-Schweiz-CEO Marcel Hug das Schlussreferat. Er widmete sich in einem unterhaltsamen Vortrag der Künstlichen Intelligenz. «Ich bin nicht gerade ein Digital Native. Sie fragen sich nun sicher, weshalb genau ich hier stehe», so Hug. Aber: Der SVIT Schweiz sei ein typisches KMU und mache als solches in Sachen Digitalisierung und KI soweit mit, wie es sinnvoll sei. Chancen für die Branche durch KI sieht Hug durchaus.
So lasse sich in der Bewirtschaftung etwa der digitale Wiedervermietungsprozess vereinfachen oder bei der Vermarktung Verbesserungsvorschläge für Verkaufsdokumentationen generieren. Neben den Chancen sprach Hug jedoch auch über Grenzen der Technologie: etwa die Datenabhängigkeit, den hohen Implementierungsaufwand sowie ethische und rechtliche Unsicherheiten.