Ostschweiz

SVIT Ostschweiz hat eine neue Präsidentin

SVIT Ostschweiz hat eine neue Präsidentin
Claudia Strässle
Lesezeit: 7 Minuten

Die 91. Generalversammlung des SVIT Ostschweiz im Kursaal Heiden stand am 5. Mai 2025 ganz im Zeichen diverser Wechsel im Vorstand: Claudia Strässle wurde einstimmig zur neuen Präsidentin gewählt. Sie folgt auf Thomas Mesmer. Neu dabei ist Melanie Inauen.

Text: Markus Fässler

Wie verabschiedet man jemanden, der nicht geht? Diese Frage stellte Marcel Manser an der 91. Generalversammlung des SVIT Ostschweiz am 5. Mai 2025 im Kursaal Heiden AR in den Raum. Der Grund dafür: Thomas Mesmer. Nach zwölf Jahren – und damit der gemäss Statuten maximalen Amtsdauer – gab er das Präsidium ab. «Es waren spannende zwölf Jahre, in denen ich sehr viel Unterstützung und Wohlwollen von allen Seiten erhielt. Was ich euch mitgeben will: Hinterfragt und bildet euch eine eigene Meinung.»

Thomas Mesmer
Thomas Mesmer

Strässle einstimmig gewählt

Gleich im Anschluss an die Verabschiedung folgte die Neuwahl von Mesmer in den Vorstand als Verantwortlicher für das Ressort Finanzen, Netzwerk/Politik. 46 Ja-Stimmen und eine Enthaltung reichten dafür locker. «Präsident Thomas Mesmer, wir werden dich vermissen. Vorstandsmitglied Thomas Mesmer, schön, bleibst du dem SVIT Ostschweiz erhalten», sagte Marcel Manser.

Dieser wiederum wird in Zukunft keine offizielle Rolle innerhalb des Verbandes mehr einnehmen. Nach insgesamt 16 Jahren trat der Vizepräsident zurück. Seinen Posten übernimmt Matthias Hutter, der weiterhin das Ressort Anlässe betreut. «Es wurde Zeit, neuen Kräften und Ideen Platz zu machen. Ich habe die Arbeit im Vorstand immer geschätzt und konnte einiges bewegen», so Manser.

Dann hatten die 47 anwesenden Stimmberechtigten die Aufgabe, eine neue Präsidentin oder einen neuen Präsidenten zu wählen. Vorgeschlagen wurde Claudia Strässle, die bereits seit 2017 im Vorstand des SVIT Ostschweiz für das Ressort Erwachsenenbildung verantwortlich zeichnet. Sie ist Immobilienbewirtschafterin und Immobilienbewerterin mit eidg. Fachausweis sowie Inhaberin und Geschäftsführerin der Strässle Immobilien-Treuhand GmbH in Wängi TG.

Alle Stimmzettel schnellten im entscheidenden Moment gemeinsam in die Höhe, und damit wurde Strässle einstimmig als neue Präsidentin gewählt. «Es ist mir eine grosse Ehre, das Präsidium zu übernehmen. Für mich ist es etwas Besonderes, die erste Präsidentin in der 91-jährigen Geschichte des SVIT Ostschweiz zu sein. Ich freue mich, gemeinsam mit dem Vorstand den Verband weiterzuentwickeln», sagte Strässle.

Neu und ebenfalls einstimmig wurde Melanie Inauen in den Vorstand gewählt. Sie übernimmt das Ressort Berufsbildung. Die Immobilienbewirtschafterin mit eidg. Fachausweis ist Teamleiterin Immobilienbewirtschaftung am Standort St.Gallen der Altrimo AG mit Sitz in Appenzell AI. «Ich freue mich auf die spannende Aufgabe und darauf, neue Erfahrungen zu sammeln, zusätzliches Wissen zu gewinnen und Kontakte zu knüpfen.» Zum Freimitglied wurde zudem Jonny Hutter aus Diepoldsau ernannt. Dieser hat sich diese Ehre nach 25 Jahren Mitgliedschaft und als ehemaliger Präsident des SVIT Ostschweiz mehr als verdient.

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Marcel Manser
Marcel Manser

Problemfall Stockwerkeigentum?

Die restlichen Traktanden wurden zügig abgehandelt. Thomas Mesmer schaute in seinem letzten «Jahresbericht des Präsidenten» wie gewohnt kritisch, zynisch, zum Nachdenken anregend und mit viel Humor auf die aktuelle Weltlage. Zudem warf er die Frage auf, ob das Stockwerkeigentum bald zu einem Problemfall werde.

«Es fehlen Sanierungspläne, die Erneuerungsfonds sind schlecht dotiert, und es gibt Eigentümer, die sich grössere Investitionen nicht mehr leisten können oder aus Altersgründen nicht mehr wollen. Seitens der Banken fehlt zudem immer noch ein Modell, das Sanierungsfinanzierungen erlaubt.» Ein weiteres Problem: Immer weniger Bewirtschaftungsfirmen verwalten Stockwerkeigentum. «Man will nach Feierabend nicht mehr über Veloständer diskutieren», so Mesmer.

Melanie Inauen (Mitte)
Melanie Inauen (Mitte)

Der Nachwuchs gibt Hoffnung

Erfreulicheres hatte der scheidende Präsident aus dem Bereich Grundausbildung zu berichten. Wie jedes Jahr zeichnete der SVIT Ostschweiz auch 2024 die besten Absolventen der dreijährigen Lehre in der kaufmännischen Grundausbildung Treuhand/Immobilien mit Schwerpunkt Immobilien aus.

Von den insgesamt 48 Lernenden schloss Lerzan Ernez (Goldinger Immobilien AG) ihre KV-Lehre mit der beeindruckenden Note 5,38 am besten ab. Gleich dreimal wurde danach Rang zwei ausgezeichnet: Jennifer Nalesso (Thoma Immobilien Treuhand AG), Ronja Müller (Trewim AG) und Noah Hermann (VERIT Immobilien AG) brillierten jeweils mit der Note 5,25.

Gar nicht zur Prüfung für den Fachausweis Immobilienbewirtschafter/in angetreten sind hingegen gleich mehrere Anwärter. Der kuriose Grund: Sie haben die Anmeldung verpasst. «Es ist kaum zu glauben, dass erwachsene Personen das schaffen», sagte Claudia Strässle. Wenig überraschend waren dann auch die sinkenden Erfolgsquoten bei den Prüfungen. 2023/24 schafften sie von insgesamt 512 Teilnehmern nur gerade 51,2 Prozent. Zum Vergleich: Im Vorjahr waren es noch 60,2 Prozent.

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Matthias Hutter
Matthias Hutter

«IMMO VISION» geht in die nächste Runde

Den Abschluss machte Matthias Hutter aus dem Ressort Anlässe. Er blickte auf das erfolgreiche Comeback der «IMMO VISION» zurück. Im August 2024 fand der neue Impulsevent in der Ostschweiz nach mehreren Jahren Pause endlich wieder statt und lockte über 200 Teilnehmer ins Würth Haus Rorschach. Das Datum für die diesjährige Durchführung am selben Ort ist der 20. August 2025. Schwerpunktthema ist die Mobilität. Ebenfalls bereits bekannt sind die Daten für den Neujahrsapéro (5. Januar 2026) sowie die 92. Generalversammlung (4. Mai 2026).

Thomas Mesmer, Melanie Inauen, Cornel Eisenring, Claudia Eberhart, Claudia Strässle, Matthias Hutter und Michel Staubli
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