Thurgau

Im Thurgau gemeinsam die Baukultur fördern

Im Thurgau gemeinsam die Baukultur fördern
Zeigten vor Fachleuten des SIA Thurgau das neue Verständnis der Denkmalpflege auf: Giovanni Menghini und Richard Nemec
Lesezeit: 2 Minuten

Weg vom Einzelobjekt, hin zum Ortsbilddenken und zu einer gesamtheitlichen Baukultur: Die Neuausrichtung der Thurgauer Denkmalpflege ist am diesjährigen Behördengespräch beim SIA Thurgau gut angekommen.

24'400 Einträge umfasst das «Hinweisinventar Bauten» des Amtes für Denkmalpflege. Die Grundlagen für dieses Inventar gehen auf die 1970er Jahre zurück. Dass hier grosser Handlungsbedarf besteht, machte Giovanni Menghini als kantonaler Denkmalpfleger vor 30 Architekten und Planern mit Nachdruck deutlich.

Angesichts der grossen Zahl von Objekten sei es angezeigt, mehr auf Qualität zu setzen, wegzukommen vom Einzelfall und stattdessen eine gesamtheitliche Sicht anzustreben. Nicht jedes ältere Bauwerk könne als Schutzobjekt eingestuft werden, zeigte Menghini beispielhaft auf. Vielmehr müsse es darum gehen, herauszufinden, welche Bauten Botschaftsträger der Baukultur sind, welches wirklich wertvolle Bauten sind. Die Zahl der Objekte könne aus dieser Sicht zurückgefahren werden. «Wir können nicht den ganzen Thurgau bewahren», so Menghini.

Einzigartige Möglichkeit

Für diesen neuen Konsens in der Denkmalpflege brauche es noch viel Ueberzeugungsarbeit, erklärte der kantonale Denkmalpfleger, der die Neuausrichtung seines Amtes 2020 in Angriff genommen hat. In der jetzt laufenden zweiten Projektphase sollen die Methoden entwickelt werden, um dieses neue Verständnis der Denkmalpflege voranzutreiben, vor allem zusammen mit den Gemeinden.

«Mit der Neuausrichtung hat der Kanton Thurgau die einzigartige Möglichkeit, den Raum zu gestalten», bestätigte Richard Nemec als Leiter der Inventarisation. Vor allem gelte es, die räumliche Bedeutung von erhaltenswerten Objekten zu berücksichtigen, konkret ob ein Gebäude von nationaler, regionaler oder nur lokaler Bedeutung ist. Das werde es den Behörden erleichtern, eine Interessenabwägung vorzunehmen und wo nötig konkrete Schutzziele festzusetzen. «Das ist super, das hätte man schon lange tun sollen», quittierte ein Raumplaner und plädierte dafür, auf diesem Weg weiterzumachen.

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Zusammen mit Gemeinden

Die ausgiebige Diskussion, die die beiden Fachleute mit ihren Referaten ausgelöst hatten, drehte sich vor allem um die Umsetzung. Es müsse auch darum gehen, das Knowhow in die Gemeinden zu bringen, regte Menghini an. Hier könnten der SIA Thurgau und seine Fachleute die Denkmalpflege unterstützen. Verbandspräsident Ueli Wepfer versicherte: «Nicht nur Objektschutz, sondern die Pflege des Ortsbilds und der Baukultur zu betreiben, kommt bei uns sehr gut an».

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