Thurgau

Höhere Passagierfrequenz trotz weniger Fahrten

Höhere Passagierfrequenz trotz weniger Fahrten
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Die Kursfahrtsaison der Schweizerischen Bodensee-Schifffahrt AG ist am 15. Oktober zu Ende gegangen. Die Passagierzahlen sind trotz leichter Reduktion des Fahrangebotes gegenüber dem Vorjahr um zwölf Prozent gestiegen. Der Dieselpreis liegt über dem langjährigen Schnitt, hat jedoch nicht so tiefe Spuren in der Kasse hinterlassen, wie im letzten Herbst befürchtet wurde. Die Kosten für Unterhalt und Reparatur haben sich jedoch verdoppelt.

Text: pd

Rund 480'000 Passagiere waren in dieser Saison auf den SBS-Schiffen anzutreffen. Davon rund 230'000 Personen auf der Fähre und eine viertel Million auf den Kursschiffen. Dies entspricht einem Plus von zwölf Prozent oder 50’000 Passagieren gegenüber dem Vorjahr. Der Passagierzuwachs verteilt sich gleichmässig auf Kursschiffe und Bodenseefähre. Der Zuwachs ist in Anbetracht der um 4 % reduzierten Fahrleistung (5'000 Schiffskilometer weniger) beachtlich. Auch die Erlebnisschiffe fanden grossen Anklang bei den Gästen, das Angebot wurde um 20 % ausgebaut.

Benno Gmür
Benno Gmür

Kosten bleiben im Fokus

«Zwar ist das prognostizierte Dauerhoch beim Treibstoffpreis ausgeblieben, jedoch verharren die Dieselkosten weiterhin über dem langjährigen Durchschnitt», sagt Benno Gmür, CEO der Bodensee Schifffahrt. Auch die Kosten für den Schiffsunterhalt und die Personalkosten sind deutlich gestiegen. Die Preise für Ersatzteile haben sich teilweise verdreifacht. «Gerade unsere älteren Schiffe und Fähren sind intensiv im Unterhalt – mit entsprechender Kostenfolge», sagt Gmür.

Gemeinden zeigen sich solidarisch

Zusätzlich zu den steigenden Kosten ist das Unternehmen noch immer daran, die bezogenen Kredite aus der Corona-Pandemie zu tilgen, sodass der finanzielle Handlungsspielraum begrenzt bleibt. Die Gemeinden und Kantone zeigen sich solidarisch. So haben die St.Galler Seegemeinden ihren Beitrag zugunsten der Schifffahrt für das Jahr 2024 um 10 % erhöht.

Der Kanton Thurgau und die Seegemeinden im Thurgau lassen ihren im laufenden Jahr erhöhten Beitrag voraussichtlich ein weiteres Jahr stehen. Auch eine moderate Preiserhöhung im Rahmen von 5 % soll helfen, die gestiegenen Kosten zu decken. Der Fahrplan für die neue Schifffahrtsaison wird aktuell erarbeitet.

Suche nach weiteren Ertragsquellen

Spätestens seit im Februar 2023 bekannt wurde, dass die SBS die Eventflächen des Kornhauses in Romanshorn pachtet, ist klar: Die Inhaber des Unternehmens wollen die Entwicklung des Betriebs nach der überstandenen Corona-Pandemie wieder schnell vorantreiben, neue Ertragsquellen erschliessen und nötige Investitionen tätigen.

In Rekordzeit wurde im laufenden Jahr das «Ristorante Porto» im Kornhaus eröffnet, welches gemäss Benno Gmür gut angelaufen ist. Die zusätzlichen Eventräumlichkeiten des Kornhauses werden fleissig gebucht. So überrascht es nicht, dass sich bereits in diesem Jahr die Einnahmen aus dem Reiseverkehrsertrag und der Ertrag aus gastronomischen Leistungen die Waage halten sollen.

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Ersatzverkehr für die deutsche Fähre

Die deutsche Fähre MF Friedrichshafen muss vom 9. November bis am 7. Dezember 2023 für dringende Unterhaltsarbeiten in die Werft. Da die MF Euregia aufgrund des defekten Dieselsteuerungsgeräts für den Kursverkehr nicht betriebsbereit ist, wird ein Ersatzverkehr mit einem Personenschiff angeboten.

Während dies für Fussgänger und Velofahrer keine Auswirkungen hat, gilt in dieser Zeit für Autos und Lastwagen der Zweistundentakt. Die Erlebnisschiffe, wie das Wildschiff, der Sonntagsbrunch oder Fondue-/Raclette-Fahrten werden in den Herbst- und Wintermonaten regelmässig angeboten.

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